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Garten Würzig und heilsam: Salbei für den Garten

Salbei ist ein erstaunliches Kraut: nicht nur schmackhaft zum Würzen, sondern auch sehr effektiv als Heilpflanze. Darüber hinaus blühen einige Salbeiarten wunderschön und verwandeln mit ihren verschiedenfarbigen Blüten den Garten in einen wahren Augen- und Bienenschmaus. Gartenexperte Andreas Modery entführt Sie in die bunte und aromatische Welt des Salbeis.

Stand: 25.07.2023 16:51 Uhr

Der Name Salbei entwickelte sich vom lateinischen salvia. "Salvare" bedeutet heilen, "salvus" gesund und "via" Weg. Somit könnte Salbei der Weg zur Gesundheit bedeuten und daher ist auch eine der bekanntesten Heilpflanzen der "Echte Salbei" (salvia officinalis). Dieses Kraut, auch Heil- oder Küchensalbei genannt, hat nicht nur in der Hausapotheke, sondern genauso in der Küche seinen festen Platz: zum Beispiel in Saltimbocca oder Pasta mit Salbei-Butter.

Frittierter Salbei

Durch Ausbacken werden die Blätter so knusprig wie Chips. Dazu Salbeiblätter von den Stielen zupfen und in heißem Öl ein bis zwei Minuten lang ausbacken. Abtropfen lassen, salzen und sofort servieren.

Salbei ist nicht gleich Salbei

Salbei ist eine Pflanzengattung, die rund 900 verschiedene Arten umfasst. Dabei gibt es ein- und mehrjährige, die als Gewürz, Heil- oder reine Zierpflanzen genutzt werden. Mit ihren satten Farben machen sie auf Balkon, Terrasse und im Blumenbeet eine gute Figur. Ein gelungener Mix an Salbei-Pflanzen schmeichelt nicht nur dem Auge, sondern erfreut auch Bienen, Schmetterlinge und andere bestäubende Insekten. Vor allem im Spätsommer, wenn die natürlichen Nahrungsquellen langsam zurückgehen, sind die Insekten auf weitere Nahrung angewiesen. Lippenblütler wie Salbei stehen dabei vor allem bei Honigbienen ganz oben auf dem Speiseplan. Bei einem genaueren Blick auf die Blüten zeigt sich, warum diese Pflanzen zur Familie der Lippenblüter gehören: die fünf Kelchblätter erinnern an einen Mund mit Ober- und Unterlippe.

Echter Salbei (salvia officinalis, Heil- oder Küchensalbei)

Der Halbstrauch wird bis zu 80 Zentimeter hoch. Alle Pflanzenteile besitzen einen starken, aromatischen Duft, die Blätter sind graugrün, samtig behaart und essbar. Es gibt den Echten Salbei auch mit panaschierten (farbigen) Blättern. Generell ist es einfach, Salvia richtig zu pflegen und es bedarf nur wenig Aufwand.

  • mag es sonnig, warm und eher trocken
  • mag nährstoffarmen, sandigen Boden
  • die Blätter am besten regelmäßig ernten
  • die Blüten locken Insekten an. Durch die Blütenbildung wird jedoch das Wachstum geschwächt, daher liegt es an Ihnen, ob Sie gerne kontinuierlich Blätter ernten oder die Blumen genießen und den Salbei als Nektarpflanze sehen möchten.
  • Einkürzen der Triebe im Frühjahr um ein Drittel, damit die Staude kompakt wächst 
  • kann ab dem zeitigen Frühjahr bis lange in den Herbst gepflanzt werden
  • Abstand von etwa 15 Zentimetern zu anderen Pflanzen halten, denn bei zu dichter Pflanzung kann sich Salvia nicht optimal entwickeln
  • ist winterhart und kann draußen bleiben (zieht in den Boden ein, nicht sichtbar)
  • treibt im Frühjahr mit jungen Trieben.

Mein Tipp

Kein Rückschnitt im Herbst, denn das Laub dient als natürlicher Schutz bei tiefen Temperaturen. Besonders in rauen Lagen und bei buntlaubigen Sorten ist ein Winterschutz empfehlenswert.

Ziersalbei

Ziersalbei ist ein charmanter Begleiter für Rosen, Lavendel und Stauden wie Katzenminze, Mädchenauge oder Gaultheria sowie für Ziergräser wie Miscanthus - und verspricht immer eine fantastische Fernwirkung. Er kann durch frische Stecklinge, Steckhölzer oder Samen vermehrt werden.

Der Ziersalbei hat nur einen Feind: die Schnecken! Manchmal ist der Verbiss so stark, dass der Ziersalbei dabei auf der Strecke bleibt. Deshalb unbedingt regelmäßige Schneckenkontrollen durchführen.

Steppen-Salbei (salvia nemorosa)

Der Steppen-Salbei wird etwa 30 Zentimeter breit und 50 Zentimeter hoch. Er ist nicht essbar - zwar auch nicht giftig, aber er soll vor allem schön aussehen.

  • Pflanzabstand 35 Zentimeter 
  • wächst auch im Halbschatten, bringt dort aber nur halb so viele Blüten wie in der Sonne
  • Boden darf nicht feucht sein  
  • ab Mai und Juli blaue, weiße und violette Blüten 
  • nach der ersten Blüte komplett zurückschneiden: beim sogenannten Remontierschnitt wird der Ziersalbei bis auf 5 Zentimeter zurückgeschnitten. Wichtig: ein paar Blätter sollten an den Stängeln sitzen bleiben!
  • treibt schnell wieder aus und blüht zum zweiten Mal
  • winterhart, das vertrocknete Gerüst für Insekten stehen lassen
  • zieht sich in den Boden zurück
  • Mitte Februar abgestorbene Triebe abschneiden
  • kommt im Frühjahr wieder zurück
  • nicht düngen (sonst wachsen die Pflanzen zu hoch und fallen bei stärkerem Wind um).

Remontierschnitt

Bei manchen Stauden bewirkt ein Rückschnitt nach der Blüte, dass sie erneut austreiben und noch einmal blühen. Geschnitten wird eine Hand breit über dem Boden und möglichst sofort nach dem Verblühen, damit die Pflanze keine Samen ansetzt. Je nach Art und Sorte dauert es sechs bis acht Wochen bis zur neuen Blüte, dem Remontierflor.

Muskatellersalbei (salvia sclarea)

Der Muskatellersalbei hat einen silbrigen Blattschopf und lange, duftende Blütenähren. Er wird bis zu 150 Zentimeter hoch und ist eine 2-jährige Pflanze (im ersten Lebensjahr bildet sich die Blätterrosette aus, im zweiten Jahr die Blüte).

  • sät sich selbst aus
  • Blütezeit Juli bis Anfang September
  • lockt Holzbienen an
  • hasst Staunässe, deshalb verdichteten Boden mit Sand auflockern
  • als Hingucker gut mit Gräsern zu kombinieren
  • Duft hat aufhellende, entspannende und beruhigende Wirkung
  • für Aromatherapie, Öle und Salben, getrocknete Blätter zum Räuchern.

Wiesensalbei (salvia pratense)

Der Wiesensalbei ist eine etwa 40 Zentimeter hohe Wildstaude, die auch an Wegrändern und auf Wiesen zu finden ist. Die Heil- und Gewürzpflanze hat blau-violette Blüten.

  • dichte Behaarung und ledrige Blätter mit Wachsüberzug minimieren den Wasserverbrauch
  • Blätter besitzen aromatischen Duft (zerreiben!)
  • Blättergeschmack mild, gute Würze für Suppen und Fisch
  • mag trockene, nährstoffarme Bodenoberfläche
  • mag Sonne
  • bei wenig Sonne bleiben die Blüten steril und bilden keine Pollen aus 
  • winterhart
  • im Winter nicht sichtbar, erst wieder im Frühjahr.

Ananassalbei (salvia elegans)

Der Ananassalbei wird häufig auch Honigmelonensalbei genannt und ist eine tropische Pflanze aus Mittelamerika. Der Halbstrauch kann bis zu 150 Zentimeter hoch werden.

  • mehrjährig
  • nicht winterhart
  • lässt sich problemlos in einem Kübel oder Topf im Haus überwintern
  • ab März zurückschneiden.

"Salbei ist der 'Underdog' unter den Stauden und Kräutern. Bekannt ist vor allem der silberhaarige Vertreter der mediterranen Kräuter. Doch Salbei hat noch mehr zu bieten, als Aromaträger zu sein: Tolle Blütenfarben und duftende Blätter, die sich sogar zum Räuchern nutzen lassen. Gemäß dem Motto: 'Ein Salbei darf nicht alleine stehen' empfehle ich vor allem die traumhafte rot-blaue Kombi aus Frucht- und Steppensalbei."

(Andreas Modery)

Viel Erfolg mit diesen Tipps wünschen Andreas Modery und "Wir in Bayern"!


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