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Kann Wasser schlecht werden? Wasser im Wasserkocher zweimal kochen?

Wenn doch im Wasserkocher nicht immer ein kleiner Rest gekochtes Wasser übrigbleiben würde. Kann man Wasser ein zweites Mal aufkochen?

Stand: 30.10.2024

Frau gießt Wasser aus einem Wasserkocher in eine Tasse | Bild: mauritius Bilder / Mariia Boiko / Alamy / Alamy Stock Fotos

Ob Sie den Wasserrest im Wasserkocher noch trinken sollten oder nicht, hängt davon ab, wie lange das Wasser im Wasserkocher steht, erklärt Anja Schwengel-Exner von der Verbraucherzentrale Bayern. Grundsätzlich ist ein erneutes Aufkochen von Wasser vollkommen unbedenklich.

Was passiert beim Wasserkochen?

Beim Kochen lösen sich Gase wie Sauerstoff und Kohlendioxid aus dem Wasser, dadurch sinkt der Gehalt von Calcium und Magnesium und Kalk setzt sich am Boden des Wasserkochers ab. All diese Prozesse haben keinerlei Auswirkungen auf den Konsumenten. Es ändert sich nur die chemische Zusammensetzung des Wassers. Kochen Sie das Wasser erneut auf, passiert nicht mehr viel. Das Wasser bleibt, wie es nach dem ersten Kochvorgang schon war. Erst, wenn das Wasser mehrere Stunden unberührt im Wasserkocher steht, kann es sich verändern.

Was ist abgestandenes Wasser?

Je länger das Wasser im Wasserkocher steht, umso mehr Schadstoffe sammeln sich im Wasser. Dazu gehören Bakterien und Keime aus der Luft, aber auch Nickel, das sich aus dem Material von Edelstahlkochern löst oder Weichmacher aus Kunststoffgeräten. Deshalb warnen Hersteller in Bedienungsanleitungen auch vor dem mehrmaligen Aufkochen von Wasser im Wasserkocher. 

Stiftung Warentest hat Wasserkocher auf genau diesen Aspekt hin getestet. Demnach sind die Bedenken aber grundlos. "Die Rückstände sind, sofern sie überhaupt nachgewiesen werden, so minimal, dass Entwarnung gegeben werden kann", so Stiftung Warentest.

Den Rest im Wasserkocher fürs Dampfbügeleisen nutzen

Auch Anja Schwengel-Exner von der Verbraucherzentrale Bayern ist sich sicher, dass einem gesunden Erwachsenen etwas abgestandenes Wasser nichts anhaben kann. Bei vorerkrankten Menschen, Säuglingen oder älteren Menschen sollte man allerdings vorsichtig sein.
Um ganz sicher zu gehen, verwenden Sie das übriggebliebene Wasser für andere Zwecke.

"Nutzen Sie das übriggebliebene Wasser zum Blumengießen oder füllen Sie es ins Bügeleisen. Dadurch, dass das Wasser bereits einmal aufgekocht wurde ist es schon etwas weicher und somit ideal zum Bügeln."

Anja Schwengel-Exner von der Verbraucherzentrale Bayern.

Es ist wichtig, Wasserkocher regelmäßig zu entkalken. Dadurch bleibt das Material der Wasserkocher glatt und das Risiko, dass sich Schadstoffe lösen, ist geringer. Auch das Alter des Wasserkochers spielt eine große Rolle, da das Material alter Geräte oft porös wird. Grundsätzlich empfiehlt die Verbraucherzentrale Geräte aus Edelstahl oder Glas.

Sinnvoll oder doch nicht? Was bringen Wasserfilter uns eigentlich. Auch interessant: Macht Wasser mit Kohlensäure Sodbrennen oder nicht.

Tolle Ideen zum einfachen Strom sparen daheim haben wir in dieser Podcastepisode von "Besser leben" für Sie - einfach hier anhören:

https://www.ardaudiothek.de/episode/besser-leben-der-bayern-1-nachhaltigkeitspodcast/wie-kann-ich-daheim-einfach-strom-sparen/bayern-1/10833719/


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