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Ernährung Bitterstoffe sind gesund!

Geschmacklich bittere Lebensmittel führen ein Nischendasein und das zu Unrecht. Denn gerade Bitterstoffe sind äußerst gesund und gehören unbedingt zu einer ausgewogenen Ernährung. Ernährungsexpertin Jutta Löbert erklärt, warum das so ist und wie Sie Bitterstoffe in Ihren Speiseplan integrieren können.

Stand: 12.04.2022 17:09 Uhr

Artischocken. Foto: Creativstudio (c)MEV Verlag GmbH_Designers_Fond_Collection_52 / 11.12.2013 | Bild: MEV/Creativstudio

Bedeutung der Bitterstoffe für die Ernährung

Bitterstoffe waren in der Evolution Warnhinweise auf giftige Lebensmittel. Heute weiß man, dass bittere Nahrungsmittel nicht immer giftig sind, zumal, wenn man auf die Dosierung achtet.

Die allgemeine Wirkung von Bitterstoffen konzentriert sich auf drei wesentliche Effekte:

  • Bitterstoffe regen die Verdauung an, indem sie für ein schnell einsetzendes Fließen der Verdauungssäfte sorgen. Schon beim Kontakt mit den Geschmackssensoren im Mund werden Magen, Galle, Leber und Bauchspeicheldrüse zur Produktion von Verdauungssäften angeregt. Völlegefühl, Verstopfung oder Bauchkrämpfe entstehen erst gar nicht beziehungsweise es wird dadurch auch der Sättigungsreiz beschleunigt.
  • Die Geschmacksrichtung "bitter" vermittelt dem Körper zudem Signale, die schnell zu einem Sättigungsgefühl führen. Das wiederum bedingt, dass man weniger isst und dadurch die Gewichtsreduzierung erleichtert wird.
  • Bitterstoffe senken den Cholesterinspiegel, fördern die Fettverdauung und haben deshalb den Ruf, sogenannte "fatburner" zu sein.

Nahrungsmittel, die Bitterstoffe enthalten

Um Bitterstoffe in die Ernährung zu integrieren, schlägt Jutta Löbert folgende Nahrungsmittel vor:

Artischockenblätter

  • Wirkung: cholesterinsenkend, leberaktivierend
  • Verwendung: als Gemüse, Tee oder Frischpflanzenpresssaft
  • Weitere Inhaltsstoffe: Vitamin C, B1, Eisen, Calcium, Magnesium, Inulin (löslicher Ballaststoff)
  • Wirkung: hilfreich bei Leber- und Gallenstörungen, verdauungsfördernd, harntreibend
  • Verwendung: Blätter und Wurzel als Teekaltansatz, Frischpflanzenpresssaft oder als Salat
  • Wirkung: reduziert krankhafte Schweißbildung, appetitanregend, entzündungshemmend im Mund und Rachenraum (gurgeln), geeignet zur Inhalation bei Husten und Erkältungskrankheiten, hilft bei Durchfallerkrankungen
  • Verwendung: als Tee, Frischpflanzenpresssaft, zum Gurgeln als alkoholischer Auszug mit Wasser verdünnt
  • Wirkung: verdauungsfördernd, regt die Gallenblase und Bauchspeicheldrüse an, blutzuckersenkend, Stimulierung der Magensäfte
  • Verwendung: frische Chicorée-Blätter
  • Weitere Inhaltsstoffe: Vitamin B1, B2, C, A, Phosphor, Kalium, Calcium, Insulin

Rucola

  • Wirkung: antibakteriell, Abwehrkräfte stärkend durch Bitterstoffe und scharfe Senföle
  • Verwendung: Blätter
  • Weitere Inhaltsstoffe: Mineralstoffe, Folsäure, Beta-Carotin, Vitamin C, Kalium, Calcium

Achtung

Rucola ist vor allem in den Blattstielen nitratreich. Die Stiele sollten daher besser nicht verwendet werden.

Endivien

  • Wirkung: regt den Gallenfluss an, unterstützt die Fettverdauung, leicht harntreibend, entzündungshemmend, stärkt das Immunsystem
  • Verwendung: Blätter
  • Weitere Inhaltsstoffe: Folsäure

"Bleiben Sie gesund!" wünschen Jutta Löbert und "Wir in Bayern"


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