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Wirtshaustipp Gasthof Weigel im mittelfränkischen Fürth

Dank eines Berliner Zwillingspaares wurde vor einigen Jahren dem Traditionswirtshaus "Gasthof Weigel" im mittelfränkischen Fürth wieder neues Leben eingehaucht. Und das ist den zwei "Preußen" sehr gut gelungen, meint unser Wirtshausexperte Andi Christl.

Stand: 10.05.2019 | Archiv

Gasthof Weigel im mittelfränkischen Fürth - außen | Bild: BR

Das Besondere an diesem Wirtshaus

"Der Gasthof Weigel ist ein Fürther Traditionswirtshaus, das von zwei Berlinern geführt wird. Die beiden Zwillinge Andreas und Stephan Gering haben im Alter von 29 Jahren das Lokal 2012 übernommen und dem alten Weigel wieder neues Leben eingehaucht. Direkt neben dem Wirtshaus verlief Anfang des 20. Jahrhunderts der 'König Ludwig Kanal'. Hier wurden mit hauseigenen Schiffen Gäste zum Wirtshaus gebracht und wer über den Wasserweg anreiste, bekam damals die Portion Sahne zum Kuchenstück geschenkt. Das dunkle Holz, die schwarz-weißen Bodenfliesen und ein ausgeklügeltes Lichtkonzept verleihen dem Wirtshaus einen ganz besonderen Charme."

Küchenart

"Auf der Karte finden wir vor allem fränkische Klassiker wie Schäufele, Sauerbraten oder Spargel. Gerade weil die beiden Brüder nicht in Franken geboren wurden, liegt ihnen eine traditionelle Zubereitungsart am Herzen. Gemischt mit Kenntnissen der Slow-Food-Küche und viel Liebe zum Detail gibt es hier fränkische Klassiker auf hohem Niveau."

Andi Christls Vorspeise


"Als Vorspeise hatte ich Kräuter-Tafelspitz mit Kernöl-Vinaigrette und mariniertem Gemüse. Bei der Produktion einer frischen Rinderbrühe eignet sich ein Stück Tafelspitz perfekt als Geschmacksgeber. Das gekochte Fleisch wird abgekühlt und in dünne Scheiben geschnitten. Rote und gelbe Paprika werden in grobe Stücke geteilt und zusammen mit ganzen Pilzen in einer Pfanne angebraten. Abgelöscht mit weißem Balsamico und gewürzt mit Salz und Pfeffer, verleiht das marinierte Gemüse dem Gericht eine angenehme Süße. Das Dressing wird aus Kürbiskernöl, Dill, Kerbel, Petersilie, Basilikum und Balsamico hergestellt. Die feinen Tafelspitzscheiben ergeben zusammen mit der Kräutervinaigrette und dem angebratenen Gemüse eine wunderbare, sommerliche Vorspeise."

Andi Christls Hauptspeise


"Der König der fränkischen Küche ist das Schäufele und die Zubereitungsart im Gasthaus Weigel ist wahrlich königlich. Hier wird die Schweineschulter mit Knochen am Vorabend bei nur 100 Grad für 2,5 Stunden ins Rohr geschoben. Bis zum nächsten Morgen gart das Fleisch dann nur noch in der Restwärme. Durch diese schonende Zubereitungsart bleibt die Fettschicht erhalten und ein Messer ist beim Essen nicht notwendig, da das Fleisch vom Knochen fällt. Neben der Fleischkonsistenz ist natürlich eine knusprige Haut wichtig, die man hier durch einen kurzen Grillvorgang vor dem Servieren erreicht. Kellerbier in der Soße und zwei Kartoffelknödel machen das Gericht zum Klassiker auf der Karte. Es war das bisher zarteste Schäufele meines Lebens."

Preise

"Alle Gerichte auf der Karte kosten unter 20 Euro. Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt im Weigel und die 12,90 Euro für die Portion Schäufele sind auf jeden Fall eine gute Investition. Die 10,50 Euro für die Vorspeise erscheinen vergleichsweise teuer. Der Kräutertafelspitz ist allerdings auch die feinere Angelegenheit und somit der Preis absolut gerechtfertigt."

Anreise

"Es empfiehlt sich die Anreise mit dem Auto, da der Gasthof Weigel direkt an der A73 und nicht im Fürther Zentrum liegt. Eine Stunde Anfahrt aus Würzburg, eine Stunde aus Weiden, zwei Stunden aus München und 20 Minuten sind es mit dem Auto aus Nürnberg."

Öffnungszeiten

Montag Ruhetag
Dienstag: 18 bis 21 Uhr (Restaurant bis 23 Uhr)
Mittwoch bis Sonntag: 11 bis 14 Uhr und 18 bis 21 Uhr (Restaurant bis 23 Uhr)

Adresse

Gasthof Weigel
Andreas & Stephan Gering
Kronacher Wende 2
90765 Fürth
Tel: 0911/7940363
info@gasthof-weigel.de
http://www.gasthof-weigel.de/

Freizeittipp

"Im Gewölbekeller des Rathauses befindet sich das Fürther Kriminalmuseum. Krimi-Liebhaber kommen hier voll auf ihre Kosten. Der ehemalige Fürther Polizeichef Wilfried Dietsch hat hier unzählige Beweisstücke und allerlei Fürther Kriminalfälle zusammengetragen. Ein Drogenlabor findet man genauso, wie einen originalgetreu nachgebauten Tatort. Das Fürther Kriminalmuseum ist immer sonntags ab 13 Uhr geöffnet und kostet für Erwachsene nur 2,40 Euro Eintritt."

Mehr Informationen finden Sie hier: www.kriminalmuseum-fuerth.de


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