Warum Lüften so gesund ist So lange muss im Herbst und im Winter gelüftet werden
Ein offenes Fenster sorgt drinnen für Luftaustausch. Banal, aber Lüften tut mehr für unsere Gesundheit, als wir denken. So lange muss im Winter gelüftet werden, damit es einen Effekt zeigt.
Lüften - gegen Viren und Ansteckungsgefahr
Regelmäßiges Lüften in Innenräumen ist schon deswegen gesund, weil es immer die Konzentration von Krankheitserregern verdünnt, die da vielleicht in der Raumluft herumschwirren.
"In geschlossenen Räumen kann die Anzahl von Erregern stark steigen. Regelmäßiges Lüften insbesondere in Küche, Bad und Schlafzimmer senkt ein mögliches Ansteckungsrisiko besonders dann, wenn Erkrankte zu Hause auskuriert werden", schreibt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.
Lüften im Winter
Der Grund, warum wir zu Hause regelmäßig lüften müssen – auch im Winter: Weil wir, allein durch unsere Atmung, Feuchtigkeit verbreiten. Atmen, duschen, kochen: Eine vierköpfige Familie sorgt pro Tag für rund sechs bis zwölf Liter Wasserdampf in der Raumluft. Die größte Menge an Feuchtigkeit entsteht dabei natürlich beim Duschen und durchs Kochen.
Lüften nach dem Duschen
Zum Vergleich der verschiedenen Flüssigkeitsmengen, die im privaten Alltag entstehen: Duschen sorgt für bis zu 2.500 Gramm Flüssigkeit pro Stunde, beim Kochen fallen 600 bis 1.000 Gramm an, so die Verbraucherzentrale. Menschen in leichter Aktivität geben 30 bis 40 Gramm Feuchtigkeit in der Stunde an die Umgebung ab laut Umweltbundesamt.
Der Wasserdampf vom Duschen sollte direkt danach durch ein geöffnetes Fenster wieder nach draußen geleitet werden. Die Badtür bleibt dabei geschlossen und die Wassertropfen an den Kacheln werden am besten mit einem Wischer abgezogen.
Lüften in der Küche
Ähnliches gilt für die Küche: Dampf bei offenem Fenster am besten gleich nach dem Kochen nach draußen schicken.
Im Schlafzimmer: Morgens nach dem Aufstehen und abends vor dem Schlafengehen stoßlüften. Im Schlaf geben wir jede Nacht rund einen halben Liter Flüssigkeit ab. Für Menschen, die unter einer Pollenallergie leiden, gelten besondere Lüftungsregeln und Zeiten: So schlafen Sie trotz Heuschnupfens besser
Der Wasserdampf, den wir erzeugen, müssen wir wieder aus unseren Wohnräumen hinausbefördern. Sonst kann durch die Luftfeuchtigkeit auf die Dauer Schimmel entstehen. Der Luftaustausch gelingt nur durch regelmäßiges Stoßlüften oder Querlüften, also das Öffnen zweier gegenüberliegender Fenster, oder am besten aller Fenster in der Wohnung. Zwei bis vier Mal pro Tag, dazu raten die Fachleute.
Wie lange lüften im Winter
Im Sommer lüften wir automatisch länger als im Winter. Am besten ist das Stoßlüften – das heißt, man öffnet so viele Fenster wie möglich für ein paar Minuten. Ein ständig gekipptes Fenster ist eher ungünstig fürs energiebewusste Heizen und für den Luftaustausch. So lange sollten die Fenster je nach Jahreszeit offen bleiben. Im Winter bietet es sich an, einen Timer zu stellen:
"Im Winter bei niedrigen Außentemperaturen oder Wind reichen drei bis fünf Minuten. Im Frühjahr oder Herbst kann der komplette Luftaustausch zehn bis 20 Minuten dauern. Wer aus hygienischen Gründen auf frische Luft bedacht ist, sollte mindestens drei bis vier Mal pro Tag die Luft komplett austauschen. Wenn Sie den ganzen Tag abwesend sind, ist es wichtig, zumindest morgens und abends zu lüften."
Verbraucherzentrale
Lüften für die Konzentration
Auch unsere Ausatemluft sorgt nach einer Zeit für schlechte - "verbrauchte" Luft in Wohnzimmer oder Büro. Kein Wunder, denn wir atmen 15 Liter Kohlendioxid pro Stunde aus und das ohne körperliche Aktivität. Je mehr Menschen sich in einem Raum befinden, desto schneller sinkt der Sauerstoff-Anteil der Luft. Folgen: Wir ermüden rascher und unsere Konzentration leidet. Deswegen tut es so wohl, zu Hause und am Arbeitsplatz regelmäßig zu lüften.
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