Gold für "Lohnt sich das?" Die "Goldenen Blogger" gehen an das junge BR-Format
Es war eine große Überraschung, dass dieser Social Media Preis in der Kategorie Journalismus an das Format "Lohnt sich das?" geht - oder vielleicht doch nicht? Denn der Preis zeichnet sich auch durch ein Publikumsvoting aus.
Nicht nur die Jury bestimmt den Gewinner, auch die Nutzenden und Fans. Und eine große LSD?-Community gibt es bereits. Mit fast 250.000 Abonennten hat sicher der ein oder andere Fan für LSD? gestimmt. Die Konkurrenz im Wettbewerb war jedenfalls groß: Nominiert waren in dieser Kategorie auch der ARD-Ukraine-Korrespondent Vassili Golod und die Umwelt-Journalistin Sara Schurmann. Beide hätten diesen Preis ebenfalls für ihre herausragende Arbeit verdient.
"Welch großartige Auszeichnung, dieser renommierte Preis für das Team von 'Lohnt sich das?'! Seit Herbst 2022 verstärken die Kolleginnen und Kollegen um Anna Siefert die Redaktion Wirtschaft und Soziales. Sie bringen nicht nur ihre Filme - mitten aus dem Leben ihrer Protagonisten - mit, sondern auch einen starken Fokus auf maßgeschneiderten Journalismus für eine junge Zielgruppe. Und das steckt an: In der Zwischenzeit sind einige Filme auch von Kolleginnen und Kollegen entstanden, die schon viele Jahre in der Redaktion Wirtschaft und Soziales arbeiten. Ein solch renommierter Preis ist für uns alle ein Ansporn!"
Astrid Freyeisen, Redaktionsleitung Redaktion Wirtschaft und Soziales
Die Unterstützung aus der Community freut das Team besonders. Denn: "Lohnt sich das?" ist ein Programm, bei dem Zuschauerinnen und Zuschauer von Anfang an mit am Tisch saßen. Die Idee dazu entstand gemeinsam mit BR-Volontärinnen und -Volontären, die ganz genau nachgefragt haben: Was interessiert unsere Zielgruppe? Seitdem ist das Format durch zahlreiche Nutzertests verbessert worden und die Redaktion arbeitet – in den ersten Jahren noch bei DESM (Special Thanks an dieser Stelle an unsere "Kinderstube!") – im ständigen Austausch mit der Community, der Medienforschung und qualitativen Interviews an sich, um auch weiterhin den Nerv des Publikums zu treffen. Mit diesem Blick und der Nähe zum Publikum ist es dann am Ende doch erklärbar, warum "Lohnt sich das?" bei einem Publikumspreis gewinnen kann.
"Mit 'Lohnt sich das?' wollten wir von Anfang an ein Angebot für Menschen machen, die wir als BR bisher nicht erreichen. Wir haben damit Neuland betreten. Zielgruppengerechte Formatentwicklung war ein Novum für uns. Der Erfolg von 'Lohnt sich das?' zeigt, dass uns das gelungen ist. Ich habe immer daran geglaubt – deshalb freut mich dieser Preis auch persönlich sehr."
Thomas Hinrichs, BR-Programmdirektor Information
"Erst am Wochenende wurde im Rahmen der Tarifverhandlungen im Öffentlichen Dienst intensiv über faire und gerechte Entlohnung diskutiert. Verdienen Müllwerker oder Erzieher genug? Oft bleibt die Diskussion abstrakt. Ganz anders bei 'Lohnt sich das?'. Detailliert, offen und transparent legen die Protagonisten der rund zehnminütigen Reportagen dar, wieviel auf ihrem Gehaltszettel steht – und wieviel am Ende des Monats auf dem Konto übrigbleibt. Für das 'Lohnt sich das?'-Team ist es immer wieder eine Herausforderung, mutige Protagonisten zu finden und die oft intensiven Diskussionen zu moderieren, die von den Filmen ausgelöst werden. Wie gut das in den letzten drei Jahren immer wieder gelungen ist, zeigen die rund 250.000 Abonnenten und 86 Millionen Videoaufrufe."
Andrea Kister, BR-Programmbereichsleiterin Politik und Wirtschaft:
So hat "Lohnt sich das?" angefangen
In einem Artikel von Anna Siefert auf dem BR Next-Blog ist gut beschrieben, wie "Lohnt sich das?" in der Entwicklungsredaktion DESM angefangen hat.
Der große Sprung und die Auszeichnung für das Format ist nun aber die Verankerung in einer festen Redaktion: Schon seit dem vergangenen Jahr gehört "Lohnt sich das?" zur Redaktion für Wirtschaft und Soziales. Und so ist "Lohnt sich das?" ein starkes Argument für Formate, die den Nutzenden auf Augenhöhe begegnen und auf diese Weise Menschen erreichen, die uns als Öffentlich-Rechtliche längst abgeschrieben haben.
Dank an die preisverdächtigen Mediengestaltenden
Eine große Authentizität der Filme entsteht aber auch in der Produktionsart: Eine starke Rolle übernehmen hier die Mediengestaltenden. Die Nähe zu den Protagonistinnen und Protagonisten in kurzer Drehzeit in Filmen zu transportieren macht es notwendig, mit möglichst wenig Menschen in den Alltag der anderen einzutauchen. Das situative Drehen und der Blick für den ungeplanten Moment sind wichtige Bausteine der Filme. Das wird in der Redaktion sehr geschätzt und deswegen freuen wir uns riesig über eine weitere Shortlist-Platzierung: Moritz Meyer ist für den Deutschen Kamerapreis 2023 in der Kategorie Newcommer nominiert. Da drücken wir jetzt die Daumen. (Leider kann unsere Community hier nicht abstimmen…)
Rund um "Die Goldenen Blogger"
Die Auszeichnung "Die Goldenen Blogger" ist nach Angaben der Macher Deutschlands ältester Social-Media- und Influencer-Award und geht auf eine private Initiative der gelernten Journalistin und Journalisten Franziska Bluhm, Daniel Fiene und Thomas Knüwer zurück. Die Shortlist wurde aus 3.700 Nutzervorschlägen generiert.