BR Fernsehen - Wir in Bayern


1

Garten Neuheiten von der Pflanzenmesse 2025

Was sind die neuesten Trends in der Pflanzenwelt? Um das zu erfahren, hat sich unser Gartenexperte Andreas Modery nach Essen aufgemacht zur Internationalen Pflanzenmesse. Diese weltweit führende Messe der "grünen Zunft" findet einmal im Jahr statt und bringt fast 1.500 Aussteller aus über 140 Ländern zusammen und das auf einer Fläche so groß wie 15 Fußballfelder. Andreas Modery hat für Sie durch das blühende Angebot gestöbert und spannende Neuentdeckungen mitgebracht. Hier sind seine Highlights.

Stand: 27.02.2025 16:57 Uhr

Rose Galaxy | Bild: A. Segel/A. Modery

Trend: Solo ist out, Teamgeist ist in!

Ob Rosen oder Balkonkastenblumen - die richtige Mischung sorgt für das perfekte Blütenbild. Bis jetzt durfte sich eine einzelne Blüte in den Mittelpunkt stellen, doch der Trend geht nun in Richtung "Kombination". Das heißt, Teamgeist ist ansagt! In punkto Farbzusammensetzung darf es sowohl bunt als auch farblich abgestimmt zugehen.
Gerade bei den Rosen hat sich die neue "Galaxy" wegweisend präsentiert. Sie überzeugt durch ihren kompakten Aufbau, die sehr gute Verzweigung sowie die enorme Reichblütigkeit und ist daher eine ideale Kombinationspflanze. Zudem kommt sie ohne weiteren Winterschutz perfekt durch die frostige Jahreszeit.

(Gartenexperte Andreas Modery war für Sie auch auf der Gartenmesse in Köln unterwegs. Lesen Sie hier, welche innovativen Geräte für den Garten oder Balkon wirklich praktisch sind.)

Pflanzenneuheiten 2025: 

Rote Banane ("Ensete mauelii")

Ihr Name bezieht sich auf die Blätter und Blüten. Denn der Schmuckwert der roten Gartenbanane liegt in ihren roten Blattstielen und ihren rot-grünen Blättern. Das saftig dunkelgrüne Oberblatt steht in einem sehr schönen Kontrast zur rot gefärbten Unterseite. Innerhalb eines Jahres können rote Gartenbananen bis zu einem Meter an Höhe zulegen. 
Im Alter von 6 bis 8 Jahren blühen die Pflanzen mit riesigen roten Blüten. Sie bilden allerdings keine essbaren Bananenfrüchte. Die Blätter sind stabil und nicht so windanfällig wie bei anderen Bananenarten.

Pflege:
Diese Pflanze liebt einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Im Sommer kann sie draußen stehen, den Winter muss die nicht winterharte Pflanze allerdings im Haus verbringen. Die Temperatur sollte dann nicht unter 10°C sinken.
Im Sommer benötigt sie viel Feuchtigkeit, im Winter sollte sie weniger gegossen werden. Sollten die Blätter im Winter ein wenig welken, keine Sorge: In der Regel sprießen sie im Frühling wieder neu aus.
Im Frühjahr sollten jüngere Pflanzen in frisches Substrat und einen größeren Topf umgepflanzt werden. Bei älteren Pflanzen ist das nicht erforderlich. Hier empfiehlt es sich, die oberste Schicht Erde herauszunehmen und mit frischer Erde wieder aufzufüllen.
Sie benötigt viel Dünger. Arbeiten Sie am besten alle drei bis vier Wochen etwas Langzeitdünger in den Boden ein.

Verwendung:

Sie können die "Rote Banane" ideal als Kübelpflanze halten. Auf jeder Terrasse ist sie ein echter Blickfang.

Erdnusspflanze ("Arachis hypoguea")

Botanisch betrachtet ist die Frucht der Erdnuss keine Nuss im eigentlichen Sinne, sondern gehört der Familie der Hülsenfrüchtler an und ist somit verwandt mit Erbsen und Bohnen. Der englische Name der Erdnuss, peanut (zu Deutsch "Erbsennuss"), zeigt die biologische Zugehörigkeit. Im Gegensatz zu den meisten anderen Hülsenfrüchten sind Erdnüsse allerdings roh genießbar.
Hauptanbauländer von Erdnüssen sind die USA, Argentinien, der Sudan, Senegal und Brasilien. Die Erdnusspflanze wächst aber auch in unserem Klima.

Pflege:
Die Erdnusspflanze benötigt einen möglichst warmen und windgeschützten Standort. Das kann ein warmes Wohnzimmer, ein sonniger Balkon, ein Frühbeetkasten oder Hobbygewächshaus sein. Die Bodentemperatur sollte mindestens 18°C betragen (im Handel gibt es spezielle Thermometer, die in den Boden gesteckt werden). Während der Kultur sollte die Erde eher trocken sein. Gießen Sie, wenn die Blätter "schlappen".
Zwei bis drei Wochen nach dem Pflanzen erscheinen die leuchtend gelben Blüten. Sie verbreiten einen veilchenartigen Duft und blühen nur einen Tag. Die Blüten befruchten sich selbstständig. Der befruchtete Fruchtknoten streckt sich lang, krümmt sich und wächst nach unten in Richtung Erdboden. Dort drückt er sich in das Erdreich hinein. In der Erde reift dann die eigentliche Erdnuss.
Das bedeutet: "Nüsse" werden nicht von den Wurzeln gebildet wie beispielsweise bei Kartoffeln, sondern von den befruchteten Blüten, die sich in den Boden bohren. Dieser Vorgang ist im Pflanzenreich sehr selten und ist botanisch ein "Highlight".
Bis Anfang Oktober reifen die Früchte (Erdnüsse) im Boden. Arbeiten Sie von Mai bis September dreimal etwas Hornspäne in die Pflanzerde ein. Zum Ernten wird die komplette Pflanze aus der Erde gerodet und die Erdnüsse können eingesammelt werden.
Die Erdnusspflanze ist einjährig und kann nicht überwintert werden.

Verwendung:

Eine kleine Menge frisch geernteter Erdnüsse können roh probiert werden. Der Rest wird vor dem Verzehr getrocknet. Dazu die Erdnüsse mit Schale etwa 20 Minuten im Backofen auf 120°C bis 150°C erhitzen. Dann die Schale entfernen und die Erdnüsse samt rotem Häutchen auf einem Backblech bei 160°C weitere 5-10 Minuten rösten. Anschließend salzen.

Zitronen-Eukalyptus ("Eucalyptus citriodora")

Die langen, rauen und lanzettenartigen Blätter verströmen einen solch intensiven und frischen Duft nach Zitrone, dass sich jede echte Zitruspflanze "grün" ärgern könnte! Bei jeder Blattberührung wird eine Zitronenduftwolke freigesetzt. Bekanntlich meiden Mücken jeder Art den Geruch der Zitronen, da dies ein sogenannter "Repellent" (Abwehrmittel) ist. Damit ist Zitronen-Eukalyptus einer der wirksamsten in der Natur vorkommenden Wirkstoffe gegen unerwünschte Insekten.
Der Zitronen-Eukalyptus mit seinen rutenartigen Zweigen gehört zur Gruppe der "Immergrünen", das heißt, er wirft seine Blätter nicht ab.
Ein weiterer Vorteil: Dank der eingelagerten, ätherischen Öle haben Schädlinge wie Blattlaus & Co. kein Interesse an den festen und derben Blättern.  
Ende Mai bis in den Sommer hinein zeigt der Zitronen-Eukalyptus seine kleinen, weiß bis cremefarbene Blüten, die in dichten Büscheln angeordnet sind. Auch wenn die Blüten als unscheinbar bezeichnet werden, so sind sie doch bei Bienen & Co. äußerst beliebt. Die bestäubten Blüten entwickeln holzige, kapselförmige Früchte, die kleine, geflügelte Samen enthalten.

Pflege:
Der Zitronen-Eukalyptus möchte einen sonnigen Standort haben. Im Winter darf die Temperatur 10°C betragen. Die Erde im Kübel sollte gut durchlässig und nährstoffreich sein. Diese Pflanze braucht regelmäßig Wasser. Der Wasserbedarf ist aufgrund der Kultur im Topf relativ hoch, Staunässe ist jedoch unerwünscht. Gießen Sie am besten mit kalkarmem Wasser. Auf zu viel Trockenheit reagiert der Zitronen-Eukalyptus mit Blattabwurf. Gedüngt wird mit organischem Dünger (Hornspäne, Komposterde).

Verwendung:

Der Zitronen-Eukalyptus eignet sich am besten als Kübelpflanze.

Rispenhortensie "Bloody Mary" ("Hydrangea paniculata Bloody Marie")

"Bloody Mary": für viele bekannt als Cocktail mit dem Ruf, der ultimative "Kater-Killer" zu sein. Doch nun gibt es eine gleichnamige Pflanze. Und die soll Garten, Balkon und Terrasse erobern. Diese wunderschöne Rispenhortensie mit dem Namen "Bloody Mary" lässt Ende Juni bis September ihre großen, fülligen, roten Blüten erstrahlen. Das intensive Rot und die lange Blütezeit verzaubern jeden.
Wichtig zu wissen: Die Blütenrispen setzen sich aus unzähligen kleinen Einzelblüten zusammen. Sobald sie sich öffnen, zeigen sich die Blüten in einem eleganten Cremeweiß, im Lauf des Sommers wechselt die Blütenfarbe zu einem Blassrosa und anschließend verfärbt sie sich in ein kräftiges Rot. Gerade dieser unglaubliche Farbwechsel macht sie zu einem "Eyecatcher"!

Pflege:
Sie ist eine sehr robuste (winterhart bis minus 25 Grad) und pflegeleichte Sorte. Der Rückschnitt kann im Herbst erfolgen oder - wenn die Blütenstände als Zierde bestehen bleiben sollen - im Februar/März. Sie benötigt für einen gesunden und kräftigen Wuchs viel Wasser und ist sehr schnittverträglich. Die "Bloody Mary" bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort auf humosem, feuchtem Boden.

Verwendung:

Diese Hortensie lässt sich wunderbar mit Farnen, Gräsern und Bambus kombinieren.

Afrikanisches Zitronenkraut "Satureja Biflora"

Das bei Bienen und Insekten beliebte Afrikanische Zitronenkraut riecht und schmeckt sehr intensiv. Liebhaber von zitronigen Kräutern schwören auf das Aroma des Zitronenkrauts als Alleskönner. Die Pflanze bildet kleine, thymianartige Blätter mit feinen, weißen Blüten aus. Für einen buschigeren Wuchs sollten die frischen Triebspitzen regelmäßig abgeschnitten werden. Die Blätter und Blüten können Sie für alles einsetzen, das zitronig schmecken soll. Botanisch ist es verwandt mit dem Bohnenkraut.

Pflege:
Das Afrikanische Zitronenkraut liebt die volle Sonne. Es sollte auf sandigem, durchlässigem Boden wachsen. Leider ist es nicht winter- beziehungsweise frosthart und muss ab 10°C im Haus überwintern. Nur mäßig gießen. Die samenfeste und mehrjährige Sorte erreicht eine Höhe bis zu 30 Zentimeter.

Verwendung:

Verwenden Sie dieses Zitronenkraut als Tee, da es schleimlösend wirkt und Blähungen lindern kann. Es eignet sich aber auch zum Verfeinern von Salaten, Süßspeisen oder Cocktails.

Viel Freude mit den Pflanzenneuheiten wünschen Andreas Modery und "Wir in Bayern"!


1