laVita Mehr als eine Männer-WG
Nachdem laVita-Moderator Tobias Ranzinger einen Tag im Kloster verbracht hat, ist ein erstes Fazit fällig. Doch nicht nur er offenbart im Gespräch seine Gefühle - auch die Mönche berichten offen von ihren täglichen Herausforderungen in der Gemeinschaft.
Im sonnigen Klostergarten trifft Tobias Ranzinger, noch an seiner geliebten Klosterwurst kauend, auf Frater Andreas, der ihn nach seinen ersten Eindrücken fragt. "Es ist schon eine ganz ganz eigene Welt", stellt Tobias Ranzinger fest. Ein wenig isoliert fühlt er sich von seiner Außenwelt.
Doch Frater Andreas erklärt, dass die Mönche sehr wohl Zugang zu den Medien haben: Von der Tageszeitung bis zum Fernsehen können die Brüder sich über das Weltgeschehen informieren. Die Gäste werden jedoch ganz bewusst davon ferngehalten - schließlich sollen die zur Ruhe kommen. Und dann spricht der Moderator eine andere Besonderheit des Klosters an: Frater Andreas hat nicht nur 17 "Mitbrüder" hier, sondern sogar einen leiblichen. Frater Richard ist sein wirklicher Bruder. Wie ist das, ein echtes Familienmitglied hier zu haben? "Ich denke, wir haben uns noch nie so gut verstanden wie im Kloster. Wir sind natürlich auch aufeinander angewiesen, wir arbeiten ja sehr viel zusammen - er als Landwirt und Ökonom ich als Cellerar. Wir haben also täglich miteinander zu tun. Und das klappt ganz gut", sagt Frater Andreas.
Mehr als eine "Männer-WG"
Doch auch die anderen Brüder sieht er als Familie. "Wir sind ja nicht ein zusammengewürfelter Haufen an Junggesellen oder eine Männer-WG, sondern uns verbindet ja trotzdem ganz stark - trotz unserer Unterschiedlichkeit und Verschiedenheit - das eine Ziel, die Gottsuche." Natürlich birgt so eine Gemeinschaft auch ihre Schwierigkeiten: Tag für Tag mit Menschen zusammenleben, die man sich ja nicht herausgesucht hat, jeder mit anderem Charakter und Talenten ausgestattet - das sei schon eine spannende Herausforderung. "Wir sind ein Abbild der Gesellschaft und der Menschen. Und wir sind eben noch keine Heiligen hier im Kloster", gibt Frater Andreas zu bedenken. Auch Bruder Richard kennt trotz seiner Berufung zum Mönchsleben das Gefühl aufsteigender Zweifel: "Das ist ein täglicher Kampf. Man muss sich immer aufs Neue zu Christus bekennen und auch aufraffen dazu", sagt er. Dieses Auf und Ab meistert er durch seine Gebete - und natürlich auch durch das "Ausharren". So wächst man immer tiefer in die Gemeinschaft, ist er sicher.