Meistens wird der Lodron aus der Kelchsau begangen. Die etwas unbekanntere Variante ist der Aufstieg aus dem Windautal bei Westendorf. Sie bietet sich vor allem dann an, wenn nicht ganz so gute Schneeverhältnisse herrschen, denn die nord-ostseitige Ausrichtung hat oft noch lange pulvrigen Schnee parat.

Die breite Gipfelflanke des Lodron lässt einige schöne Varianten zu

Die Aufstiegsspur führt zunächst über einen schneebedeckten Forstweg, dann durch abwechslungsreiches, leicht kupiertes Alm-Gelände. Weiter geht es ein kurzes Stück durch den Wald, vorbei an den Hartkaser-Almen. Wir sind zu zwölft unterwegs und haben einen fast frühlingshaften Tag Mitte Januar erwischt - Sonne satt, kein Wölkchen trübt den stahlblauen Himmel. Eine perfekte Kulisse, wären da nicht die üblichen kleinen Skitouren-Ärgernisse: Der eine hat mit stollenden Fellen zu kämpfen, die andere plagen in ihren neuen Skischuhen Blasen an den Füßen. 

Die Gruppe geht die Tour auf den Lodron nicht zum ersten Mal. Für die meisten ist der Berg ein guter alter Bekannter - ein Gipfel, der immer geht, auch bei schwieriger Lawinenlage, bei schlechtem Wetter oder eben auch, wenn nicht so viel Schnee liegt. Entsprechend beliebt ist die Tour auf den Lodron.

Hinweisschilder fordern die Wintersportler auf, gerade in der kalten Jahreszeit auf Wildtiere wie Rehe, Gämsen, Schnee-, Birk- und Auerhühner Rücksicht zu nehmen. Denn in den Wintermonaten schränken diese Tiere ihre Aktivitäten auf das Nötigste ein und brauchen ungestörte Rückzugsgebiete. Aufgeschrecktes Wild, das durch Tourengeher aus seinem Fütterungsbereich vertrieben wird, kann zum einen durch den Energieverlust zugrunde gehen, zum anderen durch Verbiss an Bäumen große Schäden im Schutzwald verursachen. 

Wohlverdiente Rast auf dem Gipfel des Lodron, 1925 m

Das letzte Stück führt bequem über eine breite Gipfelflanke. Nach gut 1100 schweißtreibend erarbeiteten Höhenmetern ist der höchste Punkt erreicht. Das Gipfelkreuz des Lodron ist für manche das schönste in den Kitzbüheler Alpen: Das schlichte Holzkreuz mit einem Ring aus Metall wurde handgefertigt vom Westendorfer Hobbyfußballverein FC Moskito.

Brotzeit mit Weitblick auf dem Lodron-Gipfel

Von oben bietet sich ein fantastischer Rundblick auf die bekannten und weniger prominenten Gipfel-Nachbarn des Lodron, zum Beispiel auf den großen Rettenstein und die Loferer Steinberge, aber natürlich auch auf den Wilden Kaiser. Fazit: Die Skitour auf den Lodron ist eine lohnende, einfache und bei richtiger Routenwahl auch relativ lawinensichere Skitour, geeignet auch für Anfänger mit guter Grundkondition und auch für Schneeschuhwanderer.