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Haut Aktinische Keratose: ein Warnzeichen der Haut

"Die Haut vergisst nichts" ist ein geflügelter Satz unter Hautärzten, der sich vor allem bei intensiver Sonneneinstrahlung bewahrheitet. An Körperstellen, die dem UV-Licht stark ausgesetzt sind, kann sich mit fortschreitendem Alter die sogenannte aktinische Keratose entwickeln, eine Frühform von hellem Hautkrebs. Damit sich diese Stellen nicht bösartig weiterentwickeln, ist rechtzeitiges Erkennen und Behandeln entscheidend. Tipps von Hautärztin Dr. Monique Stengel.

Stand: 18.11.2024

Hautarzt mit Dermatoskop | Bild: BR / stock.adobe.com / WavebreakmediaMicro

Eine aktinische Keratose entsteht durch chronische UV-Belastung der Haut, sei es durch natürliches Sonnenlicht oder durch künstliche UV-Strahlen im Solarium. Dabei sammeln sich die Schädigungen der Haut im Laufe der Lebensjahre an, Mediziner sprechen von einer Lebensdosis an UV-Strahlen. Deshalb sind meist erst ältere Menschen betroffen.

Bekannte Risikofaktoren:

  • Sonnenbrände: Unsere Haut merkt sich jeden Sonnenbrand, schon ab der Kindheit.
  • Hauttyp: Hellhäutige Menschen mit blonden oder rötlichen Haaren und blauen oder grünen Augen neigen schneller zu Sonnenbrand.
  • Genetische Vorbelastung: zum Beispiel UV-empfindliche Haut
  • Geschwächtes Immunsystem: beispielsweise aufgrund medikamentöser Dauerbehandlung mit Immunsuppressiva oder nach einer Organtransplantation
  • Tätigkeiten im Freien: Wer im Beruf oder in der Freizeit viele Jahre direktem Sonnenlicht ausgesetzt ist, erreicht die UV-Lebensdosis besonders schnell.

Gut zu wissen:

Das Wort Keratose bedeutet so viel wie "Verhornungsstörung" und aktinisch heißt "durch Strahlung hervorgerufen". Hauptursache für die Entstehung der Hautveränderungen ist ein bestimmter Teil des Sonnenlichts, die ultraviolette Strahlung, insbesondere im mittleren Energiebereich (UVB).

So erkennen Sie eine aktinische Keratose

Zunächst zeigen sich Hautveränderungen in Form von hellen oder rötlichen Stellen, die leicht weißlich schuppen und sich rau anfühlen. Mit der Zeit verhärten und verhornen diese Stellen und werden von kleinen Punkten zu immer größeren Flächen. An den Lippen führt aktinische Keratose zu verkrusteten Einrissen.

Die aktinische Keratose tritt vor allem an Stellen auf, die der Sonne direkt ausgesetzt sind und nicht ausreichend geschützt wurden. Dermatologen nennen diese Stellen "Sonnenterrassen" der Haut. Am häufigsten sind Nasenrücken, Ohrmuscheln, Stirn und Kopfhaut (vor allem bei einer Glatze) betroffen. Aber auch Lippen, Wangen, Handrücken und Dekolleté sind gefährdet, sogar Unterarme, Schienbeine und Waden.

So entsteht eine aktinische Keratose:

Durch jahrelange Einwirkung von Sonnenstrahlen auf die Zellen in der obersten Schicht der Haut kommt es dort zu bleibenden Schäden. Die Zellkerne der Hautzellen verändern sich und die Hornhautzellen beginnen, sich unorganisiert zu vermehren - die Hornschicht verdickt.

Wenn Sie an Ihrer Haut Veränderungen feststellen, zum Beispiel raue oder rötliche Stellen, sollten Sie Ihren Hautarzt aufsuchen. Dieser kann verdächtige Areale von ähnlichen Hautveränderungen wie Altersflecken, Schuppenflechte oder Hautpilz unterscheiden und in der Regel sofort eine Diagnose stellen. Je früher Sie eine Diagnose bekommen, desto besser.

Hautscreening

Unabhängig von einem Verdacht können gesetzlich Krankenversicherte ab 35 Jahren den gesamten Körper alle zwei Jahre auf Kosten der Krankenkasse von einem Hautarzt untersuchen lassen. Durch die Verwendung eines Auflichtmikroskops (Dermatoskop) kann ein Hautarzt auch tiefere Hautschichten begutachten und im Zweifelsfall eine Gewebeprobe entnehmen.

Aktinische Keratose erkannt und jetzt?

Eine aktinische Keratose heilt nicht von allein. Die Heilungschancen stehen aber gut, wenn sie frühzeitig behandelt wird. Es gibt mehrere Therapieformen:

  • Salbe: Der Patient trägt über mehrere Tage oder Wochen einen Wirkstoff auf die betroffene Stelle auf, dieser löst eine Entzündungsreaktion aus, die die Zellen der aktinischen Keratose zerstört und den Heilungsprozess einleitet.
  • Vereisung: Auf die betroffenen Stellen wird flüssiger Stickstoff gesprüht.
  • Photodynamische Therapie: Zunächst wird eine Creme aufgetragen, die die Haut lichtempfindlicher macht, dann werden die veränderten Areale mit speziellen Lichtwellen bestrahlt und dadurch zerstört.
  • Laser-Therapie: Ein Laserstrahl zerstört die oberflächlichen aktinischen Keratosen, ohne tiefere Hautstrukturen zu schädigen.
  • Operative Entfernung: Der Arzt entfernt die aktinische Keratose in örtlicher Betäubung durch Abschaben oder Herausschneiden.

Die Behandlung einer aktinischen Keratose gehört in die Hände eines Hautarztes. Je nach Schwere und Ausprägung der Hautveränderung findet dieser die passende Therapie.

Wenn eine aktinische Keratose nicht behandelt wird

Sobald die veränderten Zellen nicht mehr auf die oberste Hautschicht begrenzt bleiben und in tiefere Gewebeschichten vordringen, kann sich ein Stachelzellkarzinom (auch Plattenepithelkarzinom oder Spinaliom) entwickeln, ein bösartiger Hauttumor. Auch in diesem Stadium gilt noch: Je früher die Behandlung stattfindet, desto besser.

Vorsicht ist besser als Nachsicht

Der beste Schutz vor einer aktinischen Keratose ist ein vernünftiger Umgang mit UV-Licht. Verwenden Sie hochwertige Sonnenschutzmittel und schützen Sie ihre Haut mit geeigneter Kleidung und Hüten vor Sonneneinstrahlung.

Tipps zu nachhaltigem Sonnenschutz (klicken Sie auf den Link)

Vitamin B3:

In einer australischen Studie wurde festgestellt, dass die Einnahme von Vitamin B3 (Niacinamid) die Häufigkeit von aktinischen Keratosen verringern kann.

Insbesondere im frühen Stadium ist die aktinische Keratose für Laien schwer zu erkennen. Deshalb sollten Sie Ihre Haut in regelmäßigen Abständen von einem Hautarzt untersuchen lassen. Sind Sie bereits wegen aktinischer Keratose behandelt worden, sind die Vorsorgeuntersuchungen besonders wichtig. Denn auch nach einer erfolgreichen Behandlung können die Hautveränderungen wieder auftreten.


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