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Sender Ismaning Sprengung des Holzturms

Der BR-Senderstandort Ismaning bei München gehört zu den ältesten der Geschichte des Hörfunks in Deutschland. Am 15. März 1983 musste der Holzsendeturm, Vorläufer des heutigen Sendemasts, aus Sicherheitsgründen gesprengt werden.

Von: Historisches Archiv

Stand: 13.03.2023 |Bildnachweis

Sprengung des Ismaninger Holzsendeturms - Teil 5 | Bild: BR / Historisches Archiv

„Am Dienstag, dem 15. März 1983, mußte der 156 m hohe Ismaninger Holzturm, der ein halbes Jahrhundert lang das Wahrzeichen der Sendeanlage des Bayerischen Rundfunks im Ismaninger Moos war, aus Sicherheitsgründen gesprengt werden. […] Bewunderer und Liebhaber dieser einmaligen Holzkonstruktion sahen dem Tag der Sprengung mit Wehmut entgegen, denn mit diesem Tag gingen ein Kapitel Rundfunkgeschichte und ein Kapitel holzbautechnischer Ingenieurleistung unwiederbringlich zu Ende.“ (Meldung des Pressedienstes des BR im März 1983)

Die Großsenderanlage Ismaning, gelegen im Erdinger Moos, wurde im Juni 1932 nach einjähriger Bauzeit fertiggestellt. Herzstück der Anlage waren zwei je 115 Meter hohe Holztürme. Nach Umbauten 1934 verblieb nur einer der beiden Türme in Ismaning und diente dort bis Ende der 60er Jahre als Mittelwellensender.

Technikerin an einem Schaltpult, 1945 | Bild: BR, Hans Schürer, 1945 zur Bildergalerie mit Informationen Sender Ismaning Von Amerika ins Erdinger Moos

Der BR-Senderstandort Ismaning bei München gehört zu den ältesten der Geschichte des Hörfunks in Deutschland. Die Vorläufer-Türme des heutigen Sendemasts wurden am 3. Dezember 1932 mit einem Festakt in Betrieb genommen. Ihre Reise begann weit vom Erdinger Moos entfernt in Amerika. [mehr]

Seit den 70er Jahren bedrohten Verformungen die Statik des Turmes. Trotz Ausbesserungen verschlechterte sich der Zustand so stark, dass schließlich der Einsturz drohte. Eine Sanierung des Turms wäre sehr kostspielig gewesen und hätte den Turm auch nicht mehr retten können. Ein möglicher Einsturz gefährdete jedoch die umliegenden Sendeanlagen. Daher entschloss sich der BR schweren Herzens für den Abbruch des Turmes.

Der Fotograf Paul Sessner hielt die Sprengung 1983 in vielen Fotos fest, die sich heute im Historischen Archiv befinden – ebenso wie einige Bruchstücke des zerstörten Holzturms.

Chronik der Großsenderanlage Ismaning

1931

  • August: Die Stuttgarter Firma Kübler beginnt im Auftrag der Deutschen Reichspost mit den Bauarbeiten an den beiden je 115 m hohen hölzernen Sendetürmen in Ismaning.
  • Der Turm bestand aus ca. 300 Kubikmetern sehr beständigem Pechkiefernholz, das extra aus Südamerika importiert wurde: „Riesige Holzstämme wurden zu Flößen zusammengebunden und über den Atlantik nach Rotterdam gezogen, von dort aus rheinaufwärts nach Mannheim und anschließend auf der Schiene zu ihrem Bestimmungsort transportiert.“






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