Franken - Zeitgeschichte


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Vom Wasserspeicher zum Badeparadies

Von: Franz Engeser

Stand: 29.04.2021 | Archiv

Luftaufnahme des Großen Brombachsees | Bild: picture-alliance/dpa

Tausende Urlauber und Badegäste bevölkern jedes Jahr die Strände im Fränkischen Seenland. Vor 35 Jahren wurden die Seen aber eigentlich aus einem ganz anderen Grund angelegt: um den Durst der Industrie im trockenen Franken zu stillen.

Eines haben Lebewesen und Industrieanlagen gemeinsam: Sie brauchen Wasser - je größer sie sind, desto mehr. In den 60er-Jahren war Deutschland im Rausch des Wirtschaftswunders gefangen. Fabriken und Kraftwerke schossen wie Pilze aus dem Boden. Aber die vergleichsweise kleinen Flüsse in Franken führten insbesondere im Sommer nicht genug Wasser, um den Durst dieser Anlagen zu stillen. Deswegen wurde das Fränkische Seenland gebaut: Über sie wird das Wasser aus Südbayern in den Norden geleitet.

Stichwort: Bau des Fränkischen Seenlandes

Am 16. Juli 1970 beschließt der Bayerische Landtag die Errichtung des Fränkischen Seenlandes. Als offizieller Baubeginn gilt der 4. Juli 1974, als die Arbeiten am Altmühlüberleiter mit einem Stollenanschlag beginnen. In der Folge werden Altmühlsee (Bauzeit: 1975-1984), Kleiner Brombachsee (1975-1986), Rothsee (1985-1993) und Großer Brombachsee (1983-2000) gebaut und geflutet.

1986 werden Altmühlsee, Igelsbach und Kleiner Brombachsee offiziell eingeweiht, 1993 der Rothsee. Besonders aufwendig sind die Arbeiten für den Großen Brombachsee, dem größten staatlichen Wasserspeicher in Bayern. Die Flutung des 8,7 Quadratkilometer großen und bis zu 32,5 Meter tiefen Sees beginnt 1993 und dauert mehrere Jahre: Die Einweihung erfolgt am 20. Juli 2000 durch Edmund Stoiber. Damit ist das Fränkische Seenland schließlich offiziell komplett.


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