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Thuja wird braun Wird eine braune Thuja wieder grün?

Ist Ihre Thujen-Hecke über den Winter auch braun geworden? Warum das so ist und was Sie tun können, klären wir hier.

Stand: 01.08.2024

Thuja-Pflanzen | Bild: mauritius images / Ronstik / Alamy / Alamy Stock Photos

Nach dem Winter sehen viele Thujen-Hecken traurig aus: Braune Spitzen oder sogar ganze Flächen und Zweige bis tief ins Innere hinein sind braun und vertrocknet. Die Ursachen dafür können unterschiedlich sein.

Thuja wird braun an den Spitzen

Thuja wächst nur nach oben und zur Seite; aus dem älteren Holz im Inneren gibt es keinen Austrieb mehr.

Je nach Art und Sorte der Thuja kann es sich um die ganz normale Winterfärbung handeln, wenn die Spitzen der Thuja auf zirka 1 bis 2 Zentimeter im Winter einen kupferfarbenen, bräunlich oder olivfarbenen Ton annehmen. Nach dem Winter werden diese wieder von allein grün, einfach abwarten und wässern. Anders liegt der Fall, wenn ganze Flächen und Zweige bis ins Innere braun und trocken sind - dann liegt ein echter Schaden vor. Diese abgestorbenen Bereiche wachsen nicht mehr zu und werden auch nicht wieder grün, da die Thuja aus älterem Holz nicht mehr austreibt.

Einzelne braune Zweige der Thuja-Hecke können Sie wegschneiden, die erholen sich nicht mehr, so unsere Pflanzen-Expertin Sabrina Nitsche. Solche Probleme können an Trockenschäden vom vergangenen Jahr liegen, an einer Pilzerkrankung oder an einer Schädigung durch Streusalz oder Hunde-Urin. 

Gerade Hecken, die an der Straße stehen oder an Gehwegen, auf denen mit Salz gestreut wird, präsentieren sich im Frühjahr oft von unten bis fast auf Hüfthöhe braun und unansehnlich. Grund ist das Streusalz, das mit dem Spritzwasser auf den Thujen landet und sie unmittelbar schädigt - und dann aber auch noch im Boden versickert, wo es den Lebensbäumen zu schaffen macht. Denn es sorgt dafür, dass die Wurzeln der Pflanze kein Wasser mehr aufnehmen können.  

Kann sich Thuja erholen?

Abhilfe schaffen kann ein massives Wässern der Thujen, das allerdings mit einem riesigen Wasserverbrauch verbunden wäre. Pro Quadratmeter müsste man 50 bis 100 Liter gießen, um den Salzgehalt im Boden ausreichend abzusenken - das ist schon enorm! Wieder grün wird die Pflanze dadurch allerdings nicht, denn: "Die Thuja wächst nur oben und seitlich nach. Das Verdorrte und Braune bleibt. Wer seine Hecke im Winter schützen will, schützt sie in der kalten Jahreszeit mit einer speziellen Schutzplane an der Seite vor dem fiesen Streusalz-Spritzwasser-Mix. 

Was tun wenn eine Thuja braun wird?

Vertrocknete, braune Thujen-Hecke

Ist ein Salzwasser-Schaden ausgeschlossen, hat meist ein Wassermangel Schuld an gelb-bräunlich verfärbten oder vertrockneten Trieben im Frühjahr. Ein Kälteschaden ist weniger wahrscheinlich: Thuja erfriert nicht so schnell, sondern vertrocknet eher. Im Winter, und vor allem in kalten Wintern, kann keine Pflanze Wasser aufnehmen, aber Immergrüne verdunsten stets etwas. War der Sommer und Herbst im Vorjahr dann auch noch ziemlich trocken - wie es derzeit häufiger auftritt - hat die Thuja im Winter dann ein massives Problem. Was hier hilft, ist vor allem Vorsorge: Immergrüne Gehölze allgemein im Herbst reichlich gießen und vor allem auch mulchen. Letzteres hält vor allem die Feuchtigkeit im Boden: Warum uns Mulchen viel Gartenarbeit erspart.

Thuja braun Bittersalz

Pilzbefall an einer Thuja

Vor einem fatalen Fehler vieler wohlmeinender Gärtner warnen Pflanzenexperten: Oft wird gleich im Frühling Bittersalz gegeben, damit die im Winter braun gewordene Pflanze wieder grün wird. Aber das kann den möglicherweise ohnehin schon vorhandenen Stress für die Thuja wegen Streusalz oder Wassermangel noch vergrößern und sie dadurch erst recht anfällig für Schädlinge oder Pilzkrankheiten machen.  

Ersatz für Thuja

Wenn Sie sich von Ihrer Thujen-Hecke verabschieden wollen oder müssen - etwa angesichts der zunehmenden Trockenheit - bietet sich ein Umstieg auf heimische Gehölze an.

  • Eiben sind etwa wesentlich robuster als Thuja; allerdings leiden sie an zu sonnigen Stellen. Zudem sind sie giftig.
  • Liguster ist einheimisch, günstig und schnell wachsend; zudem behält er sogar im Winter einen Teil seines Laubs. Auch er ist giftig.
  • Efeu kann man als Heckenpflanze am Klettergerüst als Meterware kaufen. Dadurch lässt er sich sehr schmal halten und ist so vor allem für kleine Gärten geeignet. Allerdings kann er für Allergiker problematisch sein.

Wenn Sie Platz haben im Garten und Ihrer Umwelt etwas Gutes tun wollen, legen Sie doch einfach eine sogenannte Benjeshecke an - hier wird alles erklärt: Was bringt so eine Totholz-Hecke in meinem Garten? Falls Sie mehr Insekten in Ihren Garten locken wollen, haben wir diese Tipps: So wird der Garten bienenfreundlich und Welche Blumen Schmetterlinge mögen.

Tipp: Wann stehen welche Gartenarbeiten an? Hier geht's zur Übersicht im BAYERN 1 Gartenkalender

Mit welchem Biodünger wir unseren Pflanzen Gutes tun können, hören Sie in dieser folge unseres Nachhaltigkeitspodcasts "Besser leben" (hier in der ARD Audiothek kostenlos downloaden und abonnieren)

https://www.ardaudiothek.de/episode/besser-leben-der-bayern-1-nachhaltigkeitspodcast/bio-duenger-welcher-bioduenger-ist-gut/bayern-1/12473265/


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