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Umwelt Nachhaltiger Sonnenschutz

Effektiver Sonnenschutz ist im Sommer unverzichtbar. Allerdings sind Sonnencremes meist schlecht für die Umwelt, weil sie beispielsweise beim Baden in die Gewässer gelangen und dadurch Korallen und Fische schädigen. Wie also können Sie sich vor UV-Strahlung schützen, ohne die Umwelt zu belasten? Nachhaltigkeitsexpertin Dr. Alexandra Achenbach hat die wichtigsten Tipps.

Stand: 12.07.2023

Sonnencreme-, -hut, -brille & Co. | Bild: BR / stock.adobe.com / dil_ko

Nicht erst seit dem Klimawandel mit einer stetig steigenden Anzahl an Sonnenstunden ist es unabdingbar, sich vor schädlicher UV-Strahlung zu schützen. In Deutschland erkranken mehr als 230.000 Menschen jährlich an Hautkrebs. Tendenz steigend. Die Todesfälle durch diese gefährliche Krankheit haben sich seit dem Jahr 2001 mehr als verdoppelt.

Gleichzeitig landen unfassbare 14.000 Tonnen unserer Sonnenschutzmittel Jahr für Jahr im Wasser mit fatalen Folgen für die Ökosysteme in Meeren, Flüssen und Seen.

Wie könnte also nachhaltiger Sonnenschutz funktionieren? Am besten mit einer Kombination aus Sonne vermeiden und der bewussten Wahl von nachhaltigen Sonnenschutzmitteln.

Richtiger Umgang mit der Sonne

Checken Sie den UV-Index ihrer Region, zum Beispiel beim Deutschen Wetterdienst oder in anderen Wetter-Apps. Er ist so etwas wie der "Sonnenbrand-Indikator", der an einem Tag herrscht, und beschreibt den zu erwartenden Spitzenwert der sonnenbrandwirksamen UV-Bestrahlungsstärke. Passen Sie Ihr Verhalten entsprechend an.

Gut zu wissen

Die Werte des UV-Index reichen von 0 bis 10. Im Extremfall ist ein Wert von 11+ möglich. Je höher der Wert, desto schneller bekommen Sie einen Sonnenbrand. Ein UV-Index von 1 oder 2 gilt als unbedenklich, ab 3 ist ein Sonnenschutz erforderlich.

  • Vermeiden Sie die Mittagssonne.
  • Bleiben Sie im Schatten. Vor allem für Kinder unter einem Jahr ist direkte Sonne tabu.
  • Schützen Sie ihre Augen mit einer guten Sonnenbrille. Achten Sie unbedingt auf das Gütesiegel UV 400.
  • Hüte und Stoffe können vor UV-Strahlung schützen. Je dichter gewebt und je dunkler, desto besser ist die Schutzwirkung.
  • Nutzen Sie im Wasser spezielle UV-Schutzkleidung.

UV-Schutzkleidung

Hier sollten Sie, wenn möglich, auf faire Produktion achten und auf nachhaltige Textilien aus Recyclingfasern setzen. So besteht das innovative Nylon-Material ECONYL® zum Beispiel zu 100 Prozent aus recycelten Kunststoffen wie alten Fischernetzen und kann so helfen, Rohöl als Rohstoff für die Produktion zu sparen.

Nachhaltige Sonnencremes

Kosmetische Sonnenschutzmittel wie Cremes oder Sonnenmilch sind eine wichtige Ergänzung zum Schutz vor UV-Strahlung. Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Sonnenschutz, die mit chemischen und die mit mineralischen Filtersystemen. Meist finden Sie die nötigen Informationen dazu auf der Verpackung.

Besonders problematisch bei chemischen UV-Filtersubstanzen ist, dass Inhaltsstoffe wie Oxybenzon, Octinoxat und Octocrylen Korallen, Muscheln und Fische schädigen können und zu deren Absterben führen. Deshalb gibt es zum Beispiel auf Hawaii, in Teilen Floridas oder in Mexiko bereits offizielle Verbote für einzelne UV-Filter.

Aber auch für mineralische Filter wie Zinkoxid oder Titandioxid konnten bereits unerwünschte Nebeneffekte in Flüssen, Seen oder im Meer nachgewiesen werden.

Was also tun? Am besten Vor- und Nachteile sowie Risiken und Nutzen sorgsam gegeneinander abwägen.

Kaufen Sie Sonnencreme nicht als Spray, um das Einatmen potentiell schädlicher Substanzen zu vermeiden, und setzen Sie auf Naturkosmetik. So schließen Sie von vornherein ungesunde Kunststoffverbindungen aus, die das Hormonsystem von Mensch und Tier beeinflussen, sich im Gewebe anreichern und sogar das Erbgut schädigen können.

Die Wahl eines mineralischen UV-Filters hat mehr Vor- als Nachteile, sowohl aus ökologischen als auch aus gesundheitlichen Aspekten. Deshalb werden von Ärzten für Schwangere, Babys und Kleinkinder ebenso wie für Menschen mit geschädigter Haut mineralische Filter statt chemischer empfohlen. Achten Sie jedoch darauf, Nanopartikel zu vermeiden. Diese müssen bei den Inhaltsstoffen mit "(nano)" deutlich gekennzeichnet sein.

Übrigens: Wer unschöne Gelbfärbungen auf den Textilien vermeiden möchte, sollte ebenfalls auf mineralische Filter zurückgreifen.

Gut zu wissen

Apps und Webseiten wie zum Beispiel "Codecheck", "ToxFox" oder "Yuka" helfen Ihnen, Inhaltsstoffangaben richtig zu verstehen und unerwünschte Chemikalien zu vermeiden.

Viel Erfolg mit diesen Tipps wünschen Alex Achenbach und "Wir in Bayern"!


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