Wirtshaustipp "Gasthof Adler" in Frechenrieden (Schwaben)
"Wirtshausküche mit dem gewissen Etwas und das in einem familiären Umfeld" erwartet Sie laut Andi Christl im "Gasthof Adler" in Frechenrieden. Das ist ein Ortsteil des oberschwäbischen Markt Rettenbach im Unterallgäu. Hier hat sich das Ehepaar Petra und Bernhard Munding - nach zahlreichen Erfahrungen in hohen Küchen - schließlich seinen Traum vom eigenen Gasthof erfüllt.
Bodenständiges und gleichzeitig gehobenes Wirtshaus
"Ein kleines, familiäres Wirtshaus, in dem Sie sowohl bodenständig als auch gehoben essen können. Der eine Gast freut sich über die vielseitige Weinkarte, der andere über das regionale Bier. Hier kann es passieren, dass der örtliche Fußballverein die Tabellenführung feiert, während andere Gäste sich vom Küchenchef mit regionalen Spezialitäten verwöhnen lassen.
Küchenchef Bernhard Munding und seine Frau Petra waren beide in gehobenen Häusern tätig und haben sich dann 2020 in ihrer Heimat den Traum vom eigenen Gasthof erfüllt. Wie mir zu Ohren kam, sollen viele einheimische Stammgäste sehr froh sein, dass der Charakter des Hauses bewahrt wurde. Das Haus wurde kernsaniert, aber die urigen Stühle, Tische, die Vorhänge, die Eckbank oder der alte Kachelofen blieben der Wirtsstube erhalten. Das Lichtkonzept wurde erneuert und dadurch erscheint der Gastraum einladend hell.
Zum Gasthof gehört auch noch ein Getränkemarkt mit regionalen Bierspezialitäten, um den sich Bernhards Bruder Roland kümmert.
Aufgrund der begrenzten Tische gibt es am Sonntagmittag zwei Reservierungszeiträume: einmal von 11 Uhr bis 12.30 Uhr und ab 13 Uhr."
Moderne Wirtshausküche
"'Moderne Wirtshausküche mit den Produkten, die es in der Region gibt' - so beschreibt der Küchenmeister seine Küchenart. Obwohl er Küchenchef bei Johann Lafer auf der Stromburg war, mehrmaliger Jugendweltmeister in der Jugend-Nationalmannschaft der Köche und in mehreren Sternehäusern gearbeitet hat, möchte Bernhard die einheimischen Gäste vor allem mit regionalen Gerichten glücklich machen. Auf Vorbestellung darf man sich hier aber auch gerne ein mehrgängiges Überraschungsmenü wünschen. Vegetarier finden auf der Speisekarte immer mindestens drei verschiedene Gerichte."
Vorspeise: Variation von heimischen Fischen mit Roter und Gelber Beete
"Für die Rauchfisch-Mousse werden geräucherte Fischgräten von der Fischzucht Ripfel aus Ottobeuren zusammen mit Wurzelgemüse ausgekocht. Durch die Zugabe von Gelatine und aufgeschlagener Sahne entsteht ein cremiges Rauchfisch-Mousse.
Auf dem Teller befanden sich auch feine Scheiben einer in Kaffee gebeizten Lachsforelle und ein Stück geräucherte Forelle.
Die Gelbe und Rote Beete wurde auf einem Salz-Bett im Ofen geschmort und abgedeckt, damit sie nicht zu sehr austrocknet. Finalisiert wurde das Ganze mit Feldsalat und feinen Radieschen-Scheiben. Tupfen einer Wasabi-Mayonnaise und rosa Pfefferkörner gaben dem Gericht eine Frische und nicht zu dominante Schärfe.
Eine farbenfrohe und durchdachte Vorspeise, bei der die Qualität der einzelnen Produkte heraussticht und der optimale Geschmack durch die einzelnen Zubereitungsarten herausgeholt wurde."
Hauptgang: Allgäuer Rinderbäckle mit gebackenem Blaukrautknödel, grober Polenta und Spitzkohlsalat
"Die Rinderbacken werden hier klassisch geschmort. Die Soße wird durch Zugabe von Wurzelgemüse, Tomatenmark, Rotwein und Gewürzen verfeinert. Sie war intensiv im Geschmack und die Scheiben von der Rinderbacke schön zart.
Als Beilage gab es eine sogenannte Bramata, eine grobe Polenta aus Maismehl und einen frittierten Blaukrautknödel. Wie der genau zubereitet wurde, hat mir der Chef leider nicht verraten, aber wer einen Semmel- oder Kartoffelknödel im Inneren erwartet, hat sich getäuscht. Lassen Sie sich überraschen!
Auf dem Teller befanden sich noch langsam angebratene Karotten, die abschließend mit etwas Butter verfeinert wurden. Außerdem wurde zum Hauptgang ein frischer Spitzkohlsalat gereicht. Ein Gericht, bei dem es für mich absolut nichts auszusetzen gab. Klassische französische Küche mit modernem Touch."
Preise
"Auf die Preispolitik angesprochen, antwortete Küchenchef Bernhard: ‚Ich möchte, dass sich eine Familie mit Kindern am Sonntagmittag das Essen auch leisten kann.' Die Variation von heimischen Fischen kostet 12,50 Euro, die Allgäuer Rinderbäckle mit Beilage 22,90 Euro und beide Gerichte im 3-Gänge-Menü mit Dessert 39,90 Euro.
Vorspeisen kosten zwischen 6 und 9 Euro, Hauptgänge zwischen 14,50 und 22,90 Euro."
Kontakt
Gasthof Adler
Hauptstraße 34
87733 Markt Rettenbach/OT Frechenrieden
Tel: 08392/9344455
info@adler-frechenrieden.de
https://www.adler-frechenrieden.de/
Dieses Wirtshaus ist barrierefrei.
Öffnungszeiten
Donnerstag, Freitag und Samstag: ab 17.00 Uhr
Samstagvormittag: auf Anfrage
Sonntag: 11.00 bis 13.30 Uhr und ab 17.00 Uhr
Anfahrt
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist der Gasthof nicht zu erreichen. Rund um das Haus gibt es aber genügend Parkplätze und zur nächsten Autobahn (A96) sind es 5 Kilometer. Wandersleuten ist der Ort Frechenrieden vielleicht ein Begriff, da er mitten auf dem Allgäuer Jakobsweg liegt.
Freizeittipp: Memmingen
"Memmingen liegt direkt an der Grenze zu Baden-Württemberg im Unterallgäu. Da die Altstadt im Zweiten Weltkrieg zu großen Teilen verschont blieb, sind noch viele der mittelalterlichen Häuser erhalten. In der Altstadt befinden sich viele historische Häuser und die Gassen laden zu einem gemütlichen Stadtbummel ein. Hier befindet sich das Landestheater Schwaben, es gibt ein Marionettentheater, die MEWO-Kunsthalle mit Ausstellungen aus dem 20. und 21. Jahrhundert sowie einen malerischen Stadtbach, in dem man auch den ein oder anderen Fisch entdecken kann.
Wer wie ich noch nie zuvor in Memmingen war, sollte sich von der Stadt auf jeden Fall mal verzaubern lassen. Neben klassischen Stadtführungen werden auch kulinarische Stadtführungen angeboten."
https://www.allgaeu.de/kulinarische-stadtfuehrung-memmingen
https://www.memmingen.de/kultur/veranstaltungen/veranstaltungskalender/fuehrungen-stadtfuehrungen.html
Fazit
"In Deutschland und der Welt haben die beiden Vollblut-Gastronomen Erfahrungen und Eindrücke gesammelt, die sie jetzt in ihrer Heimat auf den Tisch bringen. Wirtshausküche mit dem gewissen Etwas und das alles in einem familiären Umfeld - das erwartet sie im Gasthof Adler in Frechenrieden."
Andi Christl, Wirtshausexperte