Rumpel "Wie es beliebt" im Landkreis Passau
Wann genau das Spiel entstand ist unklar, ein schriftliches Regelwerk erschien 1861, damals unter dem Namen "Quodlibet" ("wie es beliebt"). Oh ja, es beliebte - bis heute, auch unter seinem vor allem im Kreis Passau verwendeten Namen "Rumpel".
Spielen können vier bis neun Gleichgesinnte mit normalen Doppelkopfkarten. Es herrscht Farb-, aber kein Stichzwang. Ziel des Spieles ist es, möglichst wenig Strafpunkte zu haben. Jeder Spieler absolviert vier Runden ("Königreiche"), die sich in folgende Spiele aufteilen:
Bezeichnung | Besonderheit |
---|---|
Oberei | keinen Stich mit Obern machen |
Manderlspiel | Stiche mit möglichst vielen Bildkarten erzielen |
Quarten | Es wird immer nur die 4 Karte nach der abgeworfenen gespielt |
Greteln | Jeder bekommt sechs Karten, acht bleiben offen liegen. Aus den offenen und den eigenen muss man nun Paare bilden. Wer kein Paar bilden kann, muss seine Karten offen auslegen. |
Herzerei | Am besten keine Herz-Stiche (Herz-Sieben zählt acht Strafpunkte, die Sau einen) |
Fressen | Jeder bekommt drei Karten. Wer keine Farbe bekennen kann, muss vom Stock ziehen bis er bedienen kann. |
Eins-Zwei-Drei | Die Punkte erhöhen sich pro Stich (von eins aufwärts). Kann ein Spieler alle Stiche machen, erhalten die anderen 25 Strafpunkte. |
Achmed | Der Vordermann des Gebers schaut seine Karten an und sagt, was gespielt wird. |
Rumpel | Sonderspiel, wenn jemand die Karten von Sieben bis zur Sau in der Hand hat. Ober können als Joker verwendet werden. Ein Rumpel zählt bis zu 60 Strafpunkten. |
Literaturtipps
Trommler und Pfeiffer
Trommler und Pfeiffer: Die Geschichte der bayerischen Spielkarten von Manfred Hausler, erschienen im Volk Verlag München, 2010
ISBN: 978-3-937200-89-7, über 200 Seiten, mit über 300 Abb. in Farbe, 28.00 Euro
Bayerische Kartenspiele
Eine Zusammenstellung bayerischer Kartenspiele hat der Bayerische Trachten-Verband veröffentlicht, es heißt "Vom Alten zum Zwangzer". Das Buch erhebt auch keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Zudem sind nur Kartenspiele aufgezeichnet, die mit deutschen Spielkarten gespielt werden. Auf reine Glücksspiele wurde verzichtet. Zu beziehen ist es über den Internetauftritt des Verbandes unter: