Wirtshaustipp Roecklplatz - Das Ausbildungsrestaurant
Das Münchner Ausbildungsrestaurant Roecklplatz möchte Jugendlichen aus schwierigen Lebensverhältnissen eine Chance auf dem Arbeitsmarkt geben. Wer jetzt denkt, nette Sache, aber sicherlich ein unprofessioneller Service, der irrt! Wirtshausexperte Andi Christl war begeistert - vom Essen wie vom Service ...
Das Besondere an diesem Wirtshaus
"Das Roecklplatz im Dreimühlenviertel ist ein Ausbildungsrestaurant, das Jugendlichen aus schwierigen Lebensverhältnissens, die normalerweise auf dem Arbeitsmarkt schlechte Chancen hätten, die Möglichkeit einer anspruchsvollen, gastronomischen Ausbildung bietet. Ein hochqualifiziertes Team, bestehend aus Küchenchefs, Servicekräften und SozialpädagogInnen, kümmert sich um die professionelle Ausbildung und Betreuung der Jugendlichen. Sie alle bringen meist schwierige Schicksale mit oder haben keinen Schulabschluss. Die Azubis sollen eine echte Chance auf dem Arbeitsmarkt bekommen, damit sie in der Zukunft ein attraktives und eigenständiges Leben führen können. Ein Teil wird von der Stadt München finanziert, aber auch Sponsoren unterstützen dieses Vorzeigeobjekt. Wer hier fliegende Gläser und unprofessionellen Service erwartet, hat sich getäuscht. Im Roecklplatz erwarten Sie eine moderne Einrichtung, junge und motivierte MitarbeiterInnen sowie eine exquisite Speisekarte."
Küchenart
"Alpenländische Küche trifft auf internationale Spezialitäten. Die Azubis dürfen bei der Zusammenstellung der Speisekarte auch Vorschläge und Einflüsse aus ihrem Heimatland einbringen. Eine junge, wilde Küche, bestehend aus regionalen und saisonalen Zutaten. Hier finden Sie alpenländische Klassiker wie Wiener Schnitzel, Sauerbraten oder Rehkeule genauso wie internationale Spezialitäten, z. B. Falafel mit Hummus oder Butternut-Pie mit Ziegenkäse und Rahmspinat. Die meisten Gerichte bestehen aus wenigen, qualitativ hochwertigen Zutaten, damit der Eigengeschmack der einzelnen Produkte nicht verfälscht wird."
Die Vorspeise
"Als Vorspeise hatte ich Gorgonzola Creme Brulée mit Olivenöl-Eis und Birnenchutney. Für die Gorgonzola Creme Brulée werden Eigelb und Zucker über einem Wasserbad schaumig geschlagen. Sahne und Gorgonzola kommen ebenso in die Masse wie etwas Salz und Pfeffer. Die Creme wird in feuerfeste Förmchen gefüllt und im Kühlschrank heruntergekühlt. Kurz vor dem Servieren kommt klassisch brauner Zucker auf die Creme Brulée, der mit einem Bunsenbrenner karamellisiert wird. Für das Olivenöleis werden ebenfalls Eigelb und Zucker über einem Wasserbad schaumig geschlagen. Anschließend landet Sahne und Olivenöl in der Masse, die dann in einer Eismaschine langsam gefroren wird. Für das Birnenchutney wird Zucker karamellisiert und anschließend mit Apfelsaft und Essig abgelöscht. Gewürfelte Birnen zusammen mit Schalotten-Streifen und etwas Chili dazugegeben und kurz eingekocht. Abgekühlt und kombiniert mit dem Olivenöl-Eis sowie der herzhaften Creme Brulée, ist dieses Gericht der perfekte Start eines Menüs."
Die Hauptspeise
"Als Hauptgericht hatte ich Tagliatelle mit Rinderragout, Parmesan und Rucola. Für das Ragout werden Karotten, Sellerie und Zwiebeln in gleichgroße Würfel geschnitten. Auch das Fleisch aus der Rinderoberschale wird in kleine Würfel zerteilt und zusammen mit dem Wurzelgemüse scharf angebraten. Um möglichst viel Geschmack und eine dunkle Farbe in die Soße zu bekommen, löscht der Küchenchef den Röstansatz gleich zweimal mit Rotwein ab. Das bedeutet, aufgießen, reduzieren lassen und wenn der Rotwein eingekocht ist, den Vorgang ein zweites Mal wiederholen. Wacholderbeeren, Lorbeerblätter und Rosmarin geben die nötige Würze. Aufgegossen wird das Ragout nicht mit Brühe, sondern kaltem Wasser, damit der Eigengeschmack erhalten bleibt. 30 Minuten köchelt das Ganze auf kleiner Flamme und erhält so die gewünschte sämige Konsistenz. Dieser italienische Klassiker wird mit frisch gekochten Tagliatelle, Rucola und Parmesan serviert."
Preise
"Der Roecklplatz serviert gehobene Küchenspezialitäten, wodurch auch die Preise etwas höher sind als in einem einfachen Wirtshaus. Ein Besuch hier ist aber nicht nur aus kulinarischer Sicht, sondern auch wegen des sozialen Aspekts ein ganz besonderer. Ein 3-Gänge-Menü kostet 39 Euro und 4 Gänge stehen mit 46 Euro auf der Karte. Die Gorgonzola Creme Brulée mit Olivenöl-Eis und Birnenchutney kostet 10 Euro. Für die frischen Tagliatelle mit Rinderragout werden 17 Euro berechnet. Vorspeisen findet man ab 8 Euro und die Preise für einen Hauptgang bewegen sich zwischen 17 und 25 Euro. Ich würde auf jeden Fall ein 3-Gänge-Menü empfehlen."
Adresse
Roecklplatz – Das Ausbildungsrestaurant
Isartalstraße 26
80469 München
Tel: 089/45217129
http://roecklplatz.de/
Dieses Wirtshaus ist barrierefrei!
Anreise
Die Bushaltestelle Roecklplatz befindet sich direkt vor der Haustür. Wer mit dem Auto anreist, braucht Glück bei der Parkplatzsuche. Die nächstgelegene U-Bahn-Station heißt Fraunhoferstraße, die über die U-Bahnlinien U1 und U2 zu erreichen ist.
Öffnungszeiten
Montag bis Samstag: 17.30 bis 01.00 Uhr
Freizeittipp
"Mögen hätt' ich schon wollen, aber dürfen hab ich mich nicht getraut!"
"Dieses Zitat von Karl Valentin ist wohl eines seiner bekanntesten. Im Südturm des Münchner Isartors befindet sich das Valentin-Karlstadt Musäum, eine der besten Adressen bei Regenwetter. Karl Valentin (1882-1948) war Universalgenie, Komiker, Wortakrobat, Schauspieler, Filmemacher, Sammler und Volkssänger zugleich. Rund 500 Objekte - Fotos, Briefe, Programme, Requisiten und Filmdokumente - unterstreichen die vielen Facetten des Karl Valentin und zaubern den Besuchern des Öfteren ein Lächeln auf die Lippen. Der Münchner war zusammen mit Liesl Karlstadt seiner Zeit voraus und bereits in den Zwanzigerjahren wurden bei über die Grenzen der Landeshauptstadt hinaus als Avantgardisten ihrer Zeit gefeiert. Im obersten Stock, unter dem Dach des Südturms, befindet sich außerdem ein Turmstüberl, indem man neben Kaffee und selbstgemachten Kuchen auch wunderbar ein Weißwurstfrühstück genießen kann. Der Eintritt beträgt 99 Cent. Nicht nur der Eintrittspreis ist hier außergewöhnlich. Geöffnet hat das Valentin-Karlstadt-Musäum von Montag bis Samstag von 11.01 bis 17.29 Uhr. Am Sonntag öffnet es bereits eine Stunde früher die Eingangstür und am Mittwoch hat das Musäum geschlossen."