Wirtshaustipp Gasthof Krone im oberbayerischen Kinding
Wirtshausexperte Andi Christl hat sich ins oberbayerische Kinding aufgemacht, um sich dort den Gasthof Krone anzuschauen. Der soll nämlich der kulinarische Mittelpunkt im Altmühltal sein.
Das Besondere an diesem Wirtshaus
"Der Gasthof Krone ist für viele Menschen der kulinarische Mittelpunkt im Altmühltal. Hier werden nicht nur Motorradfahrer oder Geschäftsleute auf der Durchreise verköstigt. Auch der örtliche Kindergarten, eine Kita und die Grundschule bekommen von Küchenchef Michael täglich frische Gerichte mit Zutaten aus der Region gekocht. Durch die Nähe zur A9 sitzen hier Wanderer neben Tagungsgästen, Bootsfahrer neben E-Autofahrern (die ihr Auto im Hof aufladen) oder Einheimische neben Touristen aus Holland. Der Gasthof, dessen Grundmauern auf das Jahr 1500 zurückzuführen sind, wird seit vier Generationen von der Familie Sammiller geführt. 'Lieber nix als Kitsch' lautet das Motto bei der Deko, die aus allem besteht, was der Garten so hergibt. Ein besonderer Gasthof im Dreiländereck, in dem die Einflüsse dreier Regierungsbezirke aufeinandertreffen."
Anreise
Die Anreise ist sowohl mit dem Zug als auch mit dem Auto möglich. Kinding verfügt über einen Regionalbahnhof, der auf der Strecke München - Nürnberg liegt. Der Gasthof Krone bietet auch einen "Hol- und Bringservice" an. Im Innenhof gibt es eine Tankstelle für Elektroautos und Motorradfahrer können kleine Reparaturen im hauseigenen Motorradl-Stall durchführen.
Küchenart
"Alles, was man aus der Region bekommt, landet hier auf dem Teller. Hausgemachte Nudeln, Wild vom Jäger, Fisch aus dem Nachbarort, Lamm aus der Schafzucht des Schwagers, Obst und Gemüse aus Franken … was auf heimischen Äckern wächst, wird regional gekauft und frisch gekocht. Das Gemüse wird noch von Hand geschnitten, die Schupfnudeln von Hand gedreht und das Wild vom Küchenchef zerteilt. Handwerk trifft Küchenkunst. Bodenständigkeit trifft Innovation."
Die Vorspeise
"Als Vorspeise hatte ich einen Wildschweinschinken mit Blattsalat im Bergkäsenest. Der Schinken wird hausgeräuchert. Dazu wird der ausgelöste Wildschweinnacken mit Pökelsalz, Wacholder, Lorbeer, Pfeffer, Vanille und Knoblauch eingerieben. Im Vakuumbeutel lagert der Schinken dann für drei Wochen in der Kühlung. Anschließend wird er gewässert und kommt in die Räucherkammer. Serviert werden die dünnen Schinkenscheiben mit einem Salatbouquet im Bergkäsenest und mit frischen Ofentomaten."
Die Hauptspeise
"Als Hauptspeise bestellte ich ein Hirschrückenmedaillon auf Wacholderrahm mit hausgemachten Schupfnudeln und glasiertem Gemüse. Der Hirschrücken wird zunächst von den Sehnen befreit und dann zusammen mit Rosmarin, Thymian, Wacholderbeeren und Pfeffer einvakuumiert. Das Fleisch wird bei 59 Grad mindestens 20 Minuten Sous-vide gegart. Anschließend wird der Rücken mit Wildgewürz verfeinert und auf beiden Seiten scharf angebraten. Die Schnupfnudeln werden hier komplett ohne Ei hergestellt. Das ist möglich, da den Kartoffeln vor der Zubereitung die Feuchtigkeit im Ofen entzogen wurde und die Schupfnudeln dadurch auch ohne Ei zusammenhalten. Das Gemüse wird blanchiert und mit etwas Butter ansautiert. Serviert wird der Hirschrücken auf Wacholderrahm und hausgemachtem Quittenchutney."
Preise
"Eine absolut ausgewogene Preispolitik. Durch die Frische der Zutaten und den großen Anteil an handwerklich verarbeiteten Lebensmitteln sind die Preise absolut gerechtfertigt. Hauptgänge kosten zwischen 9 und 17 Euro, Steaks 15 bis 20 Euro. Die Vorspeise steht mit 7,50 Euro auf der Speisekarte und der regionale Hirschrücken inklusive Beilagen mit 24,90 Euro."
Öffnungszeiten
- täglich 7 bis 23 Uhr
- Betriebsurlaub: 26.10. - 3.11.2019
- Das Wirtshaus ist barrierefrei.
Freizeittipp
"Der geographische Mittelpunkt Bayerns ist nur einen Katzensprung entfernt. Hier befindet sich die wunderschöne Burg Kipfenberg sowie ein Stein, der nochmal bestätigt, dass hier der geografische Mittelpunkt Bayerns liegt und auch das Römer und Bajuwaren Museum Kipfenberg ist hier beheimatet. Hier erfahren Sie alles über die Entstehung des Limes, eine mit Wachtürmen gesicherte Verteidigungs- und Kontrolllinie der Römer, die ständig weiter ausgebaut wurde. Hier wurde das Grab eines germanischen Fürsten gefunden. Besucher können an Mitmachstationen hautnah erleben, wie Menschen im 4. und 5. Jahrhundert gelebt haben. Außerdem kann man Schilder, Kettenhemden oder Helme aus der Römerzeit ausleihen. Geöffnet ist das Museum November bis April immer sonntags von 10 bis 16 Uhr, von Mai bis Oktober auch unter der Woche. Der Eintritt kostet 5 Euro für Erwachsene und 2,50 Euro für Schüler, Studenten und Rentner."