Pflanzen Tipps für blühende Bodendecker
Nicht nur für die Wohnung gibt es Bodenbeläge wie Parkett oder Teppich. Auch der Boden im Garten lässt sich verschönern - und das nicht nur mit Gras. Mit blühenden Bodendeckern lässt sich zum einen die Erdoberfläche bedecken, zum anderen aber auch Unkraut bekämpfen. Tipps von Gartenexperte Andreas Modery.
Als Bodendecker bezeichnet man niedrige Pflanzen, die sich in kurzer Zeit mit ihren Trieben, Ablegern und Ausläufern dicht über dem Boden ausbreiten, so dass – im Idealfall – keine Erde mehr zu sehen ist. Die meisten klassischen Bodendecker sind immergrün und verlieren nur manchmal bei starken Frösten einen Teil ihrer Blätter. Sie bilden das ganze Jahr über attraktive oder zeitweise sogar blühende, geschlossene Pflanzendecken.
Vorteile von Bodendeckern
Bodendecker schützen den Boden vor:
- Austrocknung
- starken Temperaturschwankungen
- Abschwemmung an Hängen
- Erosion durch starke Winde
- Verdichtungen (Lockerung durch Wurzeln)
- Wasserundurchlässigkeit
Damit tragen Bodendecker zur Förderung des aktiven Bodenlebens bei.
Standorte für Bodendecker
Bodendecker kommen selbst mit schwierigen Standortbedingungen bestens zurecht. Für diesen Zweck eignen sich Zwerggehölze, Gräser oder auch Stauden.
Sie eignen sich daher auch gut für Problemflächen:
- schattige Plätze unter Bäumen
- schlechte Zugänglichkeit
- Hanglagen
Bodenvorbereitung
Entfernen Sie die Wurzeln von mehrjährigen Unkräutern wie Quecke oder Giersch. Schwere (tonhaltige) Böden lassen sich durch das Beimischen von Kies oder Sand dauerhaft lockern.
Pflanztipps für Bodendecker
Grundsätzlich gilt für Bodendecker: Je dichter sie gepflanzt werden, umso schneller ist natürlich die Fläche komplett begrünt.
Soll sich der Pflanzenteppich schon im ersten Jahr schließen, werden bei schwach wachsenden Arten wie beispielsweise Haselwurz bis zu 24 Pflanzen pro Quadratmeter benötigt. Für die gleiche Fläche kommt man bei Efeupflanzen mit nur etwa 4 Stück aus.
Moderys Tipp:
Mischen Sie die verschiedenen immergrünen Pflanzen wie Efeu, Mühlenbeckie, Vinca minor und Waldsteine. Alle haben eine unterschiedliche Grünwirkung, so dass die Fläche unter den Bäumen zwar grün, aber nicht eintönig aussieht.
Pflegetipps für Bodendecker
Die Pflege von Bodendeckern ist weit weniger intensiv als beispielsweise die eines Rasens.
Bis sich die Pflanzendecke geschlossen hat, ist das regelmäßige Entfernen von ungewollten Wildkräutern notwendig. Aber bitte nicht hacken, sondern per Hand entfernen! Durch eine Rindenmulch-Schicht lassen sich Gräser und Wildkräuter in der Anfangszeit aber gut im Zaum halten. Haben sich die Bodendecker einmal ausgebreitet, gibt es für sie sowieso keine Chance mehr. Sind sie eingewachsen und ist die Fläche geschlossen, machen diese Gartenbereiche kaum noch Arbeit.
Es ist nicht notwendig, die Bodendecker regelmäßig zu bewässern. Starkwüchsige Arten können bei Bedarf von Zeit zu Zeit mit einem Trimmer oder Mähbalken oder hoch eingestellten Rasenmäher zurückgeschnitten werden.
Auswahl an blühenden Bodendeckern:
Vinca minor (Kleines Immergrün)
- Blütenfarbe: blau, weiß, rot
- Blattfarbe: dunkelgrün (Der botanische Name Vinca minor leitet sich vom lateinischen Wort vincere (besiegen) ab, da die Pflanze trotz Kälte immer grün bleibt.)
- Standort: schattig bis sonnig
- Wuchshöhe: maximal 20 cm
- Pflanzabstand: 35 cm
Polster-Phlox
- Blütenfarbe: von Rosa bis Pink, die Blüten sind einfarbig oder gestreift
- Blütezeit: April bis Juni
- Blätter: die immergrünen Blätter sind nadelartig, aber nicht stechend
- Standort: sonnig
- Boden: nährstoffarm, sandig-durchlässig und eher trocken; der Polster-Phlox ist frosthart (bis -20°C)
- Pflege: Ist der Polster-Phlox durchgeblüht, ist es wichtig, ihn mit der Schere zurückzuschneiden. Dann blüht er ein zweites Mal.
Golderdbeere
- Blütenfarbe: gelblich
- Blütezeit: April
- Standort: schattig bis sonnig
- Boden: humus- und nährstoffreich, durchlässig, feucht
Viel Freude mit den Bodendeckern wünschen Andreas Modery und "Wir in Bayern"!