Wirtshaustipp Gasthaus "Huberwirt" in Unterdietfurt
"Dieses Wirtshaus legt die Messlatte mal richtig hoch", schwärmt Andi Christl von seiner Neuentdeckung im niederbayerischen Unterdietfurt. Im "Huberwirt" erwartet Sie "ehrliche Handwerksküche ohne Chichi". Vom Hauptgang war unser Wirtshausexperte besonders angetan: "Ich ziehe meinen Hut und bin immer noch dankbar für dieses besondere Geschmackserlebnis." Wenn das nicht verlockend klingt!
Anlaufstelle für kulinarisch Interessierte aus nah und fern
"Seit 2023 führen Fabian Lex und seine Partnerin Lea Hentschel gemeinsam das Gasthaus Huberwirt in Unterdietfurt. Beide haben aus dem einstigen Dorfwirtshaus eine Anlaufstelle für kulinarisch Interessierte aus nah und fern gemacht. Lea ist Sommelière und Fabian kümmert sich in der Küche um die Speisen. 1970 hat seine Oma das Anwesen gekauft, 1996 wurde der Saal renoviert. Mit der Übernahme der Eltern, Harald und Isolde Lex, im Jahr 1999 hat auch der Gastraum einen neuen Anstrich bekommen. Die Einrichtung hat sich seitdem kaum verändert, aber das macht nichts, denn sie ist zeitlos und stimmig. Im Gastraum befindet sich immer noch ein Kachelofen, der für die Region typisch ist und alle Holzkomponenten hat der örtliche Schreiner gezimmert. Bei all der Neuausrichtung sind die unterstützenden Hände von Oma Lissi und Mama Isolde aber nicht wegzudenken. Sie kümmern sich um die Dekoration, helfen in der Küche und im Service. Den gebackenen Kalbskopf, den es immer sonntags gibt, sowie den hausgemachten Kartoffelsalat will und darf nach wie vor nur die Oma zubereiten. Freitag- und Samstagabend bekommen Sie hier ein 3-, 4- oder 5-Gänge-Menü und am Sonntag werden ganztags klassische Wirtshausgerichte angeboten. Auch Hochzeiten oder Taufen werden im 'Huberwirt' in Unterdietfurt nach wie vor gerne gefeiert."
Ehrliche Handwerksküche ohne Chichi
"Hier erwartet Sie eine grundproduktebasierte, ehrliche Handwerksküche ohne besonderes Chichi. Wirt Fabian beschreibt seine Küchenart als 'traditionell, bayerisch, aber ein bisschen innovativer'. Er hat in Gourmetküchen gelernt, wie man Jakobsmuscheln zubereitet, schaut aber mittlerweile lieber, welche heimischen Produkte er auf die Teller bringen kann. Am Sonntag werden Klassiker wie Cordon bleu, Krustenbraten oder Kalbsschnitzel angeboten und am Freitag und Samstag überrascht er seine Gäste mit ausgefeilten, saisonal geprägten Gerichten. Auch zwei vegetarische Speisen stehen immer auf der Karte."
Vorspeise: Gebeizte Seeforelle mit Rote Bete und Meerrettich
"Die Seeforelle wird filetiert, gehäutet, die Gräten werden entfernt und die Filets anschließend in einer Beize aus Rote-Bete-Saft, gekochter Rote Bete, 30 Prozent Salz, Sternanis, Zimt und Ingwer über Nacht eingelegt. Dazu gibt es eine Meerrettich-Panna Cotta, Rote-Bete-Chips, ein süßliches Rote-Bete-Gel, frische Brunnenkresse und Lauchöl.
Der Fisch hat den Rote-Bete-Geschmack leicht angenommen, die Panna Cotta bringt zusätzlich Power in das Gericht, süße, knallige Farben, das selbe Gemüse, das unterschiedlich schmeckt: einmal süß als Püree, dann in der Beize mit leichter Schärfe vom Meerrettich."
Hauptspeise: Geschmortes Kalbsschulter-Scherzel mit Kartoffel-Nussbutter-Stampf, geschmorte Urkarotten und Kartoffelchips
"Das Stück aus der Kalbsschulter (Schaufelbraten) ist laut Fabian das perfekte Schmorfleisch für jedermann. Es ist nicht so durchwachsen wie das Fleisch der Kalbsbacke und nicht so trocken wie ein Tafelspitz. Der Schmoransatz besteht aus Wurzelgemüse, Tomatenmark, Rotwein, Wasser, Wacholderbeeren, Lorbeer und Salz. Darin wird das angebratene Scherzel sanft gekocht, bis es butterweich auf dem Kartoffel-Nussbutter-Stampf angerichtet wird. Dafür werden Kartoffelwürfel in Salzwasser gekocht, die anschließend mit Crème fraîche und Nussbutter verfeinert werden. Die Urkarotten garen im Ofen mit etwas Zucker, Salz, Pfeffer und Butter.
Ein Hauptgang, der keine Wünsche offenlässt. Intensiv im Geschmack und in der Farbe. Ich ziehe meinen Hut und bin immer noch dankbar für dieses besondere Geschmackserlebnis."
Preise
"Hier sollen auch Gäste kommen, die sich den Besuch im Sternelokal nicht leisten können. Das Ambiente ist familiär und vor allem die Preise am Sonntag sind fair. Alles wird frisch zubereitet.
Den Schweinebraten bekommen Sie für 15 Euro, die meisten Hauptgänge kosten um die 20 Euro. Die Vorspeise kostet 14 Euro und der gebackene Kalbskopf mit Omas Kartoffelsalat 16 Euro.
Die Menüs am Freitag und Samstag sind wie folgt deklariert: 3-Gänge-Menü 49 Euro, 4-Gänge-Menü 59 Euro und 5-Gänge-Menü 69 Euro. Erwähnen möchte ich aber auch die fairen Preise auf der Weinkarte. Hier finden Sie vor allem Weine aus Deutschland und Österreich, die alle zwischen 23 und 40 Euro kosten."
Kontakt
Gasthaus Huberwirt
Dorfplatz 14
84339 Unterdietfurt
Tel: 08724/250
https://huberwirt-lex.de/
Dieses Wirtshaus ist barrierefrei.
Öffnungszeiten
Freitag und Samstag ab 18:00 Uhr
Sonntag ab 11.30 durchgehend
Montag bis Donnerstag: geschlossen
Anfahrt
"Für eine Reise nach Unterdietfurt empfehle ich Ihnen das Auto oder Motorrad. In den wärmeren Monaten erreichen Sie den 'Huberwirt' auch gut über den Rottal-Radweg mit dem Drahtesel."
Freizeittipp: Sherwood Ranch in Niedertaufkirchen
"Die Sherwood Ranch in Niedertaufkirchen ist ein ideales Ziel für Reitbegeisterte. Hier können sowohl Anfänger als auch erfahrene Reiter ihre Leidenschaft ausleben. Die Ranch bietet Reitstunden, geführte Ausritte und Reitferien an, bei denen Sie die wunderschöne Umgebung auf dem Pferd erkunden können.
Für Kinder gibt es zudem spezielle Reitprogramme. Inhaber Josef 'Sepp' Fuchs geht hier seit Jahrzehnten seiner Leidenschaft nach und teilt sein Wissen mit jedem, der sich dafür interessiert. Ein herzensguter Cowboy! Informationen und Preislisten erhalten Sie hier: https://sherwoodranch.de/"
Fazit
"Der Blick auf das Wesentliche, die Wertschätzung für das, was die Familie erreicht und über die Jahre hinweg aufgebaut hat, die traditionelle und gleichzeitig sehr zeitgemäße und innovative Küchenkunst, sowie die absolut stimmige Einrichtung haben mich mehr als überzeugt. Eines meiner absoluten Lieblingswirtshäuser!"
Andi Christl, Wirtshausexperte