Gartentipp Ingwer: So ziehen Sie die Superknolle selbst
Ingwer ist ein wahrer Alleskönner: Er peppt Wok-Gerichte sowie Suppen auf und gibt so manchem Nachtisch oder Gebäck das gewisse Etwas. Bei Erkältungen wird er geschält, geschnibbelt und in Wasser gekocht oder mit Honig vermischt. Die meisten kaufen sich die Superknolle im Supermarkt, dabei lässt sie sich ganz einfach zuhause selbst ziehen. Wie das funktioniert, verrät Gartenexperte Andreas Modery.
Ingwer ist eigentlich ein Gewächs aus Südostasien. Es handelt sich umgangssprachlich um eine Wurzel - botanisch wäre Rhizom korrekt. Er enthält die Scharfmacher Gingerole und Shogaole - zudem stecken in diesem Rhizom viel Vitamin C, Magnesium, Eisen, Calcium, Kalium, Natrium, Phosphor und ätherische Öle.
(Wie Sie mit Ingwer & Co. Ihr Immunsystem stärken können, erfahren Sie hier.)
Wer sich den Ingwer nicht kaufen, sondern lieber selbst anbauen möchte, braucht nicht viel und muss nur auf ein paar Dinge achten.
Das brauchen Sie:
- Tontöpfchen mit einem Durchmesser von 12 cm
- Kompost- oder Pflanzerde
- Plastikfolie
- Ingwer-Knollen (Sie sollten fest und prall sein und viele Vegetationspunkte (Augen) haben, die den späteren Austrieb in der feuchten Erde ausmachen)
- Schneidebrett
- Schneidemesser
- Sprühflasche
Und so ziehen Sie sich Ihren eigenen Ingwer:
- Legen Sie den Ingwer über Nacht in lauwarmes Wasser, damit wird die Keimfreudigkeit geweckt.
- Füllen Sie das Tontöpfchen zu zwei Dritteln mit Erde.
- Schneiden Sie die Knolle in etwa fünf Zentimeter lange Stücke mit Vegetationspunkten. Vegetationspunkte sind die Stellen, an denen Sie die "Augen" (kleine grüne Verdickungen) erkennen können.
- Legen Sie die Knolle mit der Schnittfläche auf die Erde.
- Bedecken Sie anschließend die Ingwerstücke mit einer etwa zwei Zentimeter dicken Erdschicht.
- Jetzt heißt es nur noch zur Sprühflasche greifen und die Erde gut anfeuchten - aber nicht nass machen!
- Nun an einen möglichst hellen und warmen Platz stellen, aber nicht direkt an die Sonne!
- Wenn Sie Ihren Ingwer täglich besprühen, wird sich bald ein schilfartiges Pflänzchen zeigen.
Tipp für schnelleres Keimen:
Um das Keimen zu beschleunigen, können Sie Ihrem Ingwer einfach ein Klarsichtfolienzelt bauen. Stecken Sie hierfür ein paar Holzspießchen rund um die eingepflanzte Knolle und spannen Klarsichtfolie darüber.
Ein Umzug muss sein!
Da die Ingwerpflanze wächst, braucht sie bald einen größeren Topf. Umzugstermin ist im Frühjahr.
Im Sommer können Sie dem Ingwer mehr Sonne gönnen. Gewöhnen Sie die Pflanze aber vorsichtig an die vermehrte Sonneneinstrahlung, damit sie nicht verbrennt. Stellen Sie sie jeden Tag ein paar Minuten mehr in die Sonne.
Sobald sich die Blätter langsam gelb färben und welk werden, ist das Rhizom so weit entwickelt, dass Sie davon wieder Teile abschneiden und nutzen können. Das kann etwa zwei bis drei Monate dauern.
So können Sie aus einem kleinen Stück Ingwer ein großes Rhizom wachsen lassen, das viele feine und einige kräftige Wurzeln hat.
Tipp für mehr Schärfe:
Wenn Sie Ihren geernteten Ingwer ein paar Tage an der Luft trocknen lassen, entwickelt sich die Schärfe noch etwas weiter.
Ernte:
Lassen Sie beim Abschneiden einen Teil (ein Rhizom mit mindestens einem Auge) übrig, damit der Ingwer wieder neu wachsen kann.
Viel Erfolg mit den Tipps wünschen Andreas Modery und "Wir in Bayern"!