Garten Barbarazweige - Blütenzauber an Weihnachten
Am 4. Dezember ist Barbaratag. Traditionell werden an diesem Tag Zweige geschnitten, die dann an Weihnachten blühen sollen. Was steckt hinter dieser Tradition? Gartenexperte Andreas Modery gibt Tipps, welche Zweige sich eignen und was wir beachten sollten, damit die Zweige rechtzeitig zu Weihnachten blühen. Und er verrät, wie Barbarazweige als Orakel von unverheirateten Frauen genutzt werden können.
Am Barbaratag, am 4. Dezember, werden traditionell Barbarazweige geschnitten. Hinter diesem Brauch steckt die Legende der Heiligen Barbara. Ihr Vater, Dioskuros von Nikomedia, ließ sie wegen ihres christlichen Glaubens ins Gefängnis werfen. Auf dem Weg zum Gefängnis blieb Barbara an einem Zweig hängen, so dass ein kleines Ästchen an ihrer Kleidung hing. Dieses Zweiglein stellte sie in ihrer Zelle ins Wasser und am Tag, an dem sie hingerichtet wurde, blühte das Zweiglein auf.
Die heilige Barbara ist eine der Vierzehn Nothelfer und gilt als Schutzpatronin der Bergleute und als Helferin gegen Blitz- und Feuergefahr.
Der Brauch, am Barbaratag Zweige ins Haus zu holen, ist einer von vielen uralten Orakelbräuchen und wird besonders gern von unverheirateten Frauen eingesetzt.
Barbarazweige als Liebesorakel
Kirschzweige, die am Barbaratag von „heiratsfähigen Mädchen“ geschnitten und ins Wasser gestellt werden, sollen Hinweise auf deren zukünftigen Ehemann geben. An jeden Zweig wird ein Zettel mit einem Vornamen aus der Gruppe der Verehrer geheftet. Der Zweig, der als erster blüht, verrät den Namen des zukünftigen Ehemannes.
Als Barbarazweige geeignete Gehölze
Am besten als Barbarazweige geeignet sind Gehölze, die besonders schöne Blüten besitzen und zudem schnell erblühen können. Dazu zählen:
- Forsythie
- Kirschbaum
- Pflaumenbaum
- Apfelbaum
- Birke
- Haselnussstrauch
- Ranunkelstrauch
- Duftender Schneeball
- Echter Jasmin
- Felsenbirnen
Barbarazweige schneiden
- Wählen Sie die Zweige aus, die die meisten Knospen besitzen.
- Schneiden Sie die Zweige zunächst waagrecht von Gehölz ab.
- Schneiden Sie diese anschließend nochmal schräg an. Dadurch wird die Schnittfläche vergrößert und die Zweige können leichter Wasser aufnehmen.
Blütenaustrieb nur nach Frost
Die Zweige können nur blühen, wenn sie mindestens eine Frostnacht erlebt haben.
Falls dies noch nicht der Fall war, können Sie die Zweige für kurze Zeit in die Gefriertruhe oder den Kühlschrank legen.
Tipps, damit die Barbarazweige an Weihnachten blühen
- Bewahren Sie die Zweige nach dem Schnitt für eine Nacht in einem kühlen Raum, um einen zu abrupten Wechsel zwischen den kühlen Außentemperaturen und dem warmen Wohnzimmer zu vermeiden.
- Sie können den Blütenaustrieb fördern, indem Sie die Zweige anschließend für etwa 12 Stunden in warmes Wasser (etwa 30 °) legen, beispielsweise in der Badewanne. Wichtig: Die Zweige sollten ganz im Wasser sein, damit sich alle Blütenknospen gleichzeitig öffnen.
- Stellen Sie anschließen die Zweige in eine absolut saubere Vase (ohne Kalkrand) mit handwarmen Wasser.
- Wechseln Sie das Wasser täglich, um Fäulnis zu verhindern.
Eine schöne Adventszeit wünschen Andreas Modery und "Wir in Bayern"!