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Pflanzen So arrangieren Sie Sukkulenten dekorativ

Sukkulenten sind kleine Kunstwerke der Natur und dabei äußerst genügsam – das macht sie zu perfekten grünen Mitbewohnern. Gartenexperte Andreas Modery zeigt, warum sukkulente Zimmerpflanzen wie Kakteen oder Dickblattgewächse so beliebt sind, wie sie am besten gedeihen und wie Sie sie zu wunderschönen, kreativen Arrangements zusammenstellen können.

Stand: 19.12.2024 12:43 Uhr

Sukkulenten-Arrangement | Bild: BR / Andreas Modery

Viele haben beim Begriff "Sukkulenten" wahrscheinlich Kakteen im Kopf. Doch die Palette dieser Pflanzen ist wesentlich größer. Alle Kakteen sind Sukkulenten, aber nicht alle Sukkulenten sind Kakteen! Sukkulenten sind die "fleischigen" Schönheiten auf der Fensterbank. Jede Pflanzenform ist ein Kunstwerk für sich und hat eine besondere Ausstrahlungskraft.

Gut zu wissen

Der Begriff "Sukkulente" kommt vom lateinischen Wort "sucus" und bedeutet Saft (beziehungsweise "suculentus" für saftreich). Er bezeichnet eine Pflanzengruppe, die es problemlos schafft, in Gebieten zu leben, die sehr trocken sind.

Gemeinsamkeiten aller Sukkulenten:

  • Sie speichern Wasser in Pflanzenteilen wie den Blättern (oder dem Stamm), daher die "dickfleischige" Figur
  • Sie leben in Gebieten, die besonders trocken sind, deshalb sind sie anspruchslos bezüglich des Standorts
  • Sie lieben Fenster auf der Südseite
  • Sie brauchen keinen großen Pflegeaufwand
  • Sie sind robust gegen Krankheiten und Schädlinge

Sukkulenten bieten eine unglaubliche Vielfalt an Arten und Sorten und lassen nahezu alle Kombinationsmöglichkeiten zu! Sie fügen sich problemlos ein und passen sich jedem Einrichtungsstil an. Voraussetzung: Die richtige Erde.

Ideales Substrat für Sukkulenten

  • 1 Teil grobkörniges und formgebendes Substrat, zum Beispiel Quarzsand
  • 3 Teile Kakteenerde
  • 2 Teile Lavagranulat
  • 3 Teile Anzuchterde

Die Mischung sorgt für Wasserdurchlässigkeit (Drainagefähigkeit) und verhindert so Staunässe. Alternativ können Sie Kakteenerde oder mit Sand vermischte Blumenerde (50:50) verwenden.

Achtung

Die Todesursache Nummer eins, der "nasse Tod", wird durch zu häufiges Gießen herbeigeführt. Deshalb die Erde möglichst trocken halten und im Winter selten gießen! Von Mai bis September dürfen Sie den Sukkulenten alle drei Wochen wenig (kalkfreies!) Wasser geben.

Pflanzgefäße

Sukkulenten brauchen wenig Wasser. Daher sind alle Gefäße, unabhängig vom Material, auch ohne Wasserabzugsloch einsatzfähig. Zum Beispiel:

  • Altes Küchengeschirr
  • Dekorative Blechdosen
  • Alte Schüsseln
  • Holzkistchen
  • Gläser

Standort

Im Winter haben es Sukkulenten gerne etwas kühler. Auch wenn Bogenhanf, Geldbaum & Co. während der Sommerzeit gerne auf Balkon und Terrasse stehen, sollten alle Sukkulenten während des Winters eine Wachstumspause einlegen.

Deshalb kühl, aber möglichst hell stellen. Je kälter die Zimmerpflanzen zu dieser Zeit stehen, umso weniger wachsen sie und desto weniger Wasser benötigen sie. Der beste Platz ist dann ein ungeheiztes Zimmer.

Vermehrung

Sukkulenten lassen sich über Kopfstecklinge oder Einzelblattvermehrung problemlos nachziehen. Wichtig: Anzuchterde einsetzen!

Nach einer kurzen Antrocknungsphase das Blatt einfach auf die Erde legen, die Wurzeln bilden sich von alleine.

Teamaufstellung

Grundsätzlich gilt bei der Kombination der Sukkulenten und damit beim Bepflanzen von Arrangements Folgendes:

  • Die Mitte des Pflanzgefäßes ist für die größte oder farbenreichste Pflanze reserviert, beispielsweise Bogenhanf, Aloe oder Echevarie.
  • Erlaubt ist, was gefällt: In einer großen Schale können Blattsukkulenten als Begleiter von Kakteen (und umgekehrt) verwendet werden.
  • Die beste optische Wirkung erreichen Sie mit einer Gruppe aus verschiedenen Arten und Sorten.
  • Sie können in einer Schale zum Beispiel kleine Landschaften zusammenstellen.
  • Eine Abdeckung des Pflanzensubstrates, zum Beispiel mit weißen Steinen, bringt Wuchsform und Blätter noch besser zur Geltung.

Geeignete Sukkulenten für das Erstellen von Arrangements

Säulenkaktus
Kann sehr alt werden, in der Natur bis zu 200 Jahre. Standort an einem sonnigen Platz. In den Wintermonaten nicht gießen.

Echeverien
Es gibt über 210 verschiedene Arten mit spatenähnlichen, dickfleischigen Blättern. Die flachen Rosetten sind unterschiedlich in Farbe, Wuchs und Form. Standort im Winter drinnen, im Sommer draußen.

Bogenhanf (Sansevieria)
Wegen den spitzzulaufenden Blättern auch "Schwiegermutterzunge" genannt. Bestens geeignet für alle, die viel außer Haus sind. Speichert Wasser in den Blättern, die zudem luftverbessernde Arbeiten durchführen. Die Temperatur sollte nie unter 15 °C fallen. Bei zu kühlen und schattigen Standorten wächst die Pflanze etwas langsamer, auch die schöne Marmorierung des Blattwerks geht verloren. Standort: das ganze Jahr über hell und warm.

Kalanchoe (Flammendes Käthchen)
Liebt es hell und warm. Blüht fast immer, braucht aber eine Ruhephase. Kurztagspflanze, die ab Herbst abgedunkelt werden sollte. Deshalb ab Oktober an einen dunkleren Standort stellen, wo sie nicht länger als neun Stunden Licht bekommt. Alternativ können Sie am frühen Abend einen Karton über die Pflanze stülpen und ihn erst nach 14 Stunden wieder aufdecken.

Aloe
Liebt warme Temperaturen und viel Sonne. Bildet zahlreiche Kindel (Tochterpflanzen). Vermehrung: Kindel abnehmen und in ein eigenes Töpfchen setzen. Aber auch durch Stecklinge lässt sich eine Aloe vermehren, indem Sie ein äußeres Blatt abschneiden und in mehrere Stücke aufteilen. Bevor die Blattteile in neues Substrat gesetzt werden, sollten die Schnittflächen ein paar Tage an freier Luft antrocknen.

Geldbaum
Verheißt dem Besitzer Wohlstand und Reichtum, allerdings fallen keine Euro- oder Cent-Stücke vom Stämmchen. In China auch "Jadebaum" genannt, gilt er als Glückssymbol. Deshalb das perfekte Geschenk zur Silvesterfeier!

Viel Freude mit diesen Inspirationen wünschen Andreas Modery und "Wir in Bayern"!


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