Sender Ismaning Sprengung des Holzturms
Der BR-Senderstandort Ismaning bei München gehört zu den ältesten der Geschichte des Hörfunks in Deutschland. Am 15. März 1983 musste der Holzsendeturm, Vorläufer des heutigen Sendemasts, aus Sicherheitsgründen gesprengt werden.

„Am Dienstag, dem 15. März 1983, mußte der 156 m hohe Ismaninger Holzturm, der ein halbes Jahrhundert lang das Wahrzeichen der Sendeanlage des Bayerischen Rundfunks im Ismaninger Moos war, aus Sicherheitsgründen gesprengt werden. […] Bewunderer und Liebhaber dieser einmaligen Holzkonstruktion sahen dem Tag der Sprengung mit Wehmut entgegen, denn mit diesem Tag gingen ein Kapitel Rundfunkgeschichte und ein Kapitel holzbautechnischer Ingenieurleistung unwiederbringlich zu Ende.“ (Meldung des Pressedienstes des BR im März 1983)
Die Großsenderanlage Ismaning, gelegen im Erdinger Moos, wurde im Juni 1932 nach einjähriger Bauzeit fertiggestellt. Herzstück der Anlage waren zwei je 115 Meter hohe Holztürme. Nach Umbauten 1934 verblieb nur einer der beiden Türme in Ismaning und diente dort bis Ende der 60er Jahre als Mittelwellensender.
Seit den 70er Jahren bedrohten Verformungen die Statik des Turmes. Trotz Ausbesserungen verschlechterte sich der Zustand so stark, dass schließlich der Einsturz drohte. Eine Sanierung des Turms wäre sehr kostspielig gewesen und hätte den Turm auch nicht mehr retten können. Ein möglicher Einsturz gefährdete jedoch die umliegenden Sendeanlagen. Daher entschloss sich der BR schweren Herzens für den Abbruch des Turmes.
Der Fotograf Paul Sessner hielt die Sprengung 1983 in vielen Fotos fest, die sich heute im Historischen Archiv befinden – ebenso wie einige Bruchstücke des zerstörten Holzturms.