Nahrungsergänzungsmittel Nehmen Sie Kurkuma oder Ashwagandha? Diese 6 pflanzlichen Mittel könnten Ihrer Leber schaden
Eine Studie aus den USA zeigt: Pflanzliche Nahrungsergänzungen können der Leber schaden, die Nebenwirkungen beispielsweise von Kurkuma, Grüntee-Extrakt oder Ashwagandha können massiv sein. Bei diesen sechs pflanzlichen Mitteln ist Vorsicht geboten.
Bei Gelenkschmerzen Curcumin aus Kurkuma, Ashwagandha gegen Schlafstörungen oder Traubensilberkerze bei Wechseljahrsbeschwerden – viele Menschen nehmen täglich rezeptfreie, pflanzliche Mittel ein: Laut Statistischem Bundesamt verwenden 3 von 4 Deutschen Nahrungsergänzungen. Meist werden die Kapseln und Tabletten selbstverordnet und ohne Absprache mit Arzt oder Ärztin konsumiert. Doch die Selbstmedikation kann in manchen Fällen sehr ungesund sein, auch, wenn es sich um vermeintlich harmlose pflanzliche Nahrungsergänzungsmittel handelt.
Leberschaden durch pflanzliche Mittel
Eine Studie aus den USA stellte im August 2024 fest, dass dort viele Menschen pflanzliche Mittel einnehmen, die die Leber stark schädigen können, besonders in hohen Dosierungen.
In den USA ist die Situation dramatisch: Bereits ein Fünftel der Fälle von akutem Leberversagen gehen dort auf die Einnahme von pflanzlichen Nahrungsergänzungen zurück.
Besonders häufig sind diese sechs pflanzlichen Produkte im Spiel, die auch bei uns zunehmend beliebter werden:
- Curcumin/Kurkuma
- Grüntee-Extrakt
- Ashwagandha
- Garcinia Cambogia/Tamarinde
- Traubensilberkerze
- Rotschimmelreis
Zu Grüntee-Extrakt, Ashwagandha und Curcumin finden Sie unter den Links weitere Informationen.
Dr. Birgit Terjung, Ärztliche Direktorin der GFO Kliniken Bonn und dort Chefärztin Innere Medizin - Gastroenterologie, bestätigt die Ergebnisse dieser Studie auch in ihrem Klinik-Alltag: "Bei unklar erhöhten Leberwerten fragen wir immer gezielt nach und erstaunlich häufig bekommen wir dann die Angabe, dass man einzelne Nahrungsergänzungsmittel regelmäßig einnimmt. Vor allem Kurkuma, das ja als antientzündlich wirksames Mittel gehypt wird, oder Grüntee in größeren Mengen. Ein Thema hierbei ist sicher auch der Herstellungsprozess und mögliche Verunreinigungen, die beim DILI, einer Leberschädigung durch Medikamente, mit eine Rolle spielen könnten."
Pflanzliche Nahrungsergänzungen – ein generelles Problem
Das Problem bei Nahrungsergänzungsmitteln (NEM), auch solchen mit pflanzlichen Wirkstoffen: NEM gelten in Deutschland als Lebensmittel und die Hersteller müssen nicht – wie es zum Beispiel bei pflanzlichen Medikamenten vorgeschrieben ist – durch Studien und Untersuchungen beweisen, dass die Mittel mit Sicherheit nicht schädlich sind.
Nahrungsergänzungen – immer mit der Ärztin oder dem Arzt absprechen
Wenn Sie pflanzliche Nahrungsergänzungen einnehmen wollen, sollten Sie dies ausführlich mit Ihrer Hausärztin oder Ihrem Hausarzt absprechen. Sind bei einem Gesundheits-Check Ihre Leberwerte erhöht, könnte das auch an den eingenommenen Nahrungsergänzungen liegen, informieren Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt unbedingt darüber, was genau Sie einnehmen.
Quellen: Bundesamt für Risikobewertung (BfR), Stiftung Warentest, Verbraucherzentrale
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