Samstag früher Nachmittag, Ruhe vor dem Sturm. Das Team von Einsatzleiter Peter Aicher in der Erste Hilfe Wache auf der Theresienwiese ist auf alles gefasst.

Es gibt OP-Räume, einen Bereich für kleine Patienten und einen akuten Behandlungsraum für schwere Fälle. Im Ruheraum erholen sich schon die ersten Patientinnen, darunter die Besitzerin eines Mandelstandes, die von Wespen gestochen wurde. Draußen ist das Tragen-Team um Notfallsanitäter Constantin Jürgens schon auf Einsatz. Die Sanitäter sind zu einem Festzelt gerufen worden. Dort treffen sie auf einen offensichtlich alkoholisierten Mann, der sich mehr eigenständig auf den Beinen halten kann. Das Team nimmt ihn mit auf die Überwachungsstation. Die größte Herausforderung dabei: mit der Trage an den feiernden Massen auf dem Festgelände vorbeizukommen.

Hunderte Einsätze für Wiesn-Sanitäter

Rund 530 Rettungskräfte, darunter über 50 Ärztinnen und Ärzte sind insgesamt auf der Wiesn im Einsatz. Neben den Behandlungsräumen gibt es im Sanitätszentrum auch eine richtige Radiologie mit CT, um kitische Diagnose direkt vor Ort stellen zu können. Gesundheit begleitet einen Patienten nach einem Sturz ins CT, bei ihm soll eine Hirnblutung ausgeschlossen werden. Doch beim Betrachten des CT-Bildes erkennt Radiologe Dr. Wilhelm Flatz eine auffällige Stelle, die auf eine leichte Blutung im Kopf schließen lässt. Der Patient muss mit dem Krankenwagen zur Überwachung ins Klinikum gebracht werden.

Einsatzleiter Peter Aicher.

Von Wespenstichen und Blasenpflastern, über Platzwunden und Kreislaufprobleme, bis hin zu schwersten medizinischen Einsätzen mit Beatmung: Über 650 Fälle haben Peter Aicher und sein Team am ersten Wiesn-Tag behandelt. Der Einsatzleiter ist zufrieden. Alle hoffen, dass auch das restliche Oktoberfest so friedlich verläuft, wie der Auftakt.