Garten Immergrüne Sukkulenten: richtig pflegen und dekorativ gestalten
Sukkulenten erfreuen sich großer Beliebtheit und sind derzeit die ungekrönte Nummer 1 der Zimmerpflanzen. Kein Wunder, schließlich sind sie absolut pflegeleicht und passen zu jedem Einrichtungsstil. Außerdem gibt es sie in vielen Arten und Sorten. Pflanzenexperte Andreas Modery gibt Tipps, wie Sie Sukkulenten am besten arrangieren und pflegen können.
Sukkulenten sind die "fleischigen" Schönheiten auf der Fensterbank und die wahren "Hungerkünstler" unter den Pflanzen. Ihr Überlebens-Training würde keine andere Pflanzengruppe überstehen, denn nur sie haben die Fähigkeit, Wasser in ihrem Gewebe zu speichern.
Die meisten haben bei dem Begriff Sukkulente sofort Kakteen im Kopf. Doch die Palette dieser fleischigen Pflanzen ist wesentlich größer.
Gut zu wissen:
Alle Kakteen sind Sukkulenten, aber nicht alle Sukkulenten sind Kakteen!
Nomen est omen
Der Begriff Sukkulent stammt aus dem Lateinischen und bedeutet Saft (succus = Saft). Er bezeichnet eine Pflanzengruppe, die es problemlos schafft, in besonders trockenen Gebieten zu leben. Sukkulenten setzen ihre Blätter oder den Stamm zur Wasserspeicherung ein. Daher bekommen sie die "dickfleischige" Figur.
Gestaltungsmöglichkeiten mit Sukkulenten
Eines steht fest: Jede Pflanzenform dieser Sukkulenten ist ein Kunstwerk für sich. Trotz ihrer unglaublichen Ausstrahlungskraft brauchen sie nur ganz wenig Erde. Daher können alle Gefäße - unabhängig vom Material - zum Einsatz kommen, zum Beispiel:
- dekorative Blechdosen
- alte Schüsseln
- Bierkrüge
- Gläser
In Italien und Spanien stehen Sukkulenten meist an der Haustüre oder an Treppenansätzen in klassischen Tontöpfen.
Standort für Sukkulenten
Sukkulenten lieben im Sommer ein helles und sonniges Südfenster, während der Wachstumspause im Winter stehen sie gerne hell, aber etwas kühler. Je kälter die Zimmerpflanzen zu dieser Zeit stehen, umso weniger wachsen sie und desto weniger Wasser wird benötigt. Der beste Platz ist ein ungeheiztes Zimmer.
Sukkulenten nachziehen
Sukkulenten lassen sich über Kopfstecklinge oder Einzelblattvermehrung problemlos nachziehen.
Wichtig:
Anzuchterde einsetzen! Nach einer kurzer Antrocknungsphase legen Sie beispielsweise einfach ein Blatt auf die Erde. Die Würzelchen bilden sich dann ganz von alleine!
Pflege von Sukkulenten
Für Sukkulenten wird gerne Kakteenerde verwendet, allerdings erfüllt Blumenerde mit Sand (Mischung 1:1) denselben Zweck. So sorgen Sie für Wasserdurchlässigkeit und verhindern Staunässe.
Im Winter bitte selten gießen, da die Erde möglichst trocken gehalten werden soll. Die Todesursache Nummer 1 bei Sukkulenten: nasser Tod durch zu häufiges Gießen.
Sukkulenten
Echeverien
Flache Rosetten unterschiedlich in Farbe, Wuchs und Form. Sie haben spatenähnliche, dickfleischige Blätter.
- Standort: Im Winter sollten sie drinnen und im Sommer draußen sein.
- Trend: Landhausstil mit mediterranem Flair - Terrakotta-Gefäß!
Erbsenpflanze
Sie hat knubbelige Blätter, die wie an einer Perlenschnur aufgereiht sind. Eigentlich ist sie ein Bodendecker, wird allerdings meist als Hängepflanze eingesetzt.
Greiskraut (Senecio)
Greiskraut hat ein graues, dickfleischiges Laub und Ähnlichkeit mit Rosmarin. Von April bis Mai trägt es gelbe Blüten.
- Standort: Es mag keine Mittagssonne! Die Sommerzeit sollte das Greiskraut auf dem Balkon oder der Terrasse verbringen.
- Rückschnitt: Senecio ist gut schnittverträglich. Deshalb sollten Sie die Triebe beizeiten zurückzuschneiden, damit die Pflanze einen schön buschigen Wuchs entwickeln kann. Toller Nebeneffekt: Mit jedem Schnitt gewinnen Sie Stecklinge und bekommen Vermehrung zum Nulltarif!
- Wichtig: Nicht essen, da das Greiskraut unbekömmliche Inhaltsstoffe hat!
Bogenhanf (Sansevieria oder Schwiegermutterzunge)
Wegen der spitzzulaufenden Blätter ist Bogenhanf bestens geeignet für alle, die meist außer Haus sind. Er speichert Wasser in den Blättern, die zudem luftverbessernde Arbeiten durchführen.
- Standort: Das ganze Jahr über sollte es der Bogenhanf hell und warm haben. Die Temperatur sollte nie unter 15°C fallen. Bei zu kühlen und schattigen Standorten wächst die Pflanze etwas langsamer und auch die schöne Marmorierung des Blattwerks geht verloren.
Flammendes Käthchen (Kalanchoe)
Sie blüht fast immer, braucht aber auch eine Ruhephase. Das Flammende Käthchen ist eine Kurztagspflanze, weshalb sie ab Herbst abgedunkelt werden sollte.
- Standort: Ab Oktober braucht sie einen dunkleren Standort, wo sie nicht länger als 9 Stunden Licht bekommt. Alternativ können Sie auch am frühen Abend einen Karton über die Pflanze stülpen und ihn erst nach 14 Stunden wieder aufdecken. Ansonsten mag sie es hell und warm.
Aloe
Die Aloe liebt warme Temperaturen und viel Sonne. Sie bildet zahlreiche Kindel (Tochterpflanzen).
- Vermehrung: Die Kindel abnehmen und in ein eigenes Töpfchen setzen. Aber auch durch Stecklinge lässt sich eine Aloe vermehren: Ein äußeres Blatt abschneiden und in mehrere Stücke aufteilen. Bevor Sie die Blattteile in neues Substrat setzen, sollten die Schnittflächen ein paar Tage an frischer Luft antrocknen.
Geldbaum
Zwar fallen keine Euro oder Cent vom Stämmchen, der Geldbaum soll aber für Wohlstand und Reichtum sorgen.
Auch die Chinesen sagen nach Feng-Shui seinen Besitzern "Wohlergehen" voraus. Deshalb wird der Geldbaum auch gerne bei Silvesterfeiern gerne verschenkt.
Viel Freude mit den Sukkulenten wünschen Andreas Modery und "Wir in Bayern"!