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Der Ramp Agent Startklar in 40 Minuten

Gerade ist ein Flieger gelandet. Die Passagiere verlassen zufrieden die Kabine. Doch während sich bei den Flugreisenden Ruhe einstellt, steht eine Frau genau jetzt unter Hochspannung: Birgit Heimkirchner ist Ramp Agent am Münchner Flughafen. Sie muss das Flugzeug wieder startklar machen. Und dabei tickt die Uhr erbarmungslos.

Stand: 23.05.2011 | Archiv

Frau telefoniert | Bild: BR

Ramp Agent - unter diesem Begriff können sich wohl die wenigsten etwas vorstellen. Und eines wird Tobias Ranzinger schnell klar: Ohne Gehörschutz kann ein Mensch mit dieser Berufsbezeichnung nicht arbeiten. Denn der Arbeitsbereich ist das Rollfeld. Unter anderem.

Ramp Agent Birgit Heimkirchner liebt ihren Job.

"Ramp Agent, das ist der Agent der zuständig ist für den Boden, der die Organisation des Fluges macht. Der schaut, dass die Koffer ausgeladen werden, der schaut, dass die Passagiere aussteigen, dass wieder gecleant wird, das Sprit getankt wird", erklärt Birgit Heimkirchner. Doch dann ist das Gespräch zwischen Ramp Agent und dem Moderator auch schon vorbei: Mit Getöse rollt das nächste Flugzeug für sie an die Gangway.

Geordnetes Chaos

Das Flugzeug wird betankt, Essen wird angeliefert ...

Jetzt muss alles gleichzeitig geschehen. Die Koffer kommen aus dem Flugzeug, müssen an ihren Bestimmungsort geschafft werden. Gleichzeitig fahren die Essenswagen heran und zwischen den Sitzreihen sind die fleißigen Hände der Reinigungscrew zugange.

Das Gepäck - erst ausladen, dann die neuen Koffer einladen.

Das neue Gepäck steht schon auf dem Rollfeld und im Flugzeug werden Listen geprüft und immer wieder wird telefoniert. Was für einen Außenstehenden ziemlich chaotisch anmutet, unterliegt in Wahrheit einem gut organisiertem System.

Jeder weiß hier genau, was er zu tun hat. Und alle Fäden laufen zusammen bei Birgit Heimkirchner. Sie ist Ansprechpartnerin für alle - auch für das Kabinenpersonal.

Zeit ist Geld

Die Listen müssen abgearbeitet werden.

Eines muss der Ramp Agent allerdings immer im Auge behalten: Sie hat für alles nur 40 Minuten zur Verfügung. Das ist die so genannte "turn-around-time" für ein Flugzeug. Und in diesem Fall ist Zeit wirklich Geld! Die Zeit, die ein Flugzeug am Boden steht, kostet die Fluggesellschaft Bares - und zudem kann schon bei kleinen Verzögerungen der ganze Flugplan durcheinander kommen. Höchstleistung für die Ramp Agents wie Birgit Heimkirchner ist also gefragt.

Stressig, aber schön!

Fertig - nach 39 Minuten!

"Sie haben einen verdammt stressigen Job", bemerkt Tobias Ranzinger anerkennend, nachdem die Agentin wieder neben ihm auf dem Rollfeld steht. "Ja, aber schön ist er dafür", kontert diese. Sechs bis acht Maschinen betreut sie so am Tag. Als Chefin fühlt sich Birgit Heimkirchner aber nicht. "Wir sind alle wichtig", sagt sie. Und was, wenn dann doch einmal einer ankommt, der besonders wichtig ist? Ein VIP? Ob sie sie mit dem dann auch etwas zu tun hat, will der Moderator wissen. "Nein, das macht am Flughafen München der Romeo!", erklärt sie. Und das macht Tobias Ranzinger doch neugierig. Wer ist denn nur dieser Romeo?


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