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Gartentipp Stecklinge: Pflanzenvermehrung zum Nulltarif

In den Sommermonaten Juli und August blühen und entwickeln sich die meisten Pflanzen prächtig. Der ideale Zeitpunkt, um ganz einfach und vor allem kostenlos Lieblingspflanzen wie Hortensien oder Oleander zu vermehren. Gartenexperte Andreas Modery verrät, wie es geht und worauf Sie dabei achten sollten, damit die Vermehrung gelingt und der Nachwuchs gut gedeihen kann.

Published at: 19-7-2024

Utensilien für die Stecklingsvermehrung. | Bild: Andreas Modery

Wer mehr von seinen Lieblingspflanzen haben möchte, sollte jetzt zur Schere greifen und mit Stecklingen für Nachwuchs sorgen. Bester Zeitpunkt für die Vermehrung ist der Hochsommer, sobald die jungen Triebe ausgereift sind und die Verholzung beginnt.

Gut gelingt die Vermehrung beispielsweise mit folgenden Pflanzen

  • Fuchsien
  • Geranien
  • Hortensien
  • Kamelien
  • Oleander

Das brauchen Sie

  • scharfes, sauberes, desinfiziertes Messer
  • Töpfchen
  • Anzuchterde
  • Pikierstab oder Löffel

Und so funktioniert die Vermehrung

Schnitt unterhalb des Sprossenknotens (verdickte Stelle)

  • Wählen Sie an der gesunden Mutterpflanze einen Trieb mit zwei bis drei Blattpaaren aus.
  • Schneiden Sie von einem einjährigen Trieb ein zehn bis 15 Zentimeter langes Stück ab, beziehungsweise kürzen Sie den abgeschnittenen Trieb auf diese Länge. Je nach Pflanzenart kann die Länge variieren. Wichtig ist, dass der Steckling zwei Sprossenknoten aufweist. Schneiden Sie immer direkt unterhalb eines Sprossknotens (verdickte Stelle). Je glatter der Schnitt, desto größer sind übrigens die Erfolgschancen!
  • Schneiden Sie die unteren Blätter am Steckling ab, damit sie später nicht in der Erde faulen. Hat der Steckling viele große Blätter, sollten Sie diese halbieren, damit die Verdunstung geringer ist. Falls Blüten vorhanden sind, entfernen Sie auch diese.
  • Füllen Sie in einen Blumentopf Anzuchterde (nährstoffarm und meist keimfrei). Haben Sie keine Anzuchterde zur Hand, können Sie stattdessen auch einfach Blumenerde und Sand mischen.
  • Machen Sie mit einem Löffel oder Pikierstab ein Loch in die Anzuchterde, setzen Sie den Steckling hinein, drücken gut an und gießen Sie leicht an.
  • Der Standort sollte hell sein, das junge Pflänzchen verträgt allerdings keine direkte Sonne.
  • Besprühen Sie die Pflanze regelmäßig und sorgen Sie so für eine hohe Luftfeuchtigkeit. Setzen Sie eine Plastiktüte (beispielsweise einen Gefrierbeutel) darüber und lüften Sie regelmäßig dieses "Mini-Zelt", damit die Erde nicht zu schimmeln beginnt.

Wichtig:

Die Erde muss ständig feucht, darf aber nicht nass sein!

Nach etwa 14 Tagen beginnt die Verwurzelung und die Bildung neuer Blätter.

Viel Erfolg mit den Tipps wünschen Andreas Modery und "Wir in Bayern"!


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