Bayerische Verfassungsmedaille Preisgekröntes Engagement
42 Persönlichkeiten aus ganz Bayern wurden am 1. Dezember von Landtagspräsidentin Barbara Stamm mit der Bayerischen Verfassungsmedaille geehrt. Darunter auch Mercedes Riederer, Chefredakteurin Hörfunk und Leiterin des Programmbereichs B5 aktuell – Politik und Wirtschaft, der frühere BR-Nahost-Korrespondent Dr. Friedrich Schreiber sowie der Filmemacher Dieter Wieland.
Seit 1961 ehrt das Parlament mit der Verfassungsmedaille Bürgerinnen und Bürger, "die in herausragender Weise zum Zusammenhalt der Menschen in Bayern beitragen, sich für die Werte der Bayerischen Verfassung einsetzen und diese in vielfältiger Weise mit Leben erfüllen." Die Verfassungsmedaille besitzt seit 2011 den Rang eines Ordens.
Einsatz für den Nachwuchs
In der Begründung der Jury heißt es über Mercedes Riederer: "Frau Riederer setzt sich seit Jahrzehnten für kritische, seriöse und faire Berichterstattung ein." In ihrer journalistischen Laufbahn sei ihr "insbesondere die junge Generation in ihrer Arbeit ein Anliegen." Bereits in den 1970er und 1980er Jahren, als sie Magazine wie den "Zündfunk" betreute, "hat sie sich dafür engagiert, Jugendlichen eine Stimme im Bayerischen Rundfunk zu geben."
Ebenso liege ihr seit Jahren die Förderung des journalistischen Nachwuchses am Herzen: "Zunächst als stellvertretende Leiterin, von 1994 bis 2002 schließlich als Leiterin und Geschäftsführerin der Deutschen Journalistenschule förderte sie viele angehende Journalisten. Dieser Unterstützung widmet sie sich weiterhin auch ehrenamtlich, etwa als Vorsitzende der Walter-Hofmiller-Stiftung. Frau Riederer wurde mehrfach für ihre Arbeit und ihr darüber hinausgehendes Engagement ausgezeichnet, besonders mit dem Bayerischen Verdienstorden 2012."
Kritische Heimatliebe
Dieter Wieland hat über Jahrzehnte als Autor und Regisseur Dokumentationen für das Bayerische Fernsehen erstellt, zumeist für die Sendung "Unter unserem Himmel". In seinen "Topographien" formulierte er seine Kritik an Bausünden, Fehlplanungen und Umweltzerstörungen – prägnant, wortgewaltig und stimmlich unverwechselbar. Gleichzeitig wies er immer wieder auf die Schönheiten im Freistaat hin, um die Bereitschaft zu fördern, historisch Bewährtes im Orts- und Landschaftsbild zu erhalten. Mehr als 250 Filme hat Dieter Wieland für den BR erstellt, er ist vielfach für sein Werk ausgezeichnet worden, zuletzt mit dem "Lessing-Preis für Kritik 2016", der im Mai 2016 offiziell verliehen wird.
Noch heute ist er als "kritische Stimme Bayerns" gefragt, er publiziert und engagiert sich zum Beispiel für den historischen Seidlpark in Murnau. Die bayerische Verfassungsmedaille ehrt nun ein weiteres Mal seine "großen Verdienste um die Sensibilisierung für Denkmalschutz und den Erhalt gewachsener Kulturlandschaften."
Erinnerungskultur fördern
Auch der frühere BR-Nahost-Korrespondent Dr. Friedrich Schreiber wird in diesem Jahr mit der Bayerischen Verfassungsmedaille geehrt.
Von 1964 bis 1997 prägte er als Journalist beim Bayerischen Rundfunk die Berichterstattung insbesondere über den Nahen Osten. Darüber hinaus war und ist es ihm ein großes Anliegen, die Erinnerungskultur zu fördern: "Ihm ist es zu verdanken, dass seit 1997 jährlich des Todesmarsches der KZ-Häftlinge von Dachau durch das oberbayerische Würmtal gedacht wird", heißt es in der Würdigung. Im Jahr 2007 war Friedrich Schreiber Mitbegründer des Vereins Gedenken in Kaufering e.V., der sich der Erinnerungskultur um das ehemalige Außenlager Kaufering verschrieben hat.