Kultur - Film und Serie


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Filmdesigner Ken Adam Der wahre "Q"

Schwimmende Luxusflitzer, unterirdische Labors, prunkvolle Paläste - mit seinen Entwürfen für die frühen James-Bond-Filme schrieb Filmdesigner Ken Adam Kinogeschichte. Seine unverwechselbaren Ideen prägten den Look der 007-Filme.

Von: Cornelia Benne

Stand: 14.03.2012 | Archiv

Filmarchitekt Ken Adam | Bild: picture-alliance/dpa

Er war der Filmdesigner der ersten James-Bond-Filme: Ken Adam. Durch ihn kam seit Anfang der 60er-Jahre all das auf die Kinoleinwand, wovon Männer träumen: Schnelle Autos mit ausreichend Platz für schöne Frauen und raffiniert-tödliche Technik-Spielereien für etwas zu groß geratene Jungs. "Ich bin", sagt Ken Adam, "mein ganzes Leben immer irgendwie ein Abenteurer gewesen, und habe immer mit Geschwindigkeit, also schnellen Flugzeugen, schnellen Autos, Segelyachten oder Motorbooten arbeiten wollen. Das hat mir immer sehr gelegen."

Fantastische Filmwelten

Ken Adam ist der, den wir immer beneidet haben. Er ist der wahre Mr. Q, verantwortlich für alles, was bei Bond fährt, fliegt, oder explodiert. Seine Filmsets sind Zukunftsvisionen: Aberwitzig, hoch technisiert und doch schlicht. Die Räume fantastisch, dämonisch, berauschend. Adam studierte Architektur, bevor er zum Film kam und entdeckte, was man da alles machen darf: "Kopieren der Wirklichkeit - das hat mich nie interessiert. Und obwohl all das frei erfunden war, der sogenannte War-Room in "Dr. Strangelove" ("Dr. Seltsam"), oder Fort Knox in einem der Bond-Filme - die Zuschauer haben das geglaubt!" Tatsächlich weiß ja kaum jemand, wie die berühmten Goldreserven in Fort Knox wirklich aussehen - auch Ken Adam nicht. Aber was er als Film-Set für "Goldfinger" entwarf, prägt bis heute die gültigen Klischees von modernen Schatzkammern. Und wir sind beruhigt zu wissen, dass die US-Regierung im Kriegsfall ganz sicher im War-Room aus Stanley Kubricks "Dr. Seltsam" sitzt.

Der Filmdesigner ist ein Berliner

In seiner Karriere hat er zwei Oscars gewonnen - allerdings für Kostümfilme. Über 80 Filme der unterschiedlichsten Genres hat er ausgestattet. In Berlin geboren, 1934 nach London emigriert, galt er früh als gestalterisches Genie. Dass aber selbst geniale Ideen schwer umzusetzen sind, hat Adam bei seiner Arbeit häufig selbst erlebt. "Das kann man nicht bauen" oder "wie will man da drehen?" - gängige erste Reaktionen auf seine Mammut-Kulissen, wie das Unterwasser-Labor in "Der Spion, der mich liebte". Seine Entwürfe mussten dabei nicht unbedingt teuer sei. Für nur 460 Pfund realisierte er das todesverheißende Tarantelzimmer für Dr. No. Sein klares, wenn auch düsteres Design machte diesen Entwurf zum Prototypen des "Adam-Style": Raum und Handlung haben die gleiche Aussage.

Heute sind die Bond-Budgets sicher größer, die Technik wahrscheinlich komplizierter. Aber wirkliche standesgemäße Spielplätze für supercoole Agenten, verführerische Revolverheldinnen und machtbesessene Bösewichte findet man bei den Erben von Ken Adam nur noch selten!


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