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Krötenwanderung Kröten-Retterin für Artenvielfalt im Einsatz

Ab Februar sind wieder die Kröten unterwegs. Die Tiere verlassen ihre Winterquartiere und machen sich auf den Weg zu ihren Laichplätzen. Luise Merkert hilft auf eine besondere Weise dabei, dass sie sie sicher erreichen. Wie das geht.

Stand: 24.01.2025

Blick auf verkehrsreiche Landstraße im Frühling, Schilder "Krötenwanderung Bitte langsam fahren! Sammler unterwegs" | Bild: mauritius images / Hartmut Schmidt / imageBROKER

Zum Glück gibt es Menschen wie Luise Merkert aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck: Sie und andere Helfer tragen ab Mitte Februar die Amphibien über viel befahrene Straßen, damit sie unbeschadet ihre Laichgewässer erreichen. Eine wichtige Aufgabe zum Schutz der Artenvielfalt. Dem Bund Naturschutz zufolge sind mehr als die Hälfte der in Bayern heimischen Krötenarten aufgrund der Zerstörung ihres natürlichen Lebensraums bedroht.  

Luise Merkert

Die 27-Jährige hat eigentlich einen vollen Tag: Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Ludwig-Maximilians-Universität und schreibt gerade an ihrer Doktorarbeit. Trotzdem findet sie seit zwei Jahren im Frühling die Zeit, Kröten zu retten.

Für sie ist das eine wichtige Aufgabe, um das Artensterben zu bremsen: "Deswegen ist es wichtig, dass wir unsere Verantwortung ernst nehmen und Amphibien und anderen Tieren helfen, damit sie uns erhalten bleiben."   

Den Winter verbringen Kröten eingegraben unter der Erde im Wald oder in Biotopen. Sobald die Temperaturen über 6 Grad steigen, beginnt die Laichzeit dieser Tiere. Und dann geht es raus aus dem Erdloch und rein in den nächstgelegenen Teich, ein Weg voller Gefahren. Deshalb braucht es Krötenzäune und engagierte Helfer, wie Luise. Für sie ist das Krötenretten mit Eimer und Taschenlampe in der Dämmerung mittlerweile Routine.   

Dieses Ehrenamt kann sehr zeitintensiv sein. Morgens und abends zur Dämmerung sind sie und ihre Kolleginnen und Kollegen im Landkreis Fürstenfeldbruck im Einsatz. Es kann bis zu drei Stunden dauern, bis die amphibischen Hochzeiter wieder in Sicherheit sind.   

Allen, die Berührungsängste haben, gibt Luise Merkert mit auf den Weg: "Die haben höchstwahrscheinlich viel mehr Angst vor uns als wir vor ihnen. Und die sind auch nicht eklig, nicht glitschig oder irgendwie sowas in die Richtung."  

Für die junge Freiwillige ist das Engagement nicht nur eine Verpflichtung der Natur gegenüber, sondern auch etwas, das ihr viel gibt: "Es macht immer Spaß, auch zusammen. Deshalb ist jetzt die Zeit, sich dafür zu engagieren."  

Sie wollen auch Kröten sicher über die Straße bringen? Beim Bund Naturschutz Bayern oder beim LBV Bayern gibt es weitere Informationen, wie Sie sich engagieren können.   

Sie kennen auch jemanden, der für Sie den Titel "Mensch der Woche" verdient? Erzählen Sie uns davon, am besten via Sprachnachricht unter +49 151 19589000.

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