Würzburg Residenz mit Tiepolos Handschrift
Im Jahr 1981 wurde die Würzburger Residenz als eines der ersten deutschen Denkmäler in die Welterbeliste aufgenommen. Wir führen Sie durch das architektonische Meisterwerk.
Würzburg im Jahr 1720: Fürstbischof Johann Philipp von Schönborn vergibt den Bauauftrag für seine Residenz an den 33-jährigen und damals noch unbekannten Architekten Balthasar Neumann. Vierundzwanzig Jahre später steht der Rohbau, fast vier weitere Jahrzehnte vergehen, bis das Werk vollendet ist. Das Projekt hat 1,5 Millionen Gulden verschlungen - eine gewaltige Summe, wenn man bedenkt, dass damals ein Tagelöhner einen einzigen Gulden Wochenlohn bekam.
Begründung der UNESCO
Die Würzburger Residenz, so die UNESCO, "ist das einheitlichste und außergewöhnlichste aller Barockschlösser". Und: "Sie veranschaulicht einen der strahlendsten Fürstenhöfe Europas." Im Jahr 1981 wurde das Bauwerk als eines der ersten deutschen Denkmäler in die Liste des Welterbes aufgenommen. Die umfangreichen Renovierungsarbeiten - ein Bombenangriff verursachte 1945 schwere Schäden - wurde von der UNESCO als "exemplarisch" gelobt.
Barockes Vorzeigeobjekt
Entstanden ist eine der bedeutendsten Schlossanlagen des Barocks in Europa. Zwei künstlerische Höchstleistungen des 18. Jahrhunderts prägen die Würzburger Residenz: Balthasar Neumanns Treppenhaus als prunkvoller Empfangsraum und Giovanni Battista Tiepolos Fresken.
Originelles Spiegelkabinett
Letzterer schuf mit der Allegorie der "Europa" auf 600 Quadratmetern das größte zusammenhängende Fresko, das jemals gemalt wurde. Der Bildhauer Johann Wolfgang van der Auwera, der die künstlerische Leitung der Innendekoration übernommen hatte, schuf mit dem Spiegelkabinett eines der originellsten Raumkunstwerke des Würzburger Rokoko. Jedes Jahr besichtigen rund 300.000 Besucher die Palastanlage.
Beteiligte Künstler
Bauleitung: Hofbaumeister Balthasar Neumann
Der Venezianer Giovanni Battista Tiepolo malte das Deckenbild über dem Treppenhaus und die Wandgemälde des Kaisersaals.
Künstlerische Leitung der Innendekoration: Johann Wolfgang van der Auwera, Bildhauer aus Würzburg. Zusammen mit dem Würzburger Hofstuckateur Antonio Bossi aus dem italienischen Tessin schuf Auwera das Spiegelkabinett der Residenz.
Öffnungszeiten der Residenz
Öffnungszeiten der Würzburger Residenz: April bis Oktober täglich 9.00 bis 18.00 Uhr, November bis März täglich 10.00 bis 16.00 Uhr.