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Wirtshaustipp Wirtshaus zur Emerenz in Waldkirchen

Wirtshausexperte Andi Christl stellt das Wirtshaus zur Emerenz vor, das seinen Namen der Heimatdichterin Emerenz Meier verdankt, die in diesem Haus geboren wurde. Nach einem stärkenden Besuch im Wirtshaus empfiehlt Andi Christl ein Besuch der Ausstellung "Born in Schiefweg" über Emerenz Meier.

Stand: 07.06.2019 | Archiv

Wirtshaus zur Emerenz in Waldkirchen von außen | Bild: Wir in Bayern

Das Besondere an diesem Wirtshaus

"Schon seit jeher befindet sich in dem alten Bauernhaus am Waldkirchener Dorfplatz eine Gastwirtschaft. Da das Gebäude Anfang 2000 zu zerfallen drohte, schlossen sich mehrere junge Leute aus dem Ort zusammen und gründeten einen Verein, der das Haus dann mit Förder- und Spendengeldern wieder aufwendig sanierte. Geführt wird das Gasthaus von einem gebürtigen Österreicher, Walter Unterleitner."

Küchenart

"Auf der Speisekarte finden wir frische, traditionelle Speisen aus Österreich. Fleischliebhaber freuen sich über ein frisch paniertes, steirisches Backhendl oder einen Wiener Tafelspitz. Vegetarier bestellen am besten die hausgemachten Kaspressknödel oder einen süßen Palatschinken.

Eine Fritteuse sucht man in Walters Küche vergeblich und die Zutaten bezieht er von regionalen Lieferanten. Über die Grenzen Waldkirchens hinaus ist er aber vor allem für seine Bröselfetzen (paniertes Schnitzel) bekannt."

Andi Christls Vorspeise


"Gratinierter Goaßkas mit Trauben, Honig, Frühlingswiebeln und Brot. Eine dicke Scheibe Ziegenkäse wird mit getrockneten Kräutern gewürzt, mit Olivenöl beträufelt und unter dem Grill gratiniert. In einer kleinen Pfanne werden ca. drei Teile Öl mit einem Teil Honig und ein paar Chilliflocken leicht erhitzt und zu einer Marinade verrührt. Anschließend werden Frühlingszwiebelringe und halbierte Trauben dazu gegeben. Angerichtet wird der gratinierte Goaßkas außerdem mit Vogerlsalat und frischem Thymian."

Andi Christls Hauptspeise


"Die sogenannten Bröselfetzen sind eigentlich panierte Schweineschnitzel, die in viel Butterschmalz ausgebacken werden. Die Scheiben aus der Schweinelende werden flachgeklopft und auf beiden Seiten mit Salz und Pfeffer gewürzt. Beim Panieren wird das Mehl am Fleisch angedrückt, das Paniermehl allerdings nicht. Nach dem Eierbad werden die Schnitzel nur noch sanft im Semmelbröselbad gewendet.

Die panierten Schnitzel baden anschließend in einer Pfanne mit viel Butterschmalz, die kontinuierlich sanft geschwenkt wird, damit die Panade gleichmäßig goldbraun und knusprig wird. Ein Schnitzel ist nämlich nur immer so gut wie das Butterschmalz, in dem es gebacken wird. Serviert werden die sogenannten Bröselfetzen traditionell mit Petersilienkartoffeln, Salat und Preiselbeeren."

Preise

"Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt im Wirtshaus zur Emerenz auf jeden Fall. Auf der Speisekarte finden wir kein Gericht über 20 Euro. Den ofenfrischen Schweinebraten gibt es schon für 10,90 Euro, allerdings nur am Wochenende. Die Bröselfetzen mit Beilagen kosten 11,90 Euro und für den gratinierten Goaßkas sind 7,90 Euro fällig."

Anreise

"Von Mai bis Oktober empfiehlt sich an den Wochenenden eine Anreise mit der Ilztalbahn, von Passau aus, an der Ilz entlang bis nach Waldkirchen. Vom Bahnhof aus ist es nur noch ein kurzer Fußmarsch zum Wirtshaus. Mit dem Auto fährt man von München aus rund zwei Stunden, von Nürnberg aus sind es gute drei Stunden."

Öffnungszeiten

  • Montag und Dienstag                         Ruhetag
  • Mittwoch bis Freitag                           14.00 Uhr bis 24.00 Uhr (Küche ab 17.30 Uhr)
  • Samstag, Sonn- und Feiertag           11.00 Uhr bis 24.00 Uhr (Küche von 11.30 - 14.00 Uhr und 17.30 - 21.00 Uhr)
  • 26. Juni bis 2 Juli 2019: Betriebsurlaub!

Das Wirtshaus und das Museum sind nicht barrierefrei!

Adresse

Wirtshaus zur Emerenz
Dorfplatz 9
94065 Waldkirchen
Tel: 08581/989190
info@wirtshaus-zur-emerenz
https://www.wirtshaus-zur-emerenz.de/

Freizeittipp

"Das Wirtshaus zur Emerenz ist das Geburtshaus der niederbayerischen Dichterin Emerenz Meier. Im Gedenken an diese starke Frau wurde im ersten Stock ein umfangreiches Museum eröffnet. Die Ausstellung "Born in Schiefweg" erzählt die Geschichte der Auswanderung aus dem Bayer- und Böhmerwald nach Amerika im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert. Gleichzeitig wird Emerenz Meiers eigenständiger Platz in der bayerischen Literaturlandschaft aufgezeigt und ihr Mut herausgestellt, sich als Frau in der damals ausschließlich von Männern dominierten Gesellschaft behauptet zu haben."


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