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Messe Nürnberg Die Spielzeugtrends 2009

Sprachgesteuerte Autos und Roboter, Lernspiele und Öko-Experimentierkasten sind die großen Spieletrends des Jahres 2009. Auf der Spielwarenmesse in Nürnberg zeigten knapp 2.700 Aussteller aus 60 Ländern, wie sie Familien künftig spielerisch beschäftigen wollen.

Von: Frank Staudenmayer und Franz Engeser

Stand: 10.02.2009 | Archiv

Impressionen von der Spielwarenmesse 2009 | Bild: BR-Studio Franken/Frank Staudenmayer

Umwelterziehung soll künftig spielend vonstatten gehen. So werden Puppenhäuser beispielsweise erstmals aus Bambus, einem nachwachsenden Rohstoff, gefertigt. Auf dem Dach können die Kinder Solarzellen installieren und in einem kleinen Garten Blumen und Gemüse ziehen. Ebenfalls als "Green-Toy" deklariert ist das erste serienmäßig gefertigte Brennstoffzellenauto, mit dem Kinder ab zwölf Jahren künftig Rennen fahren und die Umwelt verstehen sollen.

Viele Hersteller haben aber auch bewährte Spielwaren weiterentwickelt: So wurde eine Knetmasse vorgestellt, die Kinder nicht nur kneten, sondern auch backen und sogar essen können. Ein weiterer Trend war auf der Spielwarenmesse: reale Spiele wachsen mit virtuellen Spielewelten im Internet zusammen. Dabei werden beispielsweise herkömmliche Brettspiele mit dem Einsatz von Handys oder Computern kombiniert. Klassiker wie "Memory" gehen mit der Zeit und lassen sich nun auch auf der Spielekonsole oder dem Handy spielen. In einem neuartigen Baukasten wird Technik mit Informatik verbunden: Herkömmliche Bausteine treffen dabei auf Computertechnik. Statt Häuser und Burgen können die Spieler Roboter bauen und programmieren.

Familienspaß und Sicherheit

Soft & Sophisticated ...

Schwerpunkt der diesjährigen Ausstellung war das Thema "Spielen in der Familie": Auf einer Sonderschau präsentierten etwa 70 Unternehmen Spielsachen, die Erwachsene wie Kinder gleichermaßen unterhalten. In Zeiten sinkender Geburtentraten will die Branche so neue Zielgruppen erschließen. Auch das Thema Spielzeugsicherheit wird in verschiedenen Foren besprochen. Schließlich sei die Frage der Sicherheit ein weltweit diskutiertes Thema, so die Veranstalter. Selbst in China nehme die Qualitätssicherung einen immer größeren Raum ein.

Weniger Fachbesucher - dennoch "gute Stimmung"

60. Spielwarenmesse

2009 feierte die Spielwarenmesse in Nürnberg Jubiläum: Zum 60. Mal zeigte die Weltleitmesse für Spiele die neusten Trends der Branche. Was sich hier durchsetzt, steht spätestens an Weihnachten in den Regalen der Spielwarenläden. Rund 2.700 Firmen und Händler aus 60 Ländern buhlten um die Gunst der Fachbesucher.

Nach der Messe 2009 ziehen die Verantwortlichen der Nürnberger Spielwarenmesse trotz rückläufiger Besucherzahlen eine positive Bilanz. Die Stimmung der Aussteller bezeichnete Messechef Ernst Kick als "ausgesprochen positiv". Zwar sei die Erwartungshaltung angesichts der wirtschaftlichen Gesamtlage nicht auf höchstem Level gewesen, diese bescheidene Erwartungshaltung sei aber übertroffen worden. Auch Volker Schmid vom Deutschen Verband der Spielwarenindustrie gab sich zuversichtlich und hält im laufenden Geschäftsjahr sogar Auftragszuwächse im zweistelligen Prozentbereich für möglich. Schmid sprach von der "besten Messe, die wir je hatten".

Skepsis und Zuversicht

60 Jahre Spielwarenmesse

Der Einzelhandel, der ausschließlich vom deutschen Markt abhängig ist, gibt sich skeptisch. "Wenn wir dieses Geschäftsjahr mit plusminus Null abschließen, wäre das schon die Königsklasse", so der Geschäftsführer des Bundesverbandes des Spielwaren-Einzelhandels (BVS), Willy Fischel. Dennoch: "Der Appetit auf Spielwaren ist ungebrochen", so der BVS-Geschäftsführer. Fischel plädierte für eine Rückkehr der vor einigen Jahren abgewanderten großen Videospiel-Anbieter auf die Spielwarenmesse. Das Segment gewinne für den Fachhandel wieder an Bedeutung.


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