"Klein Venedig" nennen die Bamberger das historische Flussufer mit den mittelalterlichen Fachwerkbauten, den windschiefen Balkonen und den winzigen Vorgärten, die den Fluss berühren. Auf der Regnitz stehen die Bamberger alljährlich beim großen Fischerstechen ihren Mann. Dabei versuchen drei gestandene Mannsbilder von einem Boot aus, drei Geschlechtsgenossen in einem anderen Boot ins Wasser zu befördern. Da die Stoßbewegung mit Lanzen ausgeführt wird, spricht man hierzulande vom "Stechen".

Das Fischerstechen diente bereits seit dem 15. Jahrhundert der Belustigung des Fürstbischofs und der Bevölkerung. Während der Sandkerwa lockt es jedes Jahr hunderte Schaulustige an die Flussufer und auf die historische Rathausbrücke.

Romantik auf Fränkisch

Gondoliere auf der Regnitz

Romantisch wird es vor dieser Kulisse zum Wasserfest: Illuminierte Bamberger Fischerboote, die sogenannten Schelchen, steuern über den Fluss. Ein weiterer fester Termin für alle Sandkerwa-Besucher ist das nächtliche Abschlussfeuerwerk auf dem Michelsberg. Schließlich bietet es den vielleicht einzigen still-romantischen Moment des lauten Bamberger Bierfestes: Während über der Silhouette des Klosters Michelberg der Nachthimmel im Schein der Raketen erstrahlt, wird es in den engen Gassen der Altstadt für einen kurzen Moment beschaulich – danach wird in der Sandstraße bis in die frühen Morgenstunden weitergefeiert.