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Wirtshaustipp "Firmer Bräu" in Landshut (Niederbayern)

Das Wirtshaus "Firmer Bräu" in Landshut ist das älteste der Stadt. Schon seit dem Jahr 1434 wird es als Brauereigasthaus genutzt. Zwar trägt es dank Kernsanierung inzwischen ein neues Gewand, Tradition wird hier dennoch gewahrt. In der Küche werden traditionelle bayerische Gerichte zubereitet, gespeist wird in einem modernen Ambiente. Wirtshausexperte Andi Christl hat sich nach Niederbayern aufgemacht, um sich dieses Wirtshaus für Sie anzuschauen.

Stand: 25.11.2022 | Archiv

"Firmer Bräu" in Landshut | Bild: BR/Andi Christl

Tradition im neuen Gewand

"Das älteste Wirtshaus der Stadt wird seit dem Jahr 1434 als Brauereigasthaus genutzt. Gut 15 Jahre stand es zwischenzeitlich leer. Seit Mai 2022 wird im 'Firmer Bräu' wieder Bier ausgeschenkt und zwar in einer kleinen, aber sehr stimmigen Stube. Die alte Holzdecke aus dem 15. Jahrhundert wurde freigelegt und der Rest kernsaniert. Vieles erinnert an eine klassische, alte Wirtshauseinrichtung, zum Beispiel die dunkelbraunen Stühle und die Küchen-Durchreiche aus dem Jahr 1952. Die modernen Menagen auf den Tischen oder die zwei großen Tische mit eigenem Zapfhahn zeigen aber auch, dass man hier mit der Zeit geht. Der Spagat zwischen jungem und altem Bayern ist also gelungen. Auch die bunten Teller schauen aus, als würde die Großmutter höchstpersönlich noch in der Küche stehen. Trotzdem wirken sie stylisch und zeitgemäß. Das Besteck ist kunterbunt zusammengewürfelt, aber alle Teile orientieren sich an ein- und demselben Stil. Im 'Firmer Bräu' kann es passieren, dass Musikanten spontan einen aufspielen, oder Kartenspieler einen Teil der Wirtschaft belegen. Hier soll die bayerische Wirtshauskultur am Leben gehalten werden."

Traditionelle, bayerische Gerichte

"Simpel, bayerisch und das Beste aus Omas Küche. Die beiden Köche Dirk und Wolfi kochen bayerische Klassiker wie Krautwickerl, Rouladen oder Gulasch. Weißwürste gibt es hier traditionell nur bis zum 12 Uhr-Läuten. Ein besonderes Schmankerl ist eine Abwandlung des klassischen Cordon Bleu, welches hier mit Schwarzgeräuchertem und Obazdn gefüllt wird. Auch Vegetarier werden auf der Speisekarte fündig.
Die Köche versuchen, traditionelle, bayerische Gerichte am Leben zu erhalten und die Speisen trotzdem zeitgemäß auf den Teller zu bringen.
Das Zusammenspiel aus alt und neu funktioniert hier eben nicht nur bei der Einrichtung."

Hauptgang: Dreierlei Knödel auf Kürbiscreme

"Für den Spinatknödel wird die Semmelknödelgrundmasse aus Knödelbrot, Milch, Schnittlauch, Salz, Pfeffer, Muskatnuss und Eier mit gehaktem Spinat verfeinert. Der Rote Bete-Knödel bekommt seinen Geschmack durch geriebene sowie gewürfelte rote Bete und für den Käseknödel gibt der Küchenchef noch Würfel von Bergkäse und Emmentaler in die Masse.
Sehr intensiv und hervorragend gewürzt war das Kürbispüree. Dafür röstet man hier Spalten vom Hokkaidokürbis mit Olivenöl, Knoblauch, Ingwer, Salz, Pfeffer, Muskat und Kokosmilch im Ofen. Das Püree war sehr cremig und toll abgeschmeckt. Abgerundet wird das Gericht mit frischem Rucola, Parmesan und Kürbiskernöl."

Dessert: Kaiserschmarrn mit Apfelmus und Vanillesoße

"Für den Kaiserschmarrn werden Mehl und Milch glattgerührt. Eigelb und geschlagenes Eiweiß sorgen für die Luftigkeit. Die besondere Note bekommt der Schmarrn durch in Amaretto und Läuterzucker (Zuckersirup) eingelegte Rosinen. Der Teig wird in einer beschichteten Pfanne in Butterschmalz rausgebacken, gewendet und landet dann unter dem Salamander (Grill). Kurz vor dem Servieren flambiert der Koch das Ganze noch mit Orangenlikör und pinselt die Oberseite mit einer Fusion aus Orangenscheiben und Läuterzucker ein. Danach kommen noch Apfelmus, Vanillesoße und der obligatorische Puderzucker auf den Teller. Eine kleine Abwandlung vom klassischen Kaiserschmarrn, bei der die Komponenten aber sehr gut harmonieren. Ein wunderbarer Abschluss, der nicht mal mehr Platz für den Kaffeekeks lässt."

Preise

"Wir sind nicht die Günstigsten, aber das wollen wir auch nicht sein', fasst Inhaber Patrick Schmidt selbstsicher zusammen. Die Zeiten von großen Portionen für wenig Geld seien vorbei. Hauptgänge im Firmer Bräu kosten zwischen 10 und 19 Euro. Brotzeiten sind günstiger. Dreierlei Knödel gibt es für 10,80 Euro und der hausgemachte Kaiserschmarrn mit Apfelmus und Vanillesoße kostet 12,90 Euro."

Kontakt

Firmer Bräu
Neustadt 523
84028 Landshut

Tel: 0871/43092441
info@firmer-braeu.de
www.firmer-braeu.de

Dieses Wirtshaus ist nicht barrierefrei.

Anfahrt

Landshut ist mit der Bahn gut erreichbar. Vom Bahnhof sind es zu Fuß etwa 25 Minuten in die Innenstadt. Wer lieber mit dem Auto kommen möchte, findet Parkplätze direkt vor der Haustür, wobei die Stadt hier für eine Stunde 1,50 Euro berechnet.

Freizeittipp: Flanieren in der Landshuter Altstadt

Landshut

"Die Altstadt von Landshut lädt mit ihren vielen kleinen Geschäften, Giebelhäusern und romantischen Gassen zum Flanieren ein. Von der Schokoladenmanufaktur über ein Sockengeschäft, bis hin zum Männerladen finden sie hier allerhand zum Stöbern. Unzählige Straßencafés und Biergärten laden außerdem zum Verweilen ein.
Eine Innenstadt, die noch nicht von den großen internationalen Platzhirschen eingenommen wurde und ein herrlicher Ort, um sich einfach mal treiben zu lassen."
https://landshut-einkaufen.de/

Fazit

"Das älteste Wirtshaus der Stadt ist zeitgleich das modernste. Die zeitgemäße Einrichtung und die traditionellen Gerichte auf der Speisekarte spannen den perfekten Bogen zwischen dem jungen und alten Bayern."

Andi Christl, Wirtshausexperte


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