Hermann von Helmholtz Reichskanzler der Physik
Seine Schüler nannten ihn ehrfürchtig "Meister". Heinrich Hertz und Max Planck promovierten bei ihm, Albert Einstein nannte ihn einen "originellen freien Kopf". Hermann von Helmholtz war ein Universalgenie der Naturwissenschaften.
Bereits mit 27 Jahren, als er noch Arzt beim preußischen Militär war, übertrug Helmholtz das Gesetz der Energieerhaltung auf Elektrizität, Magnetismus und Wärme und zeigte, dass Energie nicht verloren geht. Er erfand den Augenspiegel, der erstmals eine Blick auf den Augenhintergrund ermöglichte. Später bestimmte er, wie schnell sich Reize im menschlichen Nervensystem bewegen und wie lang die Wellen des UV-Lichts sind.
Großer Wissenschaftler und Organisator
Helmholtz zeigte, dass sich alle Farben aus drei Grundfarben bilden lassen und erklärte die Klangfarbe von Tönen durch die Obertöne. Auf vielen Gebieten der Wissenschaften - von der Physiologie über die Optik und Akustik bis zur Mathematik - sorgte er für bahnbrechende Erfindungen und Weiterentwicklungen. Darüber hinaus war Helmholtz Rektor der Berliner Universität und gründete die Physikalisch-Technische Reichsanstalt, die bis heute als Bundesanstalt weiterbesteht. Schon zu Lebzeiten wurde er für seine Leistungen und seine Vielseitigkeit bewundert, die heute in dieser Breite völlig unmöglich wären. Zusammen brachten sie ihm den Namen "Reichskanzler der Physik" ein.