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Wirtshaustipp "Grosswirt Mirskofen" in Niederbayern

Für "Wir in Bayern" hat sich der Wirtshausexperte Andi Christl auf die Spuren eines der ältesten Wirtshäuser der Welt begeben. Er hat sich den nördlich von Landshut gelegenen "Grosswirt Mirskofen" in Essenbach angeschaut. Sein Fazit: "Der Besuch im Grosswirt ist kein klassischer Wirtshausbesuch, sondern ein Erlebnis!"

Stand: 03.07.2020 | Archiv

Grosswirt Mirskofen | Bild: BR

"Wir in Bayern" hat mit dem Wirtshausexperten Andi Christl gesprochen, der seine Bewertung für den "Grosswirt Mirskofen" in Niederbayern gegeben hat.

Das Besondere am „Grosswirt Mirskofen“

Andi Christl: "Der Grosswirt in Mirskofen ist eines der ältesten Wirtshäuser der Welt und ein Haus, das sich seine Gäste selbst aussucht. Ein Ort der Zusammenkunft und des Austausches. Wirt und Seele des Hauses ist Jürgen Stillner, der dem Gasthaus genau den Charme verleiht, den Stammgäste so sehr lieben - getreu dem Motto: 'Man mag's, oder man mag's nicht'.
Da Jürgen kein gelernter Gastronom ist, laufen die Uhren hier etwas anders als in anderen Wirtshäusern. Im Grosswirt hilft auch mal ein Stammgast beim Abspülen oder es wird ein Ochse im Garten gegrillt, weil der Chef eben schon immer mal einen Ochsen grillen wollte.
Der Wirt ist ein weltoffener Querdenker, der nicht nur seine Gäste, sondern auch sich selbst immer wieder überrascht. Hier wird diskutiert, gefeiert und auch mal gestritten - eben ganz so, wie es sich in einem über 400 Jahre alten Wirtshaus gehört."

Adresse

Grosswirt Mirskofen
Bahnhofstrasse 4
84051 Essenbach (Ortsteil Mirskofen)
Tel: 0151/23779794
www.mirskofen-grosswirt.de

Das Wirtshaus ist barrierefrei, die Toiletten allerdings nicht.

Anreise

"Nach Mirskofen fährt man aus Deggendorf, München oder Regensburg ca. 45 Minuten mit dem Auto. Es finden sich genügend Parkplätze vor dem Gasthaus.
Bahnreisende, die gerne mit dem Fahrrad anreisen möchten, erreichen den Grosswirt vom Bahnhof Landshut aus mit dem Rad in ca. 30 Minuten."

So wird im "Grosswirt Mirskofen" gekocht

"Keine essbaren Blüten, sondern Wirtshausklassiker wie Cordon bleu, Currywurst oder Wurstsalat findet man im Grosswirt auf der recht übersichtlichen Karte. Vegetarier freuen sich über einen Fetaburger oder eine vegetarische Bowl. Die Karte passt Jürgen, dessen Spitzname übrigens Willy ist, auf die individuellen Bedürfnisse seiner Gäste an: 'Wenn eine Gesellschaft gerne Tellersülze hätte, dann mach' ich die auch.'
Genauso kunterbunt wie der Charakter des Chefs, sind auch die Zutaten in der Küche. Regionales Bio-Schweinefleisch wird hier genauso verarbeitet wie Burger-Saucen aus dem Supermarkt. Jürgen Stillner ist kein gelernter Koch, sondern bereitet die Speisen eher wie am heimischen Herd zu.
Über die letzten 10 Jahre hat er sich aber allerlei Kochfertigkeiten angeeignet und schmeißt deshalb die Küche in Eigenregie. Oft ohne System, dafür immer mit viel Herzblut, Liebe und Wertschätzung für die einzelnen Produkte."

Hauptspeise: Hausgemachte Spinatknödel mit Sprudel-Butter und Parmesan

"In Scheiben geschnittenes Knödelbrot wird mit heißer Milch übergossen, die zuvor mit Salz, Pfeffer, Muskat und Majoran gewürzt wurde. Ist die Masse leicht abgekühlt, werden Knoblauch, Bergkäse und Eier dazugegeben. Die handgeformten Knödel ziehen dann in siedendem Wasser, bis sie gar sind.
Verfeinert wird dieser Hüttenklassiker mit aufgeschäumter, brauner Butter und Parmesanspäne. Dazu wird im Grosswirt ein kleiner Beilagensalat gereicht."

Das Dessert: Schoko-Malheur mit Vanilleeis und Beeren

"Der Schokokuchen mit flüssigem Kern ist ein absolutes Highlight auf der Speisekarte und beliebt bei Jung und Alt. Schokolade wird dafür mit Butter im Wasserbad geschmolzen. In einer zweiten Schüssel werden Eier, Eigelb und Zucker schaumig geschlagen. Anschließend kommen alle Zutaten in eine Schüssel. Durch das gesiebte Mehl bekommt die Masse die richtige Konsistenz. Der Teig landet anschließend in kleinen, feuerfesten und eingefetteten Formen. Bei 200 Grad backen diese für ca. 13 Minuten im Ofen.
Angerichtet mit Beerenspiegel, Vanilleeis und Puderzucker ist dieses Dessert jede Kalorie wert."

Preise

"Alle Gerichte kosten hier zwischen 6 und 11 Euro. Da der Grosswirt brauereifrei ist, finden sich gleich mehrere regionale Bierspezialitäten auf der Karte, die ab 3,10 Euro zu erwerben sind."

Öffnungszeiten

Aufgrund der Abstandsregelungen und Auflagen ist zur Zeit nur der Biergarten - bei schönem Wetter - geöffnet:
Mittwoch bis Samstag: ab 18.00 Uhr
Sonntag: ab 17.00 Uhr

Um schriftliche Reservierung mit Name und Telefonnummer wird gebeten.

Freizeittipp

"In Landshut findet man gleich mehrere Museen, die sich vor allem an verregneten Tagen wunderbar als Ausflugstipp eignen.
In der Heilig-Geist-Kirche wurde einem der führenden künstlerischen Repräsentanten der deutschen Nachkriegszeit, dem Bildhauer und Landshuter Fritz Koenig (1924-2017), eine ganze Ausstellung gewidmet. Zuletzt rückte Koenig anlässlich des Terroranschlags auf das World Trade Center in New York am 11. September 2001 in die Öffentlichkeit. Eines seiner Werke, die unter den Trümmern der Zwillingstürme geborgen werden konnte, dient heute im Liberty Park in New York als Erinnerungszeichen für die Opfer des Terrorattentats und wurde zum Symbol für den Behauptungswillen der freien Welt.
Der Eintritt ist frei. Durch die Größe der Kirche können Abstände in Coronazeiten exzellent eingehalten werden.
Eltern mit Kindern würde ich das Kasimirmuseum in Landshut empfehlen. Hier findet aktuell die Ausstellung ‚Baustelle Museum‘ statt, bei der die kleinen an vielen Mitmachstationen selbst Hand anlegen dürfen.
Bei schönem Wetter empfehle ich Ihnen aber einfach einen entspannten Verdauungsspaziergang durch die wunderschöne Landshuter Innenstadt."

"Dieses Wirtshaus bietet ein Zuhause für alle, die Authentizität und Herzlichkeit mehr schätzen, als aufgesetzte Bayernliebe. Der Besuch im Grosswirt ist kein klassischer Wirtshausbesuch, sondern ein Erlebnis!"

Andi Christl


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