Kultur - Kunst und Design


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Neo Rauch Ein aus der Zeit gefallener Manierist

Es gibt auch die, die sagen, es würde viel Rauch um nichts gemacht - die Skeptiker, die sich einerseits zwar freuen, dass in Leipzig nach wie vor figürlich gemalt wird, aber denen die ewige Verrätselung auf die Nerven geht.

Stand: 22.02.2012

FLUCHTVERSUCH, 2008 | Bild: VG Bild-Kunst Bonn, 2009 | courtesy Galerie EIGEN + ART Leipzig/Berlin und David Zwirner, New York | Foto: Uwe Walter, Berlin

Einige Kunstkenner werfen Rauch vor, nicht nur seine Figuren, auch er selbst sei aus der Zeit gefallen. Seine Malerei sei rückwärtsgewandt und nie im 21. Jahrhundert angekommen. Die kunsthistorischen Bezüge auf die alten Meister verknüpft mit den Industrieruinen der Neuzeit würden die Bilder mit zuviel Symbolik aufladen und so bedeutungsschwanger daherkommen, dass es kaum noch auszuhalten sei.

Gekonnt verkaufte Depri-Bilder

Manche sehen Automatismen in Rauchs Arbeit, routiniert zu komplexen Bildkompositionen zusammengesetzte Motivmodule. Von "neoromantischem Weltschmerz" ist die Rede, von "malerischer Dauerdepression". Seinen Erfolg verdanke Rauch geschicktem Marketing und der Tatsache, dass die Amerikaner das Klischee der deutschen Tiefgründigkeit lieben und bei Rauch so wunderbar bedient sehen.

Pathos, Rätselmalerei und Routine rufen die einen, Spannung, Tiefe und Weiterentwicklung die anderen. Neo Rauch hat viele Bewunderer, die auf seine Arbeit nichts kommen lassen.


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