Haushalt Nachhaltigkeit im Haushalt
Der Pro-Kopf-Verbrauch der Deutschen an Toilettenpapier, Servietten und Küchenrollen ist immens. All diese Artikel aus frischen Holzfasern sind umweltschädliche Wegwerfprodukte, die nicht recycelt werden. Doch es gibt umweltschonendere Alternativen, die Hauswirtschaftsexpertin Elke Sommer vorstellt. Außerdem hat sie weitere Tipps, wie Sie Ihren Haushalt nachhaltiger gestalten und einen Beitrag zum Klimaschutz leisten können.
Nachhaltigkeit ist eines der wichtigen Themen unserer Zeit. Nachhaltigkeit bedeutet unter anderem, dass wir nicht mehr verbrauchen, als die Natur reproduzieren kann und nicht mehr Kohlenstoffdioxid produzieren, als von ihr aufgenommen wird. Tun wir das nicht, schreitet der Klimawandel immer weiter voran. Durch die Klimaerwärmung wird es mehr extreme Wetterereignisse wie Starkregen, Orkane oder Dürre geben, Gletscher schmelzen, der Meeresspiegel steigt an, Pflanzenarten werden ausgerottet und Tierarten sterben aus.
Die gute Nachricht: Jeder einzelne kann, ohne viel Aufwand, seinen Haushalt nachhaltiger gestalten und so seinen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Tipp 1: Stoffservietten statt Papierservietten
Zu einem schön gedeckten Tisch gehören Servietten. Verwenden Sie Stoffservietten anstelle von Papierservietten, vermeiden Sie Müll, zumal Papierservietten in der Regel eine Umverpackung aus Plastik haben. Für die Herstellung dieses Einwegprodukts aus Frischfasern werden Bäume abgeholzt. Bei der Produktion wird zudem viel Energie verbraucht und Treibhausgase werden freigesetzt.
Stoffservietten sind zwar in der Anschaffung erst einmal teurer, können aber jahrelang verwendet werden, so dass Sie unterm Strich sogar Geld sparen.
Tipp: Achten Sie beim Kauf der Stoffservietten auf nachhaltige Textilsiegel.
Tipp 2: Recycling-Klopapier
Für die Herstellung von Toilettenpapier aus Frischfasern müssen ganze Wälder abgeholzt werden. Zudem wird bei der Herstellung viel Energie verbraucht und klimaschädliche Treibhausgase werden freigesetzt.
Anders als bei Servietten, macht es bei Toilettenpapier jedoch weniger Sinn, auf Alternativen aus Stoff umzusteigen. Sie können dennoch etwas für den Klimaschutz tun, indem Sie Recycling-Klopapier verwenden. Und keine Sorge, Sie werden den Unterschied zu herkömmlichem Toilettenpapier nicht bemerken, denn auch Recycling-Klopapier ist mittlerweile weich und flauschig.
Tipp 3: Wiederverwendbare "Wattepads"
Viele verwenden regelmäßig Wattepads, beispielsweise zum Abschminken oder zur Gesichtsreinigung. Da kommt eine Menge Müll zusammen und die Herstellung belastet die Umwelt.
Verwenden Sie stattdessen wiederverwendbare Pads, die Sie nach dem Gebrauch in die Waschmaschine geben können. Diese Pads sind mittlerweile in jedem gut sortierten Drogeriemarkt erhältlich.
Tipp: Wiederverwendbare Pads können Sie auch ganz einfach selbst herstellen, beispielsweise aus alten Geschirrtüchern, Waschlappen oder Handtüchern.
Tipp 4: Aus alten oder einzelnen Socken einen Küchenschwamm herstellen
Die meisten kennen das Phänomen der einzelnen Socken. Diese einzelnen Socken werden dann irgendwann weggeschmissen. Ebenso wie Socken-Pärchen, die mit der Zeit unansehnlich oder löchrig geworden sind. Das muss aber nicht sein, denn alte oder einzelne Socken eignen sich hervorragend zur Herstellung von Spülschwämmen.
Sie benötigen:
- 1 Holzplatte (ca. 18 x 18 cm)
- 36 Nägel
- 1-2 alte Socken
- Bleistift
- Lineal
- Hammer
So funktioniert es:
Tipp 5: Radieschengrün-Suppe
Die meisten werfen Radieschengrün weg. Dabei schmecken die Blätter nicht nur sehr gut, sie sind auch sehr gesund.
Zutaten:
- 1 Zwiebel
- 3 EL Öl
- 3-4 Handvoll frische Radieschenblätter
- 1 EL Mehl
- 100 ml Sahne
- 1 L Gemüsebrühe
- Salz, Pfeffer
Zubereitung:
- Zwiebel würfeln und mit etwas Öl in einem Topf glasig dünsten
- gewaschene Radieschenblätter grob zerkleinern, zufügen und kurz mit andünsten
- mit Mehl bestäuben, Gemüsebrühe aufgießen und 10 Minuten köcheln lassen
- Suppe pürieren, mit Sahne aufgießen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Tipp 6: Mit Nudelwasser Pflanzen gießen
Was machen Sie normalerweise mit Nudelwasser? Wegschütten? Dazu ist es eigentlich viel zu schade, denn im Nudelwasser sind wichtige Nährstoffe für Pflanzen enthalten. Abgekühltes Nudelwasser eignet sich deswegen hervorragend zum Gießen.
Wichtig: Gießen Sie die einzelnen Pflanzen nicht zu häufig mit Nudelwasser, da das enthaltene Salz ihnen in großen Mengen schaden kann.
Viel Erfolg mit den nachhaltigen Tipps wünschen Elke Sommer und "Wir in Bayern"!