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Benjeshecke Was bringt so eine Totholz-Hecke in meinem Garten?

Sie wissen nicht, wohin mit dem Baum- und Strauchschnitt? Wie wär's mit einer Benjeshecke - darüber freuen sich all Ihre Gartenbewohner sehr.

Stand: 08.10.2024

Schnittgut-Hecke | Bild: mauritius images / Blickwinkel / Alamy / Alamy Stock Photos

Bei dem Wort "Hecke" denken die meisten von uns wahrscheinlich zuerst an eine einheitlich getrimmte, geplante Pflanzung mit geraden Kanten. Das ist allerdings völlige Fehlanzeige bei der Benjeshecke:  

Was ist eine Benjeshecke? 

Baum- und Strauchschnitt (also "Totholz"), zu einer Hecke aufgeschichtet - etwa zwischen zwei Reihen von Pfählen - als Windschutz für den Garten und als Unterschlupf für allerlei Vögel, Insekten, Kleinsäuger wie Igel und anderes Getier. Zum Beispiel Heuschrecken: So hilft das große Heupferd im Garten. Eine Hecke als echter Lebensraum also, das war der Gedanke der Brüder und Landschaftsgärtner Hermann und Heinrich Benjes, die die nach ihnen benannte Heckenform in der 1980ern entwickelten.  

Was ist das Besondere an einer Benjeshecke?

Vögel, die sich auf diesem Totholz-Wall niederlassen, um Früchte und Samen von den Bäumen und Sträuchern in der Umgebung zu verspeisen, setzen dort auch ihren Kot ab - und damit "säen" sie die Gewächse, die nach der Winterruhe an Ort und Stelle austreiben, und die Hecke im Laufe der Zeit zu einem lebendigen Gebilde machen: "Liguster, Pfaffenhütchen, Weißdorn - was dabei rauskommt, ist ein Überraschungspaket", erklärt Hubert Siegler, Gartenbauexperte bei der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in Veitshöchheim. "Ein unverzichtbares Element in einem naturnahen Garten", wie Gartenfachmann Siegler betont, bietet die Benjeshecke doch Rückzug und Lebensraum für viele Lebewesen im Garten, zum Beispiel auch für den nützlichen Marienkäfer: Wie locke ich Marienkäfer in meinen Garten?

Wie hoch darf eine Benjeshecke sein?

Wie hoch eine Benjeshecke ausfallen darf, ist (fast) allein Ihre Entscheidung – die Natur nimmt, was sie kriegt. Allerdings könnten unter Umständen etwa baurechtliche Vorgaben (Bebauungsplan, Landesbauordnung etc.) zu beachten sein, wenn Sie eine Benjeshecke an der Grundstücksgrenze zum Nachbarn errichten wollen. Am besten informieren Sie sich (und bestenfalls auch Ihren Nachbarn) über Ihr Bauvorhaben.

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