Spielwarenmesse 2015 Spielzeug mit Eigenleben
Die Spielzeuge der Zukunft sind vor allem eines: elektronisch. Die Technologien werden immer ausgefeilter, sodass in fast in jedem noch so kleinen Spielzeug ganz viel High-Tech steckt. Doch die sollen nicht nur Mittel zum Zweck, sondern in vielen Fällen auch pädagogisch wertvoll sein.
Mehr Spielzeug für kleine Wissenschaftler
Besonders wichtig scheinen den Organisatoren der Spielwarenmesse in diesem Jahr die sogenannten MINT-Bereiche zu sein – also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Schulfächer, die bei vielen Schülern eher Grusel als Jubel auslösen. Die neuen Spielzeuge sollen das ändern. Zum Beispiel der Meccanoid G15 KS. Das ist ein Roboter zum Selberbauen. Ab Werk kann er sein Gegenüber imitieren, sprechen und Witze erzählen. Clevere Kids können ihm aber ganz neue Tricks beibringen, indem sie sie direkt auf seinen Computerchip programmieren.
Bisschen wie Lego, aber mit ganz viel Technik
Bei Fischer Technik wird es – wie der Name schon sagt – ziemlich technisch. Mit dem Dynamic M-Paket liefert die Firma 500 Teile, aus denen die Kinder einen aufwändigen Kugelparcours bauen sollen – komplett mit Magneten, Klangröhren und Wechselweichen. Mit Hilfe von Tuning-Sets bauen sich die jungen Tüftler eigene Kurse und kreieren etwas völlig Eigenständiges.
Kreativität ist der Schlüssel
In diesem Jahr soll auch fernöstliche Basteltradition Einzug in die Kinderzimmer erhalten. Der oberpfälzische Spielzeughersteller Sabine Trend präsentiert auf der Spielwarenmesse dreidimensionale Origami-Skulpturen. Aus zurecht geschnittenen Papierrechtecken werden mit ein wenig Fingerspitzengefühl und viel Geduld süße Tiere und imposante Palmen.
Für Schuhliebhaber hat Ravensburger etwas Interessantes im Petto: Dekoschuhe zum Selbergestalten. Mit dem Kreativ-Set sollen sich Mädchen ab acht Jahren ihr Schuhregal mit selbstverzierten Tretern auffüllen können. Zum Tragen sind die Highheels übrigens nicht geeignet.
Realität mit Spielzeugen erweitert
Modelleisenbahn in modern: Statt die Miniatur-Loks mit einer kabelgebundenen Fernsteuerung zu bedienen, stellt Roco mit Detektiv Tom die App-Steuerung vor. Doch nicht nur das: In der App verbergen sich spannende Kriminalgeschichten für Kinder, in denen sie auch ihr Geschick als Lokführer unter Beweis stellen müssen. Auf diese Weise werde die virtuelle Welt mit der Realität verbunden, sagte eine Sprecherin.
Wer lieber mit Dinosauriern spielt, der hat in diesem Jahr einige Modelle zur Auswahl. Unter anderem den Zoomer Dino, der Gefühle zeigen kann. Streicht man ihm über die Schnauze, freut er sich und seine Augen leuchten hellgrün. Wird er aber am Schwanz gepackt, verwandelt er sich zum Aggrosaurus und wird bissig. Da helfen nur noch gezielte Streicheleinheiten.
Alte Bekannte mit neuer Technik
Nicht alles ist komplett neu auf der Spielwarenmesse 2015. Auch Spielzeuge, mit denen schon Oma und Opa gespielt haben, sind wieder vertreten. Wie etwa die neuen Carrera-Autos, die jetzt bis zu 50 Stundenkilometer schnell fahren können. Oder Barbie, die nach ihrer Karriere als Präsidentin oder Topmodel, nun auch zur Superheldin mutiert.
Der Toy Award 2015
Größte Spielzeugmesse der Welt
Die Spielwarenmesse in Nürnberg ist die größte ihrer Art und damit die wichtigste in der Branche. Insgesamt kommen 2.857 Aussteller nach Nürnberg, um dort ihre neuesten Produkte zu zeigen. Und es lohnt sich: Weltweit sei der Spielzeugmarkt zwischen 2008 und 2013 im Schnitt um jeweils vier Prozent gewachsen, erläuterte Clarissa Nicklaus vom Marktforschungsunternehmen Euromonitor. Nach den jüngsten erhältlichen Daten von 2013 wurden 64 Milliarden Euro umgesetzt. 2018 sollen es bereits 74 Milliarden Euro sein.
Spielwarenmesse 2015
Die Spielwarenmesse 2015 findet von 28. Januar bis 2. Februar statt. Die Messe ist dem Fachpublikum vorbehalten, die breite Masse hat keinen Zutritt.