Themen der Synode Wenn Männer Männer lieben
In der evangelischen Kirche können sich homosexuelle Paare segnen lassen. Nicht aber in der katholischen. Und doch will der neue Papst Homosexuelle nicht per se verurteilen.
Es war auf dem Rückflug aus Südamerika nach Rom, als unter homosexuellen Gläubigen erstmals Hoffnung aufkeimen durfte. Papst Franziskus sprach sich dort im Flugzeug gegen eine Ausgrenzung Homosexueller aus. "Wenn jemand homosexuell ist und guten Willens nach Gott sucht, wer bin ich, darüber zu urteilen?", fragte der 76-jährige Argentinier. Zugleich stellte er aber klar: Gleichgeschlechtliche Akte sind Sünde.
"Ein Befreiungsschlag"
Nach den Worten des Papstes sind homosexuelle Neigungen keine Sünde, homosexuelle Akte jedoch schon. Die kirchliche Basis begrüßte Franziskus' Äußerung. "Wir sind Kirche"-Sprecher Christian Weisner wertete den Vorstoß des Papstes als Befreiungsschlag für alle Priester, die homosexuell sind und dies bisher verbergen mussten. Es sei bemerkenswert, dass Franziskus sich kein Urteil über die sexuelle Orientierung anderer Menschen anmaße. Dieser Kurswechsel müsse aber auch von den Bischöfen und Kardinälen getragen werden, forderte der Sprecher der Reformbewegung.
"Einmal hat mich jemand provozierend gefragt, ob ich Homosexualität billige. Ich habe ihm mit einer anderen Frage geantwortet: Sag mir: Wenn Gott eine homosexuelle Person sieht, schaut er die Tatsache mit Liebe an oder verurteilt er sie und weist sie zurück?‘ Man muss immer die Person anschauen."
Papst Franziskus