Coburger Medienpreis 2021 Zündfunk gewinnt mit Radio-Feature
Wie integrieren sich Afrikanerinnen und Afrikaner in den Münchener Arbeitsmarkt und was hat das mit Hautfarben und Haaren zu tun? Mit ihren Antworten auf diese Fragen haben Kokutekeleza Musebeni und Malcolm Ohanwe in der Kategorie "Schöpfung national" beim Coburger Medienpreis gewonnen.
Es ist bereits das zweite Mal, dass das Zündfunk-Feature "Afroshops - Haare, Haut und Schwarzes Deutsches Unternehmertum" auf Bayern 2 mit einem Medienpreis ausgezeichnet wird. Nachdem die Sendung letztes Jahr den Willi-Bleicher-Preis gewann, setzte sie sich diesmal unter ca. hundert Einreichungen beim 8. Coburger Medienpreis 2020 durch.
Beste "Schöpfung national"
Für herausragende Arbeiten werden die Auszeichnungen in den drei Kategorien "Nachwuchs", "Wellenschläger" und "Schöpfung" jeweils als Coburger Medienpreis National und als Medienpreis Oberfranken verliehen. Der Zündfunk-Generator über die Lebenswelten der Afroshop-Betreibenden Salima Munganga und Oscar Ohanwe wurde als beste "Schöpfung national" ausgezeichnet.
Der Feature-Inhalt
In der Sendung geht es um Kosmetik- und Friseur-Salons, deren Klientel Afrika-stämmige Menschen in Deutschland sind. Wir lernen etwas über den Einfluss von Hautaufhellungs-Cremes oder Haarglättungsmittel auf das Selbstwertgefühl schwarzer Menschen. Der Beitrag thematisiert darüber hinaus die mangelhafte Ausbildung im Friseurhandwerk, die den spezifischen Herausforderungen schwarzen, krausen Haares nicht Rechnung trägt – für die schwarze Community keine Kleinigkeit, sondern ein entscheidendes Lebensgefühl. Eine bessere Integration etwa afrikanischer Geflüchteter in den deutschen Arbeitsmarkt könnte dem entgegenwirken.
Die Redaktion übernahm Julia Fritzsche und die Produktion der Sendung besorgte Bernie Jugel.
Die Jury des Coburger Medienpreises begründete ihre Entscheidung wie folgt:
"Ein sehr interessantes, bisher wenig beachtetes Thema. Meist erzählten Geschichten von Migration, die Einwanderungs-Erlebnisse von türkischen Migranten und viel später von Asylsuchenden aus dem Balkan und im Nahen Osten. Diese Einreichung hingegen lenkt den Blick auf Einwanderer aus Afrika, erzählt endlich ihre Erfolgsgeschichten, was lobenswert ist, da Migrations-Berichterstattung viel zu oft vor allem Missstände behandelt. Probleme werden auch nicht verschwiegen, was diese Einreichung noch glaubhafter macht. Ein sehr guter Beitrag. Deswegen geht der Coburger Medienpreis Oberfranken in der Kategorie Schöpfung National an Malcolm Ohanwe und Kokutekeleza Musebeni für ihr Radio-Feature 'Afroshops: Haare, Haut und schwarzes deutsches Unternehmertum'. Herzlichen Glückwunsch."
Aus der Jurybegründung