Pflanzen Tipps gegen Echten Mehltau
Nach starkem Regen freut sich jeder über Sonne, auch unsere Pflanzen. Denn ihnen hat das viele Nass ganz schön zu schaffen gemacht, da sich Pilzkrankheiten leichter ausbreiten konn-ten. Eine unter Nutz- und Zierpflanzen weit verbreitete Pilzerkrankung ist der Echte Mehltau. Er wird auch "Schönwetterpilz" genannt. Gartenexpertin Brigitte Goss gibt Tipps, mit welchen Hausmitteln Sie ihn von Ihren Rosen, Gurken oder St-chelbeeren wieder losbekommen. Wichtig ist, dass Sie möglichst schnell handeln!
Viel Regen ist nicht nur eine Grundlage für das Pflanzenwachstum, sondern auch für die Ausbreitung von Pilzerkrankungen.
Echter Mehltau
Echter Mehltau ist ein Schönwetterpilz, der sich nach oder während warmen und trockenen Wetterperioden ausbreitet. Die Pflanzen sehen dann wie bepudert auf der Blattoberseite aus.
Doch Mehltau ist nicht gleich Mehltau. Der Mehltau an Gurken ist nicht der Mehltau an Stachelbeeren oder Tafeltrauben. Er kann auch als solches nicht übertragen werden. Bekämpfen lässt er sich am besten zu Beginn des Befalls, sogar mit milden Pflanzenstärkungsmitteln.
Falscher Mehltau
Im Gegensatz zum Echten Mehltau breitet sich der Falsche Mehltau an der Blattunterseite aus und die Blätter verfärben sich eher gelb und sterben ab. Dieser Mehltau ist meist aggressiver und schwer zu bekämpfen.
Diese Pflanzen sind anfällig für Mehltau
Gemüse:
- Erbsen
- Feldsalat
- Gurken
- Kürbis
- Petersilie
- Salbei
- Spinat
- Tomaten
- Zucchini
Obst
- Brombeere
- Stachelbeere
- Weinreben
Stauden
- Indianernessel
- Kissenastern
- Phlox
- Rittersporn
- Rosen
- Wicke (einjährige)
Hausmittel-Rezepte gegen Echten Mehltau
… an Stachelbeeren und anderen Pflanzen (beispielsweise Rosen)
Zutaten
- 3 Packungen Backpulver
- 50 ml Rapsöl oder Sojaöl
- 5 L Wasser
- etwas Spülmittel
Anwendung
Vermischen und alle 7 Tage damit besprühen
… an Gurken oder Tomaten
Zutaten
- 50 ml Milch
- 100 ml Wasser
Anwendung
Vermischen und alle 7 Tage damit besprühen
Wichtig zu wissen
Milch ist eigentlich an fruchttragenden Pflanzen nicht zugelassen. Personen mit Lactoseunverträglichkeit sollten Früchte mit einer Milchanwendung nicht zum Verzehr angeboten werden!
… an Zucchini
Zucchini kann selbst mit Mehltau noch eine gute Ernte bringen. Entfernen Sie daher einfach nur die befallenen Blätter.
Achten Sie auf den richtigen Spritzzeitpunkt!
Spritzen Sie die Hausmittel nicht bei starker Sonneneinstrahlung, da das die Pflanzen schädigen könnte. Auch nicht spritzen sollten Sie bei Regen oder auf regennassen Pflanzen, da sonst die Wirkung "verwässert" wird.
Tipps zur Vorbeugung
Um dafür zu sorgen, dass Ihre Pflanzen gar nicht erst von Mehltau befallen werden, können Sie vorbeugend einiges unternehmen:
- Wählen Sie am besten resistente Sorten aus.
- Achten Sie auf ausreichend Pflanzabstand, damit die Pflanzen genügend Luft und Sonne bekommen.
- Gießen Sie die Pflanzen am besten morgens oder am Nachmittag von unten.
- Pflanzen Sie dazwischen Basilikum, Dill oder Kerbel, da der Mehltau diese Kräuter meidet.
- Übertragen werden die Sporen im Frühjahr oft von Unkräutern. Entfernen Sie deshalb auf Kulturflächen oder im Gewächshaus das Unkraut.
- Bei Obstgehölzen und Rosen überwintert der Pilz auf jungen Trieben, insbesondere an den Triebspitzen. Den Befall können Sie hier eindämmen, indem Sie die Triebspitzen im Frühjahr zurückschneiden.
Zusatz-Tipp von Brigitte Goss gegen Stängelfäule bei Tomaten:
Tomaten leiden durch den vielen Regen gerade an der Stängelfäule. Diese Krankheit ist noch wenig beschrieben und wird gerne mit der Kraut- und Braunfäule verwechselt, sie geht aber viel schneller voran. Zurzeit gibt es keine wirkliche Lösung für das Problem. Ich habe aber beobachtet, dass an Tomaten an ganz "frischen" Standorten, also dort, wo seit Jahren keine Tomaten standen, bisher die Krankheit nicht ausgebrochen ist.
Daher ist meine erste Empfehlung für nächstes Jahr: Suchen Sie unbedingt neue Standorte und fragen Sie nach Kraut- und Braunfäule resistenten Sorten, da sie auch eine Resistenz gegenüber Stängelfäule aufweisen könnten.
Viel Erfolg mit den Tipps wünschen Brigitte Goss und "Wir in Bayern"!