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Pflanzen Welche Pflanze mag welche Erde?

Jetzt im März krempeln (Hobby-) Gärtner wieder die Ärmel hoch und machen sich an die Arbeit. Schließlich ist es an der Zeit, erste Vorbereitungen für einen blumenreichen Frühling und Sommer zu treffen. Dafür wird fleißig Erde gekauft. Doch welche Erde eignet sich für welche Pflanzen? Schließlich gibt es dabei enorme Unterschiede. Tipps von Gartenexperte Andreas Modery.

Stand: 02.03.2023

Zwei Hände halten einen Haufen Erde mit einem kleinen Setzling darin. | Bild: BR/Leon Baatz

In keinem Monat wird so viel Erde gekauft wie im März. Denn jetzt ist es an der Zeit, umzutopfen und das Hochbeet, den Balkonkasten sowie das Beet vorzubereiten. Doch Erde ist nicht gleich Erde - die Unterschiede sind enorm.

Übrigens: Gesetzliche Vorschriften für die Zusammensetzung von Erden gibt es nicht. Jeder Produzent entscheidet selbst über die Zusammensetzung der Erde.

Kriterien für eine gute Erde

  • Gute Erde riecht eher nach Waldboden. Wenn der Sackinhalt nach Rinde riecht, ist das ein Hinweis, dass die Rinde unzureichend aufbereitet wurde. Dies hemmt das Wachstum von Pflanzen.
  • Holz und Rinde als Zusatz verbessern prinzipiell die Struktur der Erde und fördern - bei guter Verarbeitung - das Wachstum.
  • Kokosfasern liefern einen geeigneten Ersatz für Torf. Im Handel gibt es Kokosfasern als Blockware zu kaufen. Die Produkte sind jedoch ungedüngt und müssen folglich nachgedüngt werden.

Aufgabe der Pflanz- oder Blumenerde

  • Sie gibt den Pflanzen im Beet, Topf oder Kübel Halt.
  • Sie versorgt mit ausgewogener Düngung die Pflanzen mit Nährelementen.
  • Sie speichert die Feuchtigkeit.

Unterschied Blumenerde und Pflanzerde

Erden haben verschiedene Inhaltsstoffe

Inhaltsstoffe der Pflanzerde: 

  • Komposterde gemischt mit Holz und/oder Kokosfaser
  • mit Lavastein (Abfallstoff beim Bau) oder Guano (Vogelkot)

Pflanzenerde ist bestens geeignet für Beete.

Traditionelle Inhaltsstoffe der Blumenerde:

  • Torf (aufgrund seiner Wasserspeicherfähigkeit)
  • Dünger
  • Zuschlagsstoffe (Hilfsstoffe) wie Perlit (Vulkangestein, das Wasser speichern kann) sowie Blähtonkügelchen, die Erden hinsichtlich Nährstoff-, Spurenmineral- und Wasserversorgung sowie Bodenbelüftung deutlich aufwerten können

Das Problem mit Torf

Torf kommt aus den Hochmooren – einem wichtigen Lebensraum von Flora und Fauna. Er ist ein Klimakiller, da durch die Entwässerung der Gebiete das CO2 entweicht. Dadurch geht Speicher für das Treibhausgas verloren.

Zusammensetzung bei Erde ohne Torf  

Schon heute werden neben Torf rund 23 Prozent alternative Ausgangsstoffe zur Produktion von Blumenerden eingesetzt. Die Palette der Ersatzstoffe ist groß:

  • Kompost: Gartenkompost hat einen größeren Nährstoffanteil als Torf, so dass dies bei der Zugabe von Dünger berücksichtigt wird. Besonders Grüngutkompost aus Kompostierungsanlagen eignet sich als Zuschlagstoffe. Komposte aus Bioabfalltonnen hingegen sind meist zu salzhaltig für den Einsatz in Blumenerden.
  • Rindenhumus: Rindenhumus besteht aus zerkleinerter, kompostierter Rinde, wuchshemmenden Stoffe, wie Gerbstoffe, Tannine, Harze und Phenole werden während des Umsetzungsprozesses abgebaut. (Nicht zu verwechseln mit Rindenmulch, der grober und nicht kompostiert ist!)
  • Holzfasern: Sie werden aus Holzhackschnitzel hergestellt und müssen zusätzlich mit Dünger stabilisiert werden.
  • Kokosfasern: Die positiven Eigenschaften sind ein hohes Porenvolumen, das dafür sorgt, dass die Erde nicht klumpt und wasserdurchlässig bleibt.

Aufschrift "BIO-Erde"

"Bio-Erde" bedeutet nicht automatisch, dass kein Torf enthalten ist. "Bio" bedeutet vor allem, dass nur organischer Dünger hinzugefügt wurde und kein Kunstdünger enthalten ist. Ein Blick auf die Inhaltsstoffe der "Bio"-Erde ist also ratsam.

Universalerde

Diese Erde ist mit oder ohne Torf erhältlich und kann sowohl für den Garten, für Gemüse, also auch für Balkon- und Zimmerpflanzen verwendet werden. Sie hat verschiedene Nährstoffe, ist allerdings nicht auf die speziellen Bedürfnisse der unterschiedlichen Pflanzen abgestimmt.

Spezialerde

(Zitruspflanzen, Rosen und Co. brauchen das nicht!)

  • Orchideenerde: Kokoschips, Pinienmulch, Wasserspeicher (Tongranulat)
  • Carnivorenerde: Hochmoortorf, 5 Prozent Rinde, 5 Prozent Perlite, 2 Prozent Quarzsand - ohne Staunässe Feuchtigkeit aufnehmen
  • Rhododendronerde: wichtige Nährelemente Eisen, Kalium, Calcium, Mangan, Zink und Kupfer. Gemeinsam sorgen diese Mineral- und Spurenelemente für die Wasserdurchlässigkeit. Pflanzen wie Kamelie, Rhododendron, Azalee und Heide lieben den darin enthaltenen Rindenhumus sowie den pH-Wert unter 5.
  • Hochbeeterde: Das ist eine Mischung aus Muttererde (reiner Erde) und Kompost.
  • Anzuchterde: Das Besondere an ihr ist, dass keine Düngerelemente enthalten sind. Denn mit Dünger würden Keimlinge und Sämlinge absterben.

Viel Freude mit Ihren Pflanzen wünschen Andreas Modery und "Wir in Bayern"!


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