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Skitour auf den Stotz im Schnalstal Schöner Stumpen

Das Schnalstal, ein langes Seitental des Vinschgau, ist vom jährlichen Schafübertrieb ins Ötztal und der Ötzi-Fundstelle bekannt. Im Schatten prominenter 3000er wartet eine schöne Höchwinter-Tour für Einheimische und Kenner.

Von: Georg Bayerle

Stand: 27.01.2024

Schöner Stumpen | Bild: BR; Georg Bayerle

Wuchtige Ötzi-Berge

Der Talschluss in Kurzras

Schon die Auffahrt ins Schnalstal beeindruckt: wuchtig stehen die Dreieinhalbtausender um den Similaun da. Lärchenholzhöfe wie aus dem Bilderbuch ducken sich ins Gelände. Nur der Hotelkasten samt Pistenbetrieb in Kurzras am Talschluss stört diese hochalpine Atmosphäre. Ein kurzes Stück vorher geht es an der Bushaltestelle neben den wetterharten Holzgebäuden der Koflhöfe auf dem ausgetretenen Sommerweg hinauf durch den Bergwald. Eine ganze Reihe anderer sind unterwegs, alle in Wanderstiefeln. Oben im Hochtal ist die Berglalm auch im Winter bewirtschaftet und ein beliebtes Ausflugsziel im Umkreis.

Bäume als Lebenskünstler

Steinalte Einzelbäume

Lärchen und Zirben stehen hier herum, dass es eine Schau ist. Mit kandelaberartig ausgreifenden Ästen, knorriger Borke, auf der grellgrüne Wolfsflechten wachsen. Mit oktopusartigen Wurzeln schlingen sie sich über Felsbrocken. Weiter oben zweigt die Skiroute ab ins Gelände. Jetzt sind wir fast allein unterwegs. Nur ein junges Paar aus Trient kreuzt einmal die Spur und vergewissert sich, dass sie auf der richtigen Route sind.

Ideales Skigelände

Kreuz am Stotz

Ein letztes Zirbenwäldchen, dann wird das Gelände frei kupiert. Zwischen den Dreitausenderbergkämmen steht der Stumpen oder Stumpf, was „Stotz“ bedeutet, ganz frei da. Gut 400 Höhenmeter geht es über Kuppen und Hänge auf den knapp 2900 Meter hohen Gipfel. Hell und himmelsblau liegt das verschneite Hochgebirge da. Blütenweiß. Obwohl drumherum die Ötzi-Berge auf dreieinhalbtausend Meter aufragen, reicht die Aussicht bis hinaus zum Rosengarten.

Alpiner Schnee

Ein kleines Stück Glück

Die schon warme Sonne, die Kälte, der Wind, sie haben aber seit dem letzten Schneefall vor einer guten Woche schon wieder ganze Arbeit geleistet: Plattenpulver, Eisplatten, Harsch erwarten uns auf der Abfahrt. Schwierig ist es, sie sei da nicht wirklich befähigt dafür, ruft die sympathische Trentinerin, die mit solidem Stemmbogen sicher durch den weißen Acker pflügt. Die Abfahrt ist eben Teil des alpinen Erlebnisses. Genauso wie die Winterperspektive auf die gewohnte hochalpine Almenlandschaft: die Stille, das schneehelle Licht, die Farben des Schnees und der Landschaft, der pure Klang des Windes. Die ganze Faszination des Skibergsteigens und der winterlichen Natur können in so einem Tag stecken. Und da kann der Gipfel auch so einen unspannenden Namen wie „Stotz“ tragen.


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