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Menschen im BR: Nicola Bienert und Christina von Spreti, Abteilung Design und Promotion Große Kunst ganz kurz

In weniger als 20 Sekunden einen ganzen Film erzählen? Nichts leichter als das für die beiden Powerfrauen aus der BR Abteilung Design und Promotion. Egal, ob die Weihnachtskampagne für den gesamten BR zu produzieren ist oder die Aktion "Das Brot der Bayern" von "Wir in Bayern" mit schicken Trailern begleitet werden soll, Nicola Bienert und Christina von Spreti sprühen vor Energie und Kreativität und verlieren dabei nie ihren Humor.

Von: Andrea Gartner, Unternehmenskommunikation

Stand: 15.10.2021

Nicola Bienert und Christina von Spreti | Bild: BR

Früher kamen chic frisierte Damen in die gute Stube nach Hause und erzählten dem Fernsehpublikum, was denn heute Abend im Programm noch so im Angebot sei. Fernsehansagerinnen nannte man sie und ihnen vertraute man sehr.

Ihr Zweck war aber ursprünglich gar nicht die Bewerbung des Programms, sondern sie waren quasi Lückenfüllerinnen. Um von einem Beitrag auf den anderen umzuschalten, waren in den Anfangszeiten des Fernsehens wegen der Technik oft noch mehrere Minuten notwendig. Und die überbrückten die Damen charmant mit Informationen über die folgende Sendung.

6. November 1954


Die ersten Fernsehansagerinnen in Bayern sind Anneliese Fleyenschmidt, Annette von Aretin und Ruth Kappelsberger (von links).

Annette von Aretin präsentierte die erste Sendung.

Erst in den 2000er Jahren wurde die Ansagerinnen dann nach und nach abgelöst von Programmtrailern. Technisch wäre das schon früher möglich gewesen. Aber die Gesichter der Ansagerinnen waren vertraut und die Tradition, so über den Fortgang des Programms informiert zu werden, auch. Nun gab es also extra produzierte Trailer: 20 Sekunden Zeit für Inhalt und die Information, wann die Sendung wo läuft.

Christina von Spret im Büro

Daran arbeiten Nicola Bienert und Christina von Spreti seit mehr als 20 Jahren im Team Design und Promotion. Diesen knappen Rahmen haben beide verinnerlicht und wollen ihn dann aber schon so kreativ füllen, dass der Zuschauer sagt: Genial, das schau ich mir an!

Die studierte Biologin Bienert kam von einer Fachredaktion in die Promo-Abteilung, wie sie damals noch hieß, und Christina von Spreti war schon dabei. Denn sie hatte nach dem Studium der Neueren Deutschen Literatur eine Hospitanz bei "Cabrio", dem Medienmagazin des BR Fernsehens gemacht und war anschließend in der "Promo" gelandet. Für ihre Arbeit dort gab und gibt es eigentlich keine klassische "Ausbildung".

Aber über viele Seminare oder Fortbildungen haben die beiden sich angeeignet, was sie dafür brauchen. Und die wichtigste Eigenschaft kann man sowieso nicht lernen: Kreativität.

Wenn auch viel Planung zu ihrem Job gehört, so ist doch die Lust an den schönen Bildern, die passende Musik zu finden, kurze und knackige Texte zu schreiben das Wichtigste für beide. Und Team Work – die beiden verstehen sich nach so langer Zeit blind und könnten auch problemlos die angefangenen Sätze der anderen vervollständigen – was sie aber nicht tun: Jede hat ihren Freiraum und nutzt den auch.

Das Team darf auch ruhig mal viel größer sein

Die Weihnachtskampagne 2020 – dreistufig mit den Themen Advent, Weihnachten und Silvester und immer begleitet von der Unsicherheit der Corona-Pandemie war schon eine Herausforderung. Da mussten viele Kolleginnen und Kollegen zusammenhelfen, damit es so schön werden konnte.

"Da haben wir in einem sehr großen Team sehr gut zusammengearbeitet, weil auch das Design noch mit eingebunden war für den Look der kompletten Kampagne. Sonst ist es ja oft so: Je mehr daran mitarbeiten, desto schwieriger wird es. Und das war dieses Mal gar nicht so,"

erzählt Nicola Bienert.

Trailer und Outtakes

Die Idee für den scheußlichen Weihnachtspulli für den Schmidt Max hatte übrigens Christina von Spreti, sehr zur Freude von Nicola Bienert, die die Protagonisten briefte, den Dreh organisierte und auch Regie führte. Auch in solchen Details herrscht eine große Einigkeit bei den beiden Kolleginnen.

Weihnachtskampagne mit Günter Grünwald
Weihnachtskampagne Outtakes (1)
Weihnachtskampagne Outtakes (2)

Kaum Alltag – immer neue Projekte

Einen typischen Arbeitstag zu beschreiben fällt ihnen schwer, denn jede Aufgabe sei anders und habe andere Herausforderungen. Christina von Spreti beispielsweise arbeitete im Frühjahr 2021 an der Promo für die Aktion "Das Brot der Bayern" der Sendung "Wir in Bayern". Und hatte auch gleich jede Menge Assoziationen dazu.

"Da hatte ich sofort Bilder im Kopf, wie im Kinofilm 'Gladiator‘ der Protagonist durch das Weizenfeld geht. Und so richtig bombastische Musik dazu. Aber das hat überhaupt nicht funktioniert. Da war der Unterschied zu krass. Dann gehe ich noch mal in mich und hab in mich hineingehört: Was ist 'Wir in Bayern‘? Welches Gefühl geht von dieser Sendung aus?"

Christina von Spreti über ihre ersten Gedanken zur Kampagne.

Sie hat sich dann für eine fröhliche, leichte Melodie entschieden. Das sei oft so in ihrem Job, erst denke man sich die tollsten Sachen aus, um dann zu merken, dass es so nicht funktioniere. Und dann müsse man es halt komplett anders machen.

Deshalb sei der Job auch nach vielen Jahren immer noch so spannend. Inspiration holt sich Christina von Spreti auch schon mal bei anderen Fernsehsendern, Netflix oder Sky– sie sieht gern und viel fern. Selbst bei Trailern schaltet sie nicht um – zum Leidwesen ihrer Familie. Sogar zum Entspannen schaut sie gerne Filme.

Ihre Kollegin Nicola Bienert hatte früher oft im Auto auf dem Weg zur Arbeit die notwendige Muße für kreative Einfälle. Der fällt im Moment wegen Corona und durch das Home-Office meist weg. Trotzdem sei eine gewisse Distanz und Bewegung beim Nachdenken hilfreich, findet sie.

"Man muss den Arbeitsplatz auch mal verlassen und dann kommen die Ideen! Eher nicht, während man im Büro an der Tastatur sitzt, viel eher schon auf dem Rad!"

sagt Nicola Bienert lachend.