Hunger, Hunger, Hunger!

Oleander ist enorm hungrig. Er möchte doppelt so viel Dünger wie andere Pflanzen. Wenn als empfohlene Menge also 3 Gramm Dünger pro Liter Substrat angegeben sind, dem Oleander ruhig 5-6 Gramm geben. Und zwar von einem ausgewogenen Mehrnährstoffdünger. Maria Sansoni empfiehlt einen mit 12-monatiger Wirkdauer. So muss man nur einmal im Jahr düngen und die Pflanze ist trotzdem optimal ernährt. Die nötige Düngermenge wird hier anhängig von der Außentemperatur bei jedem Gießen ganz von alleine verabreicht. Wird das Laub hellgrün oder schlimmsten Falls gelb, muss auf jeden Fall nachgedüngt werden.

Durst!

Schon eine recht gierige Kübelpflanze, dieser Oleander, denn Dünger alleine reicht ihm nicht. Durstig ist er obendrein. Kommen andere Kübelpflanzen mit einmal Gießen pro Woche zurecht, braucht er auch hier die doppelte Menge. Gleichzeitig bedeutet dieser hohe Bedarf an Wasser aber auch, dass Oleander nicht gleich beleidigt sind, wenn sie nach Gewittern mal etwas länger im Wasser stehen. Staunässe ist hier also kein Problem.

Und viele Blüten!

Die kann man als Gärtner nur schwer beeinflussen. Auch wenn ein Oleander optimal ernährt ist und so viel zu trinken bekommt, wie er mag, kann es sein, dass er in manchen Jahren einfach nicht blühen will. Das ist aber nicht Ihre Schuld, sondern die der Sonne! Bleibt die nämlich aus oder scheint nur sehr wenig, gibt’s auch wenig bis keine Blüten.

Schneiden

Eigentlich müssen die Pflanzen nicht geschnitten werden. Leiden sie länger unter Trockenheit, verlieren sie an den unteren Teilen der Triebe und Äste aber oft ihr Laub. Da das nichts gleich sieht, kann man solche Triebe um gut ein Drittel einkürzen. Entweder alles radikal auf einmal – in südlichen Ländern werden Oleander auch immer wieder auf Stock gesetzt – oder nach und nach.

Also im einem Jahr drei Zweige, im nächsten dann wieder ein paar und im Dritten die letzten. Schöner ist das spätere Ergebnis aber, wenn man mutig und beherzt gleich alles auf einmal einkürzt.

Pflegen

Neben Wasser und Dünger braucht die Pflanze natürlich Aufmerksamkeit. Die bekommt sie beim regelmäßigen Ausputzen von Verblühtem. Einfach blühende Sorten geben die Blüten dabei leichter ab als gefüllt blühende. Bei letztgenannten bleiben die Blüten oft im Stock, kleben an den Blättern und können so Pilzkrankheiten verursachen. Außerdem sieht’s nicht schön aus, daher regelmäßig ausputzen, egal ob gefüllt oder nicht. Wichtig dabei: nur die Einzelblüten zupfen, keine ganzen Blütenstände entfernen! Denn an ihnen entwickeln sich die ersten Blüten im nächsten Jahr. Wer sich also fragt, warum sein Oleander immer erst im Sommer/Spätsommer zu blühen beginnt und nicht schon viel eher, sollte überlegen, ob‘s am Entfernen der Stiele lag.

Umtopfen

Kleine Oleander topft man ganz normal in die nächste Kübelgröße. Hat man ein Exemplar, das schon sehr hoch ist, gibt es eine andere Möglichkeit, bei der man die Pflanze im Anschluss wieder in denselben Kübel setzt. Dazu den Oleander austopfen und mit einem Brotmesser oder einer Säge eine Scheibe vom Wurzelballen abschneiden. Die darf ruhig ein Drittel der Masse des Ballens haben. Im Anschluss kommt der Oleander wieder in seinen Kübel und man füllt die Lücke mit frischer Erde.

Bitte hochwertiges Kübelpflanzensubstrat verwenden! Bei dieser Variante muss der Oleander allerdings auch ein paar Federn, sprich Blätter, lassen. Denn der reduzierte Ballen schafft es nicht mehr, die oberirdischen Pflanzenteile optimal zu ernähren. Daher auch oben alles um ein Drittel einkürzen. Und zwar so, dass die Pflanze wieder eine schöne Form bekommt.

Vermehren

Das Schnittgut kann man gleich für die Vermehrung verwenden: Stecklinge schneiden, die 4-6 Blattpaare lang sind, die untere Hälfte entblättern und bei der oberen das Laub einkürzen. Wie dick die Stecklinge sind, ist egal, Oleander wurzelt sehr zuverlässig. Gesteckt wird in die gleiche Erde, die man zum Topfen verwendet. Angießen und ein paar Wochen warten. Dann, je nachdem ob‘s später mal ein Busch werden soll oder ein Stamm, drei bis fünf Setzlinge bzw. einen pro Topf pflanzen.