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Bierland Franken - Land der Brauereien

Für Bierliebhaber ist Oberfranken ein Paradies. Hier gibt es die höchste Brauereidichte der Welt, die sogar vom Guiness-Buch der Rekorde bestätigt wurde. Rein rechnerisch versorgt hier eine Brauerei nur 5.511 Einwohner.

Von: Christoph Gahlau

Stand: 30.08.2010 | Archiv

Büttner prosten sich vor aufgestellten Prunkfässern am Rathaus in Kulmbach (Oberfranken) zu. | Bild: picture-alliance/dpa

Bier brauen hat in Oberfranken Tradition. Schon im 10. Jahrhundert brauten die Mönche in Weißenohe süffiges Bier, erzählt Bernd Sauer, Vorstandsmitglied vom Verein Bierland Oberfranken. Damit ist die Klosterbrauerei im Landkreis Forchheim mit Unterbrechungen die älteste in Oberfranken und nach eigenen Angaben eine der ältesten in Deutschland. Inzwischen stehen dort keine Ordensmänner mehr hinter dem Sudkessel - gebraut wird aber immer noch. Die Tradition der Bierherstellung ist in Franken heute so lebendig wie eh und je. Eine der jüngsten Brauereien ist der im Sommer 2007 eröffnete Thuisbrunner Elchbräu bei Gräfenberg (Landkreis Forchheim).

Mehr Bier als Kaffee

Bier zählt in Bayern und natürlich auch in Franken zu den Grundnahrungsmitteln. "Statistisch gesehen trinkt vom Säugling bis zum Greis jeder Bayer im Durchschnitt 160 Liter Bier im Jahr", weiß Geschäftsführer Walter König vom Bayerischen Brauerbund. Der Bierkonsum im Freistaat liegt damit höher als der bundesdeutsche Durchschnittsverbrauch von Kaffee, der bei 146 Litern liegt.

Staatliche Vorgaben bereiten Probleme

Die Senkung der Promillegrenzen und das seit Januar 2008 in Bayern geltende Rauchverbot macht den Brauern zu schaffen, berichten Sauer und König übereinstimmend. Selbst gewiefte Unternehmer, wie Jürgen Hopf von der Lang-Bräu aus Schönbrunn bei Wunsiedel spüren diesen Trend. Seit einigen Jahren produziert Hopf sein "Erotik-Bier" und einen Papst-Benedikt-Trunk. Auch ein "Uhu-Bier" für "Unter Hundert – ab fünfzig" stellt der Braumeister her.

Schwierige Lage am Markt

Rund 15.000 Hektoliter braut Hopf jedes Jahr und zählt damit zu den "Kleinen" in der Branche. "Der Kunde kauft immer mehr über den Preis ein und entzieht uns damit die wirtschaftliche Grundlage", jammert der Wunsiedeler Braumeister. Vor einem Jahr habe er den Preis für eine Kiste Bier um einen Euro erhöhen müssen. Die jüngsten Preiserhöhungen für Energie und Rohstoffe machten eigentlich eine weitere Erhöhung notwendig, die jedoch kaum durchzusetzen sei. Vor einem Jahr habe er für eine Tonne Hopfen noch 300 Euro gezahlt, jetzt seien es bereits 540 Euro.

Franken feiern Feste

Auch wenn der Bierkonsum rückläufig ist, ein Grund ein kühles Helles oder ein süffiges Dunkels zu trinken findet sich fast immer. Sei es auf einem der vielen Feste, wie der Erlanger Bergkirchweih, dem Forchheimer Annafest, der Bamberger Sandkirchweih oder einem der zahlreichen Bierkeller, die an einem schönen Sommerabend einladen.


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